Akram El-Bahay: „Ministry of Souls – Das Schattentor“

„Der Tag, der Jacks Leben eine ganz und gar unerwartete Wendung gab, schmeckte nach Tod. […] Jack hatte ein Gespür für den Tod. Und dessen Duft hing für ihn so deutlich in der Luft Londons, dass der Fünfundzwanzigjährige ihn auch dann wahrgenommen hätte, wenn die ältere Dame im Nachthemd nicht gerade dabei gewesen wäre, in geradezu selbstmörderischer Art durch das offen stehende Dachfenster zu klettern.“

(Akram El-Bahay: Ministry of Souls – Das Schattentor, Seite 9)

Geht es euch auch manchmal beim Lesen so? Wenn ihr einen Autor schon mal live bei einer Lesung erlebt habt – und dann ein weiteres Buch von ihm lest, habt ihr meistens seine Stimmlage und Leseart im Ohr, wenn ihr in die neue Geschichte eintaucht.

Mir geht es zumindest bei Akram El-Bahay so, dessen Lesungen auf der Leipziger Buchmesse sozusagen zu meinen festen Programmpunkten gehören.

Er hat zwar seinen Sprecher für seine Hörbücher (und Thomas Schmuckert passt ganz gut zu den Geschichten) – aber es gibt doch eine unverwechselbare Art, wie er seine Bücher liest, seine Geschichten erzählt, die sich einem einprägt und bei den weiteren Büchern begleitet.

Akram El Bahay – Ministry of Souls – Das Schattentor

So ist es auch bei seinem neuesten Buch, in dem es grob gesagt um die Zeit nach dem Sterben geht.

Wir lernen Jack kennen, seines Zeichens eigentlich Soulman in Ausbildung, also Lehrling für die Aufgabe, verstorbene Seelen in die Zwischenwelt zu bringen, damit sie sich von ihrem irdischen Dasein verabschieden können und dann im Jenseits ihren Frieden finden können.

Zu Beginn jagt er hinter einer alten Damen namens Agatha hinterher, die sich partout nicht in die Zwischenwelt begeben will. Ihr Geist hat sich in den Kopf gesetzt, sich unbedingt um ihre vielen Katzen kümmern zu müssen und so konnte Jack diesen Auftrag noch nicht erledigen. Obwohl dies für seine berufliche Laufbahn ganz gut wäre.

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Dann gibt es mehrere Tote einer arabischen Gesandtschaft im Buckingham Palast in London – und Jack erhält seinen ersten offiziellen Auftrag im Außendienst, die Geister der Toten in die Zwischenwelt zu überführen. Für ihn sozusagen ein Glücksfall – denkt er…

„Der Marble Arch erhob sich vor ihm in die Höhe wie die Haustür in ein Riesenhaus. Und er offenbarte den verräterischen, leichten Schimmer, den alle Pforten aufwiesen. […] Langsam machte er ein paar Schritte auf das Tor zu. […] Das Tor war ein Marmorbogen, unter dem die Königin oder Staatsgäste in ihren Kutschen in den Palast fuhren. Es besaß Flügel aus schmiedeeisernen Stäben, die ein Muster formten, als wären sie Triebe, die aus der Erde wuchsen.“

(Akram El-Bahay: Ministry of Souls – Das Schattentor, Seite 35)

Allerdings entpuppt sich sein erster offizieller Auftrag – trotz der interessanten Umgebung – zu einem Kampf um Leben und Tod und der Suche nach Wahrheit und Verrätern…

Während Jack die Toten begutachtet und deren Geister sucht, damit er sie in die Zwischenwelt bringen kann, merkt er, dass eine der dort liegenden Gestalten, eine Frau, noch lebt. Allerdings ist auch sie dem Tod nah, denn die Gesandtschaft wurde wohl vergiftet und auch in ihrem Körper verteilen sich die Boten des Todes. Jack will sie zu einem Arzt bringen, um sie zu retten – wird aber angegriffen und fällt im letzten Moment eine Entscheidung: er katapultiert die junge Frau in die Zwischenwelt, um sie wenigstens für den Moment zu retten.

Allerdings hat er jetzt ein Problem: laut offiziellen Soulman-Regeln dürfen keine lebenden Personen in die Zwischenwelt – und außerdem muss er die Frau erstmal wiederfinden – und das ist nicht gerade leicht…

Die Reise wird immer interessanter…

Akram El-Bahay hat es wieder geschafft – er hat eine Welt erschaffen, die spannend ist, Magie beinhaltet und genug Action, damit es nie langweilig wird. Außerdem sind die Charaktere wieder gut entwickelt, sehr sympathisch geschrieben und noch dazu erhalten wir einen Einblick in die arabische Mythologie rund um die Ifriten.

„Jack betrachtete die Seiten. Eine von ihnen schmückte eine Illustration. […] ‚Was ist das?‘ fragte er, und seine Stimme klang vor Aufregung so heiser und fremd, als gehörte sie einem anderen. – ‚Ein Ifrit‘, antwortete Oz. Auf Jacks fragenden Gesichtsausdruck hin ergänzte er: ‚Ein Wüstengeist. Genauer gesagt, ein Rachegeist.'“

(Akram El-Bahay: Ministry of Souls – Das Schattentor, Seite 105)

Nach und nach kommt Jack den Geheimnissen und verräterischen Intrigen rund um den Tod der Gesandtschaft auf die Spur – dank der Zusammenarbeit mit einem nun verstorbenen Archivar namens Oz, der nach langem Suchen und Kämpfen wiedergefundenen Prinzessin Naima und einer Katze, die ihnen mehr als einmal geholfen hat.

Doch das Schlimmste steht ihnen noch bevor…

Wer ist für die Toten im Buckingham Palast verantwortlich?

Was will der Ifrit – wieso ist er hinter der Prinzessin Naima her?

Wieso wird Jack auf einmal von der Polizei gesucht?

und am wichtigsten:

Was hat Agatha plötzlich im Archiv der Ministry of Souls zu suchen – noch dazu mit ihren Katzen?

Lasst euch in das viktorianische London entführen und begleitet Jack auf seinen Abenteuern – und die sind noch nicht vorbei, denn Akram El-Bahay hat einen zweiten Teil geschrieben, der den Titel trägt: Ministry of Souls – Die Schattenarmee. Erscheinen wird der zweite Teil der interessanten Geschichte Ende September nächsten Jahres.

Auf jeden Fall ist diese Geschichte eine Leseempfehlung und ich freue mich auf eure Meinungen dazu 🙂

„Mystery of Mortlake Mansion“

Nachdem ich bereits seit längerem keinen Post mehr über PC-Games verfasst habe, ist es nun endlich wieder so weit.

Ich habe ein PC-Game durchgespielt und möchte euch heute dieses vorstellen.

Es handelt sich um „Mystery of Mortlake Mansion“. Unter „myplaycity.com“ kann man sich dieses wunderbare Spiel downloaden und kostenlos spielen.

Auch auf Amazon erhielt „Mortlake Mansion“ viele gute Rezensionen, denen ich mich nur anschließen kann.

Worum geht es in diesem Spiel?

Du erhälst einen Brief aus vergangenen Zeiten und findest dich vor einem großen Herrenhaus wieder. Ein Rabe lotst dich in das Haus und die Türen gehen zu – und du bist in dem Haus gefangen.

Der Rabe stellt sich als „R“ vor, der deine Hilfe benötigt, um einen Fluch zu brechen.

Bildquelle: http://1.bp.blogspot.com/_PJZ9B7BY5Ic/TNIsIdF842I/AAAAAAAABeM/zNPKmHlef9I/s1600/Mystery+of+Mortlake+Mansion+%5BFINAL.jpg

Schnell stellst du fest, dass es so schnell wohl kein Entkommen aus diesem Haus gibt.

Auch scheint eine dunkle Parallelwelt zu existieren, die von Cagliostro, einem bösen „Dämon“ beherrscht wird. Dieser ist auf der Suche nach der Unsterblichkeit und hat bereits dem „guten“ Hausgeist seine Kraft entzogen und lässt ihn für sich arbeiten. Kannst du ihn befreien?

Bildquelle: http://www.topxgames.com/a/mystery-of-mortlake-mansion/screen3.jpg

 

Wirst du einen Weg finden, die verschiedenen Aufgaben zu bewältigen und Cagliostro besiegen?

Bildquelle: http://www.bumarcade.com/gf/img/mystery-of-mortlake-mansion-lrg1.jpg

 

„Mystery of Mortlake Mansion“ bietet etwas für Liebhaber von Wimmelbild-Games, für Kombinationsfreunde und für Liebhaber guter Grafik und Sounds. Die Stimmen für die jeweiligen Charaktere sind realistisch und überzeugend. Hervorzuheben ist noch, dass du als männlicher oder weiblicher Hauptcharakter spielen kannst – je nach dem natürlich mit passender Stimme.

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„Mystery of Mortlake Mansion“ ist auf jeden Fall einen Versuch wert – für mich bedeutete es mehrere Stunden Spiel-Freude – natürlich verteilt über mehrere Tage.

Bildquelle: http://www.freeware.de/images/screenshots/52718/mystery-of-mortlake-mansion_large_4.jpg

 

Werdet ihr „Mortlake Mansion“ eine Chance geben, euer Spielerherz zu erobern?

Auf welche Art von Games steht ihr so?