Nachdem ich bereits in der Vergangenheit über die bereits erschienenen Bücher von Andrew Lane berichtet habe (Buch 1, Buch 2, Buch 3, Buch 4) widme ich mich nun auch dem fünften Abenteuer des jugendlichen Sherlock Holmes.

Nachdem der junge Detektiv am Ende der vierten Geschichte gekidnappt wurde, findet er sich nun an Bord der Gloria Scott wieder.
Er freundet sich mit dem Schiffskoch Wu Chung an und ist froh, von der Mannschaft mehr oder weniger akzeptiert zu werden. Jedenfalls ist er an Bord dieses Schiffes sicherer, als an vielen Orten an denen er zuvor gelebt hat.
Wu Chung lehrt Sherlock auch die Technik des T’ai chi ch’uan. Diese Kenntnisse sind ihm im Verlauf der Geschichte noch von Nutzen und wahrscheinlich auch lebensrettend.
Als die Gloria Scott einen zahlenden Passagier aufnimmt, beginnt man als Leser zu ahnen, dass nichts Gutes in der Luft liegt. Und: man soll Recht behalten.
Jacobus Arrhenius geht in Sabang an Bord des Schiffes – und er ist ein ungewöhnlicher Gast:
„Ein Mann stach aus der Menge hervor. Er trug einen schmuddeligen Leinenanzug und einen Strohhut. Sein weißes Hemd war zerknittert und von Schweißflecken bedeckt. Aber das Auffälligste – und Merkwürdigste – an ihm war, dass Gesicht und Haare komplett von einem schwarzen Florschleier bedeckt waren, ähnlich denen, die sonst lediglich Imker trugen. […]“ (S. 54)
Sherlock spürt auf Grund seiner bisherigen Erfahrungen sofort, dass mit diesem Mann irgendwas nicht stimmt.
Und er soll sich im weiteren Verlauf bestätigt fühlen, auch wenn wir erst gegen Ende des Romans vollständig über Arrhenius Taten aufgeklärt werden.
***
Nachdem die Gloria Scott im chinesischen Shanghai festgemacht hat, geht auch Sherlock von Bord um sich umzusehen. Sein Freund Wu Chung nutzt die Zeit, um seine Familie zu besuchen und lädt auch Sherlock ein, vorbeizuschauen.
Zunächst hat er jedoch kein Glück, wird er doch von ansässigen Jugendlichen angegriffen und fast seines Geldes beraubt. Glücklicherweise macht er die Bekanntschaft eines Jungen namens Cameron, der ihm zur Seite steht:
„Schräg hinter den Jungen stand ein europäischer Jugendlicher, der etwa so groß und alt wie Sherlock war. Der Neuankömmling hatte eine schlanke Figur und trug eine metallgerahmte Brille. Sein weissblondes, aus der Stirn gestrichenes Haar war so lang, dass es ihm über Ohren und Kragen fiel. Er trug chinesische Kleidung, die jedoch neuer und sauberer wirkte als die der meisten Leute in der Umgebung.“ (S. 118)
Camerons Vater ist gebürtiger Amerikaner und so lädt sein neuer Freund Sherlock auch ein, mit ihm zu seinem Haus zu kommen und dort zu Abend zu essen.
Die Eltern Camerons sind einverstanden und so findet sich Sherlock nicht nur in Gesellschaft der Mackenzies wieder, sondern lernt auch die höhere Besatzung des amerikanischen Kriegsschiffes USS Monocacy kennen, die ebenfalls zu Gast ist.
***
Der Abend verläuft recht gut und so setzen sich Cameron und Sherlock in die nächtliche Luft, um sich über Amerika zu unterhalten. Unterbrochen werden sie von leisen Geräuschen und dem Angriff einer Gestalt, die beide nicht identifizieren können.
Nachdem nichts schlimmeres vorgefallen ist, machen sich beide auf den Weg zu Wu Chung, als sie von seiner verzweifelten Frau aufgehalten werden:
„“Helft mir doch! Mein Mann … er ist krank! Er stirbt!“
Ihr verzweifelter Gesichtsausdruck zeugte deutlich von ihrer Panik. Es war ganz offensichtlich, dass sie um das Leben ihres Ehemannes bangte.“ (S. 164)
Wu Chung ist leider nicht der Einzige, der von einer vermeintlichen Schlange gebissen wurde und an der Verletzung stirbt.
Auch Camerons Vater wird in seinem Büro aufgefunden – tot.
Es gibt aber in beiden Fällen keinen Hinweis auf einen Eindringling noch ein ins Zimmer eingedrungenes Tier.
Sherlock vermutet mehr dahinter und macht sich mit gemeinsam mit Wu Chung und Cameron auf die Suche nach Erklärungen.
Dabei begegnet er auch Kreaturen, die ihm unbekannt sind, für ihn jedoch eine Gefahr ausstrahlen:
„Zu Tode erschrocken, taumelte Sherlock nach hinten, als die Kreatur, die neben ihm im Morast auf der Lauer gelegen hatte , sich auf vier kurzen Beinen erhob – Beine, die in gefährlich aussehenden Klauen endeten.
Ohne jegliche Emotion starrte das Tier Sherlock aus schmalen, an Steinsplitter erinnernden kalten Schlitzaugen an. […]“ (S. 298)
Wird Sherlock den Angriff überstehen?
Welche Gestalt wird Sherlock noch angreifen – und in welchem Verhältnis steht sie zu Mr. Arrhenius?
Welchen Plan verfolgt der Mitreisende der Gloria Scott – und kann er vereitelt werden?
Wird Sherlock zurück nach England reisen?
Welchen Inhalt hat der Brief, den Sherlocks Bruder Mycroft ihm zukommen ließ?
Wie wird er Sherlock verändern?
Fazit:
Young Sherlock Holmes 5 „Der Tod kommt leise“ ist ein weiterer interessant geschriebener Band in der Reihe von Andrew Lane. Auch als Hörbuch sind die Bücher zu bekommen.
Für Freunde der Abenteuer des jungen Detektivs geht es auch in Zukunft weiter: der sechste Band trägt im englischen Original den Titel „Knife Edge“ und führt den Hauptcharakter noch nicht wieder zurück nach England zu seiner Familie…
Wir können gespannt sein, ob auch diese Geschichte in deutscher Sprache überzeugt.
Wer nicht so lange warten will, kann gern die britische Variante lesen 🙂
Ein Gedanke zu „~ Young Sherlock Holmes: Der Tod kommt leise ~“