Bereits in einem vorigen Artikel habe ich euch von dem ersten Buch Eva Stachniaks berichtet, welches Zarin Katharina die Große als Themengebiet hat. Nun folgt mein Artikel zur „Zarin der Nacht“.
In a former article I told you about the first book of Eva Stachniak about emperess Catherine the Great- now following is the second one with the title „Emperess of the Night“.

In diesem Buch, welches einen größeren Zeitraum behandelt, als das Vorgängerbuch, geht es um die Sicht Katharinas auf die Geschehnisse. Es beginnt ebenfalls mit ihrer Anreise nach Russland und am Anfang machen wir erneut kurze Bekanntschaft mit Warwara, der Hauptperson aus dem ersten Buch.
This book covers a greater time period than the first one and focuses on the view of Catherine on certain things. It also starts with her coming to Russia and we also get to know Warwara, the main person from the first book.
„Überall sind Fallen für sie aufgestellt. Viele Augen und Ohren belauern sie. Viele Zungen geben alles wieder, was sie spricht. Aber sie ist nicht mehr allein. Es gibt auch Augen und Ohren und Zungen, die für sie arbeiten. […] Wissen ist Macht. Das hat sie schon immer gewusst. Schon in Zerbst.“
(S. 65)
Wir leiden und freuen uns mit Katharina, wir erleben ihre Zeit durch ihre Augen und machen Bekanntschaft mit ihren vielen Liebhabern, von denen sie einen ganz besonders liebte: Grischenka. Ihr Kosename für Grigori Potjomkin.
We are afraid with her and are happy with Catherine, we see some parts of her time through her eyes and get to know her different lovers. One of them she loved possibly the most: Grischenka – the pet name for Grigori Potjomkin.
„“Sind wir wirklich Kinder der Vorsehung, Grischenka? Sind wir Gesegnete?“ – Er antwortet nicht, aber seine Arme halten sie fest. Ein Gedanke blitzt in ihr auf: Solange sie sich noch in seiner Umarmung verlieren kann, wird sie die Kraft aufbringen, weiterzugehen.“
(S. 200)
„Die Zarin der Nacht“ ist in verschiedene Teile untergliedert und wir begegnen auch der alten und kranken Katharina, die gesundheitliche Probleme hat und verschiedene Lösungen dafür sucht. Sie hat viele ihrer Freunde und Liebhaber kommen und gehen sehen – im Kopf ist sie immer wachsam geblieben. Nur der alternde Körper macht der Kaiserin zu schaffen.
Auch ihr Sohn, Paul, der nach ihrem Tod die Herrschaft übernimmt (entgegen ihrem eindeutigen Wunsch, den Enkel Alexander als Nachfolger aufzustellen) macht ihr das Leben schwer. Im Laufe der Lektüre wird auch deutlich, dass Katharina immer ihre Enkel mehr am Herzen lagen.
„The Emperess of the Night“ is divided in different parts and we are also meeting the older and more diseased Catherine with her health problems and discover her ways of seeking help. She has seen different friends and lovers come and go – but still she is vigilant in mind. Its only the older body that she has to cope with that worries her.
Also a worry: her son Paul who is going to reign after her death – despite her wish to put her grandson Alexander on the throne. While reading the book we also discover that Catherine has always loved her grandchildren more.
„Die Kaiserin schlingt den Arm um ihre Enkelin und zieht sie näher an sich. Die Wange des Kindes ruht an ihrem Busen. „Weil du schön bist und lieb und elegant. Und sehr, sehr wichtig.“ […]“
(S. 274)
Katharina beschäftigt sich auch weiterhin viel mit Philosophie – und obwohl sie ihren letzten Liebhaber, Le Noiraud, schätzt und mag, kann er ihr doch nicht das Wasser reichen. Er ist immer auf der Suche nach Anerkennung und doch macht er im für die Zukunft entscheidenden Punkt einen gravierenden Fehler…
Catherine is also busy in reading and thinking philosophy – and even if she really likes her last lover, Le Noiraud, he isn’t able to cope with her brain. He is always looking for approval and despite this – he makes an important mistake in a – for Catherine – very important matter…
Am Ende bleibt ihr also doch nur Grischenka…
In the end it will always be Grischenka…
„“Komm mit mir.“
Grischenkas Stimme ist sanft und tröstlich. Sie streckt die Hand aus, um ihn zu liebkosen. […]
„Ich warte auf dich, Matuschka. Ich warte schon all die Jahre.“
Ihre beiden Körper berühren sich. […]
Ich habe mich bemüht.
So sehr.
Die Dunkelheit zu vertreiben.
Licht zu bringen.
[…]
„Sprich nicht, Grischenka.“ Und er spricht nicht. […]
Sie ist eins mit der Nacht.“
(S. 483/484)
***
„Die Zarin der Nacht“ ist erschienen im Insel Verlag/ Suhrkamp.
Auf den letzten Seiten findet man die wichtigsten Ereignisse nach Katharinas Tod, die die einzelnen Personen betreffen.
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