Akram El-Bahay: „Ministry of Souls – Das Schattentor“

„Der Tag, der Jacks Leben eine ganz und gar unerwartete Wendung gab, schmeckte nach Tod. […] Jack hatte ein Gespür für den Tod. Und dessen Duft hing für ihn so deutlich in der Luft Londons, dass der Fünfundzwanzigjährige ihn auch dann wahrgenommen hätte, wenn die ältere Dame im Nachthemd nicht gerade dabei gewesen wäre, in geradezu selbstmörderischer Art durch das offen stehende Dachfenster zu klettern.“

(Akram El-Bahay: Ministry of Souls – Das Schattentor, Seite 9)

Geht es euch auch manchmal beim Lesen so? Wenn ihr einen Autor schon mal live bei einer Lesung erlebt habt – und dann ein weiteres Buch von ihm lest, habt ihr meistens seine Stimmlage und Leseart im Ohr, wenn ihr in die neue Geschichte eintaucht.

Mir geht es zumindest bei Akram El-Bahay so, dessen Lesungen auf der Leipziger Buchmesse sozusagen zu meinen festen Programmpunkten gehören.

Er hat zwar seinen Sprecher für seine Hörbücher (und Thomas Schmuckert passt ganz gut zu den Geschichten) – aber es gibt doch eine unverwechselbare Art, wie er seine Bücher liest, seine Geschichten erzählt, die sich einem einprägt und bei den weiteren Büchern begleitet.

Akram El Bahay – Ministry of Souls – Das Schattentor

So ist es auch bei seinem neuesten Buch, in dem es grob gesagt um die Zeit nach dem Sterben geht.

Wir lernen Jack kennen, seines Zeichens eigentlich Soulman in Ausbildung, also Lehrling für die Aufgabe, verstorbene Seelen in die Zwischenwelt zu bringen, damit sie sich von ihrem irdischen Dasein verabschieden können und dann im Jenseits ihren Frieden finden können.

Zu Beginn jagt er hinter einer alten Damen namens Agatha hinterher, die sich partout nicht in die Zwischenwelt begeben will. Ihr Geist hat sich in den Kopf gesetzt, sich unbedingt um ihre vielen Katzen kümmern zu müssen und so konnte Jack diesen Auftrag noch nicht erledigen. Obwohl dies für seine berufliche Laufbahn ganz gut wäre.

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Dann gibt es mehrere Tote einer arabischen Gesandtschaft im Buckingham Palast in London – und Jack erhält seinen ersten offiziellen Auftrag im Außendienst, die Geister der Toten in die Zwischenwelt zu überführen. Für ihn sozusagen ein Glücksfall – denkt er…

„Der Marble Arch erhob sich vor ihm in die Höhe wie die Haustür in ein Riesenhaus. Und er offenbarte den verräterischen, leichten Schimmer, den alle Pforten aufwiesen. […] Langsam machte er ein paar Schritte auf das Tor zu. […] Das Tor war ein Marmorbogen, unter dem die Königin oder Staatsgäste in ihren Kutschen in den Palast fuhren. Es besaß Flügel aus schmiedeeisernen Stäben, die ein Muster formten, als wären sie Triebe, die aus der Erde wuchsen.“

(Akram El-Bahay: Ministry of Souls – Das Schattentor, Seite 35)

Allerdings entpuppt sich sein erster offizieller Auftrag – trotz der interessanten Umgebung – zu einem Kampf um Leben und Tod und der Suche nach Wahrheit und Verrätern…

Während Jack die Toten begutachtet und deren Geister sucht, damit er sie in die Zwischenwelt bringen kann, merkt er, dass eine der dort liegenden Gestalten, eine Frau, noch lebt. Allerdings ist auch sie dem Tod nah, denn die Gesandtschaft wurde wohl vergiftet und auch in ihrem Körper verteilen sich die Boten des Todes. Jack will sie zu einem Arzt bringen, um sie zu retten – wird aber angegriffen und fällt im letzten Moment eine Entscheidung: er katapultiert die junge Frau in die Zwischenwelt, um sie wenigstens für den Moment zu retten.

Allerdings hat er jetzt ein Problem: laut offiziellen Soulman-Regeln dürfen keine lebenden Personen in die Zwischenwelt – und außerdem muss er die Frau erstmal wiederfinden – und das ist nicht gerade leicht…

Die Reise wird immer interessanter…

Akram El-Bahay hat es wieder geschafft – er hat eine Welt erschaffen, die spannend ist, Magie beinhaltet und genug Action, damit es nie langweilig wird. Außerdem sind die Charaktere wieder gut entwickelt, sehr sympathisch geschrieben und noch dazu erhalten wir einen Einblick in die arabische Mythologie rund um die Ifriten.

„Jack betrachtete die Seiten. Eine von ihnen schmückte eine Illustration. […] ‚Was ist das?‘ fragte er, und seine Stimme klang vor Aufregung so heiser und fremd, als gehörte sie einem anderen. – ‚Ein Ifrit‘, antwortete Oz. Auf Jacks fragenden Gesichtsausdruck hin ergänzte er: ‚Ein Wüstengeist. Genauer gesagt, ein Rachegeist.'“

(Akram El-Bahay: Ministry of Souls – Das Schattentor, Seite 105)

Nach und nach kommt Jack den Geheimnissen und verräterischen Intrigen rund um den Tod der Gesandtschaft auf die Spur – dank der Zusammenarbeit mit einem nun verstorbenen Archivar namens Oz, der nach langem Suchen und Kämpfen wiedergefundenen Prinzessin Naima und einer Katze, die ihnen mehr als einmal geholfen hat.

Doch das Schlimmste steht ihnen noch bevor…

Wer ist für die Toten im Buckingham Palast verantwortlich?

Was will der Ifrit – wieso ist er hinter der Prinzessin Naima her?

Wieso wird Jack auf einmal von der Polizei gesucht?

und am wichtigsten:

Was hat Agatha plötzlich im Archiv der Ministry of Souls zu suchen – noch dazu mit ihren Katzen?

Lasst euch in das viktorianische London entführen und begleitet Jack auf seinen Abenteuern – und die sind noch nicht vorbei, denn Akram El-Bahay hat einen zweiten Teil geschrieben, der den Titel trägt: Ministry of Souls – Die Schattenarmee. Erscheinen wird der zweite Teil der interessanten Geschichte Ende September nächsten Jahres.

Auf jeden Fall ist diese Geschichte eine Leseempfehlung und ich freue mich auf eure Meinungen dazu 🙂

Alice Hoffman – „Practical Magic“

Viele von euch kennen den Film „Zauberhafte Schwestern“ mit Sandra Bullock und Nicole Kidman aus dem Jahr 1998. Vorab: ich liebe diesen Film – und nun hatte ich endlich die Zeit und die richtige Stimmung, um Alice Hoffmans literarische Vorlage zu genießen.

„For more than two hundred years, the Owens women have been blamed for everything that has gone wrong in town.“

(Alice Hoffman, Practical Magic, p. 3)

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Auffallend ist, dass der Film doch in vielen Teilen erheblich von der Buchversion abweicht – und das ist keine negative Sache – im Gegenteil. Ich zolle den Regisseuren und Bearbeitern der Buchvorlage großen Respekt, dass sie die Geschichte zu diesem wundervollen und geliebten Film so großartig umgearbeitet haben. Der Kern ist gleich geblieben: Sally, Gillian, die große Liebe, der Tod von Sallys Ehemann, die zwei Kinder und natürlich Gillians plötzlich toter Freund, der die beiden auch aus dem Grab heraus heimsucht.

„Those people who warn you that you can’t run away because your past will track you down may be right on target. Sally looks out the front window. There on the porch is the girl who could get into more trouble than anyone, all grown up. It’s been too many years, it’s been an eternity, but Gillian is as beautiful as ever, only dusty and jittery and so weak in the knees that when Sally throws open the door, Gillian has to lean against the brick wall for support.“

(Alice Hoffman, Practical Magic, p. 67)

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Ein schöner Nebeneffekt der ursprünglichen Buchgeschichte ist, dass man endlich auch mal ein wenig mehr über den von Nicole Kidman gespielten Charakter Gillian erfährt. In der Filmversion ist es sie, die das Problem sozusagen mit nach Hause bringt und letztendlich doch Single bleibt, während Sally (gespielt von Sandra Bullock) ihre Liebe findet. Die Buchversion ist hier etwas gnädiger zu Gillian und Alice Hoffman hat ihrem Charakter auch eine glückliche Liebesbeziehung verschafft. Die Schritte auf dem Weg zum Glück für Gillian und Ben wurden von der Autorin wunderbar leicht geschrieben und passen sich perfekt der Handlung der Geschichte an. Und außerdem wäre es doch schade, wenn Gillian ohne Happy-End bliebe, oder?

„Gillian wrinkles her nose. ‚Anyway, it wasn’t luck.‘

Kylie rolls onto her stomach so she can study her aunt’s dreamy face. ‚Then what was it?‘

‚Destiny.‘ Gillian closes her biology textbook. She has the best smile in the world, Kylie will certainly grant her that. ‚Fate.'“

(Alice Hoffman, Practical Magic, p. 161)

Natürlich kommen auch die Tanten im Buch nicht zu kurz, obwohl natürlich ihre Beschreibung nicht an die Filmversion herankommt. Kann natürlich auch sein, dass ich diesbezüglich etwas „vorbelastet“ bin, da ich den Film zuerst gesehen habe, bevor ich das Buch las. Und natürlich waren Stockard Channing und Diane Wiest in ihren Rollen so fantastisch, dass man immer ihre Erscheinung im Blick haben wird, wenn man einmal beide Versionen gesehen bzw. gelesen hat.

„The Aunts are so old it’s impossible to tell their age. Their hair is white and their spines are crooked. They wear long black skirts and laced leather boots. Though they haven’t left Massachusetts in more than forty years, they’re certainly not intimidated by travel. Or by anything else, for that matter. They know what they want and they’re not afraid to be outspoken, which is why they pay no attention to the other passenger’s complaints, and continue to direct the driver on how to place the larger suitcase on the curb carefully.“

(Alice Hoffman, Practical Magic, p. 248)

 

Alice Hoffman ist eine wunderbare Autorin, die es schafft, ihre Leser in ihre Buchwelten zu ziehen und es uns Lesern erlaubt, uns ein wenig in ihren Welten zu verlieren, mit ihren Charakteren zu fühlen und zu erleben.

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Ich werde die Geschichte der Owens-Familie noch weiter verfolgen – welche Jahreszeit wäre dazu besser geeignet als der Herbst. Derzeit lese ich gerade die Geschichte von den Tanten – Franny und Jet, die Alice Hoffman in „The Rules of Magic“ erzählt. Danach folgt noch „Magic Lessons„, die Geschichte von Maria Owens, die Vorfahrin von Sally und Gillian, die einst den „Familienfluch“ erschuf.


Kennt ihr die Bücher von Alice Hoffman? Wenn ja, welche habt ihr schon gelesen und wie war eure Leseerfahrung?

Akram El-Bahay: „Anouks Spiel“

Note to my english speaking readers: this article will only be published in german language.

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Seit ich die erste Lesung von Akram El-Bahay auf der Leipziger Buchmesse 2017 gehört habe, bin ich ein Fan des deutsch-ägyptischen Autors mit dem wunderbaren Erzähltalent.

Akram El-Bahay hat in den vergangenen Jahren seine Leser in diverse Welten entführt, von Wüsten (wie in seinen Debütromanen rund um die Drachen der Flammenwüste) über die Welt der Träume und Bücher, bis hin zu den Bibliotheksräumen der Bücherstadt. Jede Geschichte hat ihr eigene Geschwindigkeit, ihre eigenen Regeln und bahnt sich Wort für Wort, Seite für Seite ihren Weg in die Herzen der Leser.

Schon Herzenmacher und die Geschichte rund um den Dieb Sam (Bücherstadt, Bücherkönig, Bücherkrieg) haben mich fasziniert und mit dem neuesten Werk des Autors ist es nicht anders.

Lasst euch entführen in die Welt von „Anouks Spiel“.

Anouk hat Geburtstag – sie wird 13. Ein wichtiger und prägender Geburtstag. Und eigentlich freut sich das junge Mädchen auf die Geschenke, auf ihre Eltern und die Zeit mit ihnen. Wäre da nur nicht Anouks kleine Schwester Maya, die die Aufmerksamkeit ihrer Eltern fordert, wie es nur Babies und Kleinkinder können.

Anouk ist es leid, an ihrem Geburtstag die Aufmerksamkeit der Eltern teilen zu müssen und – wie an Geburtstagen üblich – wünscht sie sich etwas: dass ihre Eltern nur noch ihr gehören – und nicht Maya.

Und da es ihr Herzenswunsch ist, erlebt sie am nächsten Morgen eine folgenschwere Überraschung. Ihre Schwester ist verschwunden. So als habe sie nie existiert!

 

„Um sich von den quälenden Gedanken über Mayas unerklärliches Verschwinden abzulenken, griff sie das Paket und öffnete es. Darin lag ein in Geschenkpapier eingeschlagenes zweites Paket. Anouk packte es aus und zog ein altes Spiel hervor. Es sah ziemlich gebraucht aus. Als wäre es viele Jahre von vielen Menschen gespielt worden.“

(Akram El-Bahay: Anouks Spiel, Format: mobi, ohne Seitenangabe)

 

Auf den ersten Blick erinnert der Handlungsweg von „Anouks Spiel“ ein wenig an Jumanji (den Original-Film habe ich übrigens geliebt und mag ihn auch heute noch sehr) und doch ist es ein wenig anders. Es sind eben die Nuancen die zählen und Akram El-Bahay besitzt das Talent, auch die feinen Einzelheiten herauszuheben und die Buch-Charaktere zu lieben Freunden werden zu lassen.

So lernen wir auch den zweiten Hauptcharakter des Buches kennen: Pan. Ein Schimpanse, der plötzlich in Anouks Zimmer auftaucht und sie über das Spiel aufklärt. Zunächst wirkt er etwas merkwürdig, aber er ist ein Charakter, den man im Laufe der Geschichte liebgewinnt und nicht missen möchte.

Mit Pans Hilfe beginnt Anouk zu verstehen, dass das Spiel dazu da ist, ausgesprochene Herzenswünsche, die sich als falsch erwiesen haben, rückgängig zu machen. Natürlich geschieht dies nicht auf einfachem Weg, sondern die Spieler müssen verschiedene Aufgaben lösen und Dinge sammeln, die sie später noch brauchen können. Aber es gibt auch einen Gegenspieler, der das Vorankommen des Spielers vereiteln und ihn am Gewinnen hindern will: der dunkle Prinz.

„Das Streitross spiegelt wie vieles in diesem Spiel den Charakter seines Besitzers wider. […] Ist er oder sie freundlich, hilfsbereit, aufopfernd, ein wenig mutig, kurz gesagt: Hat er oder sie das Herz am rechten Fleck wie ein Schimpanse, so wird es zu einem unerträglich schönen Tier.“

(Akram El-Bahay: Anouks Spiel, Format: mobi, ohne Seitenangabe)

Auf dem Weg durch die verschiedenen Spielwelten (u.a. Wald, Wüste, Wasser) lernt Anouk die verschiedenen Nebencharaktere kennen, unter anderem Wurzelmenschen, Wipflinge, Eulen, Piraten und einen Dschinn.

Sie muss Streite schlichten, Freunde finden und wieder verlieren und darf trotzdem nie ihre Mission aus den Augen verlieren: Sie muss das Spiel gewinnen, um ihre Schwester und sich selbst zu retten.

Anouk hat kleine Siege, aber auch Niederlagen zu durchleben. Irgendwann lernt sie den im Spiel lebenden Regelmacher kennen, dem sie ebenfalls aus einer sehr misslichen Situation helfen muss – und dieser bedankt sich auf seine Weise:

„Wenn ich dir einen Rat mit auf deinen stürmischen Weg geben darf… Gleich, welche Waffe du schwingst und welches Ross du reitest, es ist einzig dein Herz, das du gegen den dunklen Prinzen in die Waagschale werfen kannst. Halte an ihm und an deiner Güte fest.“

(Akram El-Bahay: Anouks Spiel, Format: mobi, ohne Seitenangabe)

 

Doch trotz allen Fortschritten scheint der dunkle Prinz  ihr stets einen Schritt voraus zu sein…

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Was hat es mit dem dunklen Prinzen auf sich?

Wird Anouk alle Aufgaben bestehen?

Wie wirkt sich die Zeit im Spiel auf ihr Herz aus?

Und was haben Piraten in der Wüste zu suchen?

 

Diese und andere Fragen beantwortet Akram El-Bahay wunderbar mystisch in seinem neuesten Buch „Anouks Spiel“. Es geht um Feindschaften, Freundschaften, Streitigkeiten und den Wert des Lebens – und es geht um Geschichten…

„Geschichten sagen dir, wo du herkommst. Sie können dir von fremden Orten berichten und solchen, deren Entfernung nicht in Metern, sondern in Jahren gerechnet wird. Sie helfen dir zu verstehen, warum die Welt so ist, wie sie ist. Und wie du sie zu einem besseren Ort machen kannst.“

(Akram El-Bahay: Anouks Spiel, Format: mobi, ohne Seitenangabe)

 

An dieser Stelle bedanke ich mich bei der Ueberreuter-Verlagsgruppe und Akram El-Bahay für die Bereitstellung des E-Book-Exemplars von „Anouks Spiel“.

Der Autor hat es wieder einmal geschafft, auch erwachsene Leser für ein als „Kinderbuch“ deklariertes Werk zu begeistern und in eine weitere seiner spannenden Welten zu entführen. Ich bin gespannt, welche Geschichten Akram El-Bahay noch hervorzaubern wird und freue mich schon sehr auf die Veröffentlichung von „Das Schattentor: Ministry of Souls“ im September dieses Jahres.

~ Leseempfehlungen / Book-Recommendations ~

Ohne große Umschweife möchte ich euch heute ein paar Bücher empfehlen, die eure Sommer-Leseliste bereichern können:

Without talking too much about the books themselves, I have some recommendation for your summer-reading-list:

* Bridget Collins „The Binding“ (deutsche Version: Die verborgenen Stimmen der Bücher)

  • Geschichte über Erinnerungen, Leben, Vertrauen und Liebe
  • starke Charaktere und Wendungen, die zu Beginn nicht ersichtlich sind
  • fantastisches Buchcover
  • Story about memories, life, trust and love
  • strong characters and twists one never thought of at the beginning
  • fantastic book cover

„We take memories and bind them.

Whatever people can’t bear to remember. Whatever they can’t live with.

We take those memories and put them where they can’t do any more harm.

That’s all books are.“

(The Binding, page 71)

source: https://i.harperapps.com/covers/9780062838094/x400.jpg

 

* Kathryn Hughes „The Letter“

  •  warmherzige Geschichte aus zwei Zeitlinien
  • Familiengeschichte / Geschichte über Liebe, Verlust, Suche
  • positive und stark emotionale Charaktere
  • heart-warming story of two timelines that collide
  • story about family, love, loss and search
  • positive and strong emotional characters

„‚Grandma?‘

She was shaken out of her reverie. ‚Yes, love.‘

‚How did you and Grandpa meet?‘

She stood up and took hold of her granddaughter’s hand. She brushed away a strand of golden hair from her little face.

‚Well, let’s see now. That is a long story…'“

(The Letter, page 3)

 

* Anna Jane Greenville „Herz aus Dornen“

  • Geschichte über Geheimnisse, Liebe, psychologische Tricks und menschliche Abgründe
  • interessante Charaktere, die einem im Laufe des Buches ans Herz wachsen
  • wundervolles Buchcover
  • story of secrets, love, psychological tricks and human abyss
  • interesting characters which you grow to love in the course of the story
  • lovely book-cover

„Doch alles, was der Gast nun vor sich hatte, war eine kleine, schmutzige Kreatur mit wildem Haar und zerfetzem Kleid, die verloren und mit gefesselten Händen und Füßen in der Ecke einer dunklen Zelle saß.

Er fragte sich bestimmt, was für eine Gefahr ich darstellen konnte, wenn solch rigorose Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden mussten.

Dieselbe Frage schwebte auch mir vor.“

(Herz aus Dornen, Seite 9)

* Lin Rina „Animant Crumbs Staubchronik“

  • Geschichte über Bücher, Emanzipation, Familie und Liebe
  • wundervolles Buchcover und fantastische Geschichte
  • story about books, growing up, family, emancipation and love
  • wonderful book-cover and fantastic story

„Bibliotheken hatte ich schon immer geliebt. Doch die zu Hause in unserem beschaulichen Städtchen war ein Frühstückssalon im Gegensatz zu der Royal University Library. Diese prachtvollen Hallen waren wie für mich gemacht und ich war gewillt, für immer hierzublieben. […] Tief atmete ich die Eindrücke um mich herum ein: die säuerliche Schärfe von gebleichtem Papier, muffig angelaufenen Büchern, frischer Tinte, gegerbtes Leder, Metallbeschläge, Staub, altes und neues Holz; das Licht, das durch die riesige Glaskuppel fiel und den runden Saal in einen grau schimmernden Palast voll unentdecktem Wissen verwandelte.“

(Animant Crumbs Staubchronik, Seite 47)

Was sind eure Leseempfehlungen?

What are your book recommendations?

~ Tag 1 und Tag 2 auf der Leipziger Buchmesse 2019 / Day 1 and Day 2 at Leipzig Book Fair 2019 ~

Note to my english speaking readers:

due to the short time frame this article will only be available in german language.

Should you be interested in an english translation, please contact me. Otherwise you can try to get the text translated with an online tool. Thank you for your understanding.


Willkommen zur Leipziger Buchmesse.

In diesem Jahr ohne Schnee oder Regen, sondern mit perfektem Frühlingswetter, dass zahlreiche Lese- und Buchliebhaber nicht nur in die Innenhallen der Neuen Messe in Leipzig lockt, sondern auch in die Außenbereiche zwischen und vor den Hallen.


Kurzbericht zu meinen Tagen 1 und 2:

Donnerstag hatte ich länger eingeplant, dann hatte ich noch einen spontanten Termin, der meine Planung hinfällig machte. Deshalb nur die obligatorische Freischaltung des Presseausweises, ein wenig Herumstöbern in Halle 1 und eine Lesung zum Thema Gesundheit/ Psyche, die mich sehr beeindruckt hat.

Gelesen hat Dominique de Marné aus ihrem Buch „Warum normal sein gar nicht so normal ist…und warum reden hilft“. Sie erhielt vor einiger Zeit die Diagnose „Borderline“ und in ihrem Buch erzählt sie von der Diagnose, der Krankheit selbst und von ihrem Umgang damit.

Die Lesung fand großen Anklang und da psychische Erkrankungen in unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken und teilweise zunehmend sind, ist es ein wichtiges Thema und Bücher wie diese helfen hoffentlich den Betroffenen selbst und deren Umfeld im längerfristigen Umgang.


Freitag sah es schon etwas anders aus:

Zwar habe ich ebenfalls einige Lesungen (2 Stück) entfallen lassen, da entweder schon zu viele Menschen am Leseort standen oder die Zeit nicht ausgereicht hätte, ordentlich durch die Gänge zu stöbern. Man muss ja auch mal Prioritäten setzen, oder?

Als erstes hörte ich einen Vortrag zum Thema „Rewilding“, was definitiv ein wichtiges Thema ist. Natur und Umwelt und die mögliche Renaturierung von Lebensräumen, die durch den menschlichen Einfluss stark beeinträchtigt wurden. Man hat gemerkt, dass es ein Vortrag einer Wissenschaftlerin war, allerdings war das Themengebiet interessant – und so ein Vortrag ist ja nicht mit einer normalen Lesung zu vergleichen. Alle Erwartungen, die ich im Vorfeld and den Vortrag hatte, wurden erfüllt und zum Abschluss gab es noch ein kleines Stück Schokolade – was will Frau denn mehr?

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Dann kam das Highlight meines Tages: die Lesung von Akram El-Bahay zu seinem neuesten Buch „Herzenmacher“.

Wie üblich war es wieder sehr schön, dem Autor beim Lesen zuzuhören und zu spüren, wie die Figuren zum hörbaren Leben erwachten.

Natürlich hab ich mir auch noch meine Exemplare von „Bücherkönig“ und „Herzenmacher“ signieren lassen. Was mich besonders gefreut hat, war, dass Akram El-Bahay mich wiedererkannt hat und natürlich zum jeweiligen Buch passende Worte für seine Signatur parat hatte.


Daneben habe ich  noch einiges mit nach Hause genommen, seien es gekaufte Exemplare von interessanten Büchern, Leseproben, Postkarten von Büchern oder dekorative Postkarten von Tushita.

Aber schaut selbst:

Und, wie waren eure ersten Messetage?

Was habt ihr von der Messe bis jetzt mitgenommen?

Was war euer Highlight?

~ Buchmesse Leipzig – Tag 2 / Leipzig Book Fair – Day 2 ~

Info for my english-speaking readers: due to the fact that all books are written in german language – I decided to leave out these sections. If you are interested in further information about books – please contact me. Thanks 🙂

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Heute habe ich beschlossen, eine Messepause einzulegen und das Schneetreiben von drinnen mit Tee und Büchern zu betrachten 🙂

Das hat natürlich auch den Vorteil, dass ich euch heute über meinen gestrigen Messetag informieren kann.

So today I decided to have a little Fair-Break and enjoy a cozy day at home with tea and books 🙂

This also means, that I have the time to tell you about my adventures yesterday at the Leipzig Book Fair.

Ein Highlight meines Messebesuchs war das Treffen mit Kathrin von Phantasienreisen. Die Buchmesse bietet uns immer die schöne Möglichkeit, nach einem Jahr mal wieder miteinander zu sprechen und uns über Neuigkeiten auszutauschen. Und das haben wir auch in diesem Jahr ziemlich ausführlich getan 🙂

One highlight of my day yesterday was the meeting with Kathrin of Phantasienreisen. The Leipzig Book Fair is always a good possibility for us to meet each year and to get up-to-date with each others lifes and news. And that’s what we did really well this year 🙂

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Die von mir besuchten Lesungen – einige geplant und andere eher zufällig gehört – waren durchweg positiv:

  • Peter Henning: „Mein Schmetterlingsjahr“

Dies war zwar keine Lesung im eigentlichen Sinne, sondern eher ein Gespräch über das Buch und seine Inhalte. Erst meinte ich, dass das nicht so gut wäre, aber je länger ich dem Autor und seinen Ausführungen zuhörte, desto überzeugter war ich, dass dies genau der richtige Weg war, um dem Leser das Buch schmackhaft zu machen. Peter Henning erzählte von interessanten Begegnungen mit unterschiedlichen Schmetterlingen an unterschiedlichen Orten. Viele Leser – so auch ich – kauften sich nach dem Ende des Gesprächs das Buch und ließen es sich vom Autor signieren. Die ersten Seiten hab ich schon gelesen und muss sagen: Gute Entscheidung, zur Lesung zu gehen und das Buch zu kaufen – zumal ich Schmetterlinge auch sehr faszinierend finde 🙂

 

  •  Akram El-Bahay: „Wortwächter“

Diese Lesung war ein weiteres geplantes Highlight an meinem gestrigen Messetag. Schon am Donnerstag hatte ich die Lesung des Autors zu „Bücherstadt“ besucht und war wie immer begeistert. Akram El-Bahay schafft es einfach immer, die Spannung und Stimmungen in seinen Büchern an das Publikum weiterzugeben. Und gerade auch in seinem Jugendbuch „Wortwächter“ gibt es von Spannung mehr als genug: Es geht um Entführung, Geheimbünde, Rätsel und eine goldene Feder… Definitiv auch für Erwachsene eine Leseempfehlung.

  • Claudia Romes: „Unicorn Rise“

Über diese Lesung bin ich praktisch gestolpert, als ich auf die Nachfolgelesung wartete – und war begeistert. Die Autorin verpackt ein mythisches Wesen, den Kampf um ein Königreich, die Liebe und den Verzicht von Eltern auf ihr Kind und einen Kampf um das Schicksal eines ganzen Landes zu einer spannenden Geschichte, deren Prolog einen schon mitreißt. Definitiv eine Lesempfehlung. Die Geschichte ist übrigens nur als E-book erhältlich und besteht aus zwei Teilen. Der zweite Teil mit dem Untertitel „Sturmfeuer“ erscheint im Juni dieses Jahres.

  • Thomas Tuma: „Wann ist der Mann ein Mann“

In diese Lesung bin ich auch eher zufällig geraten und fand den Schreib- und Lesestil des Autors sehr ansteckend. Viel möchte ich dazu nicht sagen, außer, dass es sich lohnt, die Werke von Thomas Tuma mal zu begutachten 🙂

  • Gestolpert bin ich dann noch über die Lesung von „Lost Souls“, dem neuen Werk von Thomas Finn. Die Handlung ist sehr interessant und auch die Hauptcharaktere sind gut konzipiert. Ein Lesetipp für Leser, die actionreiche Handlungen und Horror-Krimis mögen. Wer einen Blick ins Buch werfen will, kann dies hier tun.

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So, das wars erstmal von meinen gestrigen Highlights.

Natürlich habe ich mir noch zwei Bücher mitgebracht – signiert vom jeweiligen Autor 🙂

So that’s it with my highlights from yesterday.

For sure I travelled home with two books – signed by the authors – and a happy mind 🙂

Wie war euer Messe-Freitag?

How was your friday at the book-fair?