~ Akram El-Bahay: „Herzenmacher“ ~

Note to my english-speaking readers: Due to the time fact and the fact, that this book is only available in german language – I will skip the english version this time. If you are interested in the english version – please contact me. Thank you for your understanding.

~ ~ ~

Nachdem ich in den vergangenen Buchmesse-Jahren regelmäßig Lesungen von Akram El-Bahay besuchte, war ich – wie ihr ja bereits erfahren konntet – auch dieses Jahr wieder zugegen, als er aus seinem Buch „Bücherkönig“ las. In den Jahren zuvor hatte ich schon das Vergnügen, Lesungen zu „Bücherstadt“ (Artikel zum Buch hier), „Wortwächter“ und „Henriette und der Traumdieb“ zu hören.

Zwar habe ich die diesjährige Lesung zu „Herzenmacher“ verpasst, jedoch hat mich das Buch auch ohne vorherige Hörprobe begeistert (alleine das Cover ist toll) – und so landete es natürlich schon vor meinem Messebesuch bei mir und wurde dann auch vom Autor signiert.

„Sie fand hier das, was sie brauchte.

Menschen, die so fern der Natur lebten, dass sie vergessen hatten, wie die Dinge zusammengehörten. […] ließen sich täuschen von den Zauberdingen, die sie ihnen als Lohn anbot. Zauberdinge, die das Leben so viel besser machen.

Wie Kinder, die sich mit ein paar Glasmurmeln kaufen lassen, waren die Leute.

Und sie sind es noch immer.“

(Herzenmacher, Seite 280)

Léo lebt mit seiner Mutter in Briançon – einer französischen Stadt, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Die Stadt nahe der italienischen Grenze ist dem Hauptcharakter schon längst zu klein geworden – und er sucht nach Möglichkeiten, seinem Leben einen größeren Sinn zu geben. Seine Familiensituation ist auch alles andere als einfach für ihn – sein Vater ist vor Jahren gestorben und seine Mutter, eine Spielzeugmacherin, will nicht darüber sprechen, was damals vorgefallen ist.

Eines Tages beobachtet Léo, wie seine Mutter einem kleinwüchsigen Mann eine Kugel übergibt, von der er weiß, dass sein Vater sie hergestellt hat. Da er die Kugel unbedingt wiederbekommen möchte, folgt er dem Mann – und entdeckt Unglaubliches, als er in einer Spiegelwelt seiner eigenen Stadt ankommt, die doch so anders und gefährlicher ist, als seine eigene.

Und trotz dieser Unterschiede sind doch die wirklich wichtigen Dinge und Probleme im Leben gleich: Klimaveränderungen, Herrschsucht und Gier der Mächtigen, Heldenmut von Menschen mit Herz, um positive Veränderungen hervorzurufen.

 

„‚Ja, die Hexe‘, antwortete ihm Kafir, der offenbar weniger Furcht vor der Hexe hatte als der Spielzeugmacher.

‚Die Kinder erinnern sich schon nicht mehr an die Zeit, in der auf jeden Somer zuverlässig der Winter folgte. Schon seit vielen vielen Jahren ist dieser Kreislauf durchbrochen.'“

(Herzenmacher, Seite 54)

 

Doch die Probleme des Spiegel-Briançon sind nicht alleine der fehlende Wechsel von Sommer- und Winterzeiten, sondern reichen tiefer:

Er erfährt, dass in dieser Spiegelstadt die Winterhexe herrscht – und das schon länger, als ihre Zeit es ihr erlauben würde. Jedes Jahr feilscht sie mit dem Tod um mehr Lebenszeit, die sie sich von den Bürgern der Stadt „schenken“ lässt.

 

„Wenn die Hexe mehr Jahre haben will, als ihr zustehen, muss ein anderer ihr Zeit geben. Freiwillig.“

(Herzenmacher, Seite 91)

 

Langsam erfährt Léo durch seinen neuen Mentor Fernando, ebenfalls ein Spielzeugmacher mit ganz besonderen Fähigkeiten, dass die Dinge durch die Regentschaft der Hexe und des derzeigen Königs schlimmer liegen als befürchtet – und auch sie haben Ähnlichkeit mit den technischen Errungenschaften, die wir Leser in unserer heutigen Realität haben.

 

„‚Du siehst in Hexenspiegel‘, raunte Kafir ihm zu. ‚Interessante kleine Dinger, nicht?‘ […]

‚Unglaublich‘, stammelte Léo.

‚Hinterhältig‘, erwiederte Fernando brummig und starrte in die blank polierten Spiegel.

‚Die Hexe hat sie verzaubert und lässt sie von ihren Dienern verkaufen. Sie soll so sehen und hören können, was ihre Spiegel sehen und hören. Verliebte Worte, dunkle Geheimnisse.

Viele sagen, das sei alles Unsinn. Ich aber denke, dass es stimmt.

Die Narren, die diese Dinger kaufen, entblößen sich vor der Hexe.'“

(Herzenmacher, Seite 58)

 

Léo lernt noch weitere tiefe Geheimnisse kennen, die auch mit der Arbeit seines Vaters und dessen Tod zusammenhängen. Langsam lüftet sich der Schleier, als Léo erkennt, dass sein Vater und seine Mutter ursprünglich Einwohner der Spiegelstadt gewesen sind und einen geheimen Auftrag hatten.

Als er immer mehr und mehr über die Machenschaften der Hexe und ihrer Diener erfährt und persönliche Verluste hinnehmen muss, fasst er gemeinsam mit neuen Freunden einen Plan, um der Hexe entgegenzutreten und ihre Herrschaft zu beenden.

„Er ist einmalig.

Und der Einzige, den die Hexe und ihre Diener fürchten.“

(Hexenmacher, Seite 151)

 

Léo muss Mut beweisen und auf seine Fähigkeiten als Herzenmacher – von denen er vor noch gar nicht so langer Zeit erfahren hat – vertrauen. Im Angesicht von einem machthungrigen und von der Hexe geblendeten König und Hexenkrähen, die den Tod in Form von Federn bringen, ist das gar nicht so einfach…

***

Wird Léo den Bewohnern der Spiegelwelt helfen können?

Wer ist der „Einmalige“, der die Hexe besiegen kann?

***

„Herzenmacher“ von Akram El-Bahay ist definitiv eine Leseempfehlung.

Der Autor schafft es wunderbar, die Spiegelwelt von Briançon lebendig werden zu lassen. Die Charaktere sind allesamt sympathisch, wenn man sie erst einmal beim Lesen näher kennenlernt. Auch die Winterhexe hat so ihre interessanten Seiten und ist nicht nur böse, auch wenn die Zeiten sie wahrscheinlich härter gemacht haben.

Leben und Tod liegen sehr nahe beieinander in diesem Roman von Akram El-Bahay und zeigen erneut, wie sehr man das Leben wertschätzen sollte – mit all seinen Fehlern und täglichen Problemen.

„Erst ich mache das Leben schön.

Doch man soll mich nicht suchen, denn ich komme zu jedem, wenn dessen Zeit erreicht ist.“

(Herzenmacher, Seite 211)

~ Tag 3 und 4 auf der Leipziger Buchmesse 2019 / Day 3 and Day 4 at Leipzig Book Fair 2019 ~

Note to my english speaking readers:

due to the short time frame this article will only be available in german language.

Should you be interested in an english translation, please contact me. Otherwise you can try to get the text translated with an online tool. Thank you for your understanding.


Tag 3 und 4 auf der Leipziger Buchmesse waren genauso entspannt und von Neuentdeckungen gefüllt wie die ersten beiden Tage.

Und nun gehts auch schon in die Details:

***

Samstag, 23.03.2019:

***

Der Tag startete mit drei Lesungen im Fantasybereich der Halle 2. Irgendwie war ich am häufigsten in dieser Gegend in diesem Jahr – es waren aber auch gute Titel dabei und das Stöbern macht natürlich am meisten Spaß 🙂

Lesung 1 – „Der Totengräbersohn – Teil 1“

(Autor: Sam Feuerbach, gelesen von ihm und Robert Frank)

Die Hörbuchvariante des Buches gewann 2018 den Deutschen Phantastik Preis für das beste deutschsprachige Hörbuch.

Die Handlung der Fantasy-Story in vier Teilen spielt im Mittelalter und dreht sich um Farin, der – wie der Titel schon sagt – Sohne eines Totengräbers ist, und damit nicht der angesehenste Mensch im Dorf ist. Als er die Dorfhexe für ihre Bestattung herrichtet, macht er einen folgenschweren Fehler, indem er ihr Amulett an sich nimmt. Dies führt ein eigenartiges Eigenleben…

Die Lesung war geprägt durch die fantastische Stimme von Robert Frank und dessen grandiose Art, den Bewohner des Amuletts zum Leben zu erwecken. Herr Feuerbach fungierte bei der Lesung als innere Gedankenstimme von Farin, der sich – in dem vorgetragenen Abschnitt – in einer misslichen Situation befindet und sich gegen den Bewohner des Amuletts durchsetzen muss, um am Leben zu bleiben…

Eine Hörprobe können sich Interessierte gönnen, die die Stimme von Robert Frank probehören möchten 🙂

Sehr empfehlenswert!

 

Lesung 2 – „Der letzte Kolonialist“

(Autor: Sebastian Schaefer)

Diesen Sci-Fi-Roman fand ich vom Titel her interessant. Natürlich – wenn man die vorige Lesung betrachtet, die das Publikum sehr begeistert hat, ist das eigentlich kaum noch zu toppen. So war es dann auch.

Sicher, der Autor hat eine angenehme Lesestimme, aber Sci-Fi ist in dem Sinne nicht so mein favorisiertes Lesegenre.

Zu Beginn der Lesung hatte ich den Eindruck, dass der Autor nicht enthusiastisch genug gelesen hat, was sich nach der Hälfte der Zeit legte und vielleicht auch der Nervosität zuzuschreiben ist, die man ja doch hat, wenn man vor Publikum liest. Am Anfang gestört hat mich auch die Tatsache, dass es keine Einführungserklärungen gab – das hat Herr Schaefer dann aber rasch nachgeholt und in kurzen Worten einiges zur Geschichte erzählt.

Ich weiß nicht, ob ich mir das Buch näher anschauen werde, aber es war doch eine interessante Lesung und für Leseratten, die sich mit Sci-Fi besser anfreunden können vielleicht sogar ein Highlight.

 

Lesung 3 – „Ophelia Scale – Die Welt wird brennen“

(Autorin: Lena Kiefer)

Diese Trilogie klang auch vom Titel her interessant und so saß ich denn an diesem Samstagmorgen in meiner dritten Lesung.

Eigentlich wollte ich von Mehrteilern Abstand nehmen, da dieses ganze Warten auf den nächsten Teil und dann zieht sich die Handlung etc. mich schon zu oft genervt hat.

Es geht in „Ophelia Scale“ um eine Welt, in der Technik verboten ist – als eine zutiefst interessante Geschichte. Schon alleine, wenn man sich die Handlung als Fortführung der heutigen Technikwelt vorstellt, hört man gebannter zu.

Alles in allem eine sehr interessante Lesung, der Autorin kann man auch sehr entspannt zuhören und dieses Buch ist definitiv eine Empfehlung – auch wenn es vorerst nicht bei mir gelandet ist.

 

Die besten Sachen passieren immer zufällig und so fand ich mich am Nachmittag am kanadischen Messestand, wo die Vielfalt der kanadischen Literatur vorgestellt wurde. Dazu gab es Lesehinweise und Autorenempfehlungen für diejenigen, die noch wenig mit der Literatur des Landes in Berührung gekommen sind.

Für diejenigen, die es interessiert: Kanada ist im nächsten Jahr das Gastland auf der Frankfurter Buchmesse – noch ein Grund mehr, sich kanadischen Autoren zu widmen.

U.a. ging es in der Vorstellung um Poetry, Childrens Books und weitere differenzierte Literaturthemen, wie z.B. die Frage, ob in Kanada alle Bücher auf französisch und englisch erscheinen. Die Antwort hierauf lautete Nein. Es gibt vereinzelt Bücher, die in beiden Sprachen verlegt werden, aber meistens ist es ein entweder/oder in Bezug auf die Sprache bei Veröffentlichung.

 

Lesung 4 – „Der Wächter der Runen“

(Autorin: J.K. Bloom)

Bei „Der Wächter der Runen“ handelt es sich um eine interessante High-Fantasy-Story.

Kopfgeldjäger Finn soll eine Abtrünnige namens Ravanea finden – lebend – und dieser Auftrag hat so seine Tücken.

Die Autorin hat eine sehr gute Lesestimme und auch die Story ist interessant, so dass man möchte, dass die Lesung nicht nur eine halbe Stunde andauert. Mit „Der Wächter der Runen“ hat sie eine faszinierende Fantasylandschaft geschaffen – und Figuren wie die Secaria, die die Handlungen noch interessanter machen.

Definitiv eine Empfehlung, auch wenn das Buch erstmal nicht bei mir gelandet ist.

 

Mein Messe-Samstag hatte aber noch ein anderes Highlight – außer Bücher anzuschauen und ggf. zu kaufen – ein Treffen mit der wunderbaren Kathrin von Phantasienreisen.

Wir kennen uns seit unserem Studium und es ist immer wieder schön, sie zu sehen und sich auszutauschen. Leider ist die Zeit immer so kurz bemessen, dass man einfach nicht alles unterbringt – aber ich freu mich definitiv auf das nächste Mal, wenn sich unsere Wege kreuzen und wir wieder Zeit miteinander verbringen können.

 

***

Sonntag, 24.03.2019:

***

Auch mein Messe-Sonntag bestand größtenteils aus Lesungen, und ein wenig herumstöbern war auch noch drin.

Meinen ersten Lesungsausschnitt fand ich eher durch Zufall, da meine geplante Lesung noch nicht angefangen hatte. So hatte ich die Gelegenheit, der Lesung von „Infilum“ zuzuhören – was nicht das Schlechteste war. Die Autorin Katrin R. Petzold hat eine gute Lesestimme, das Buch – jedenfalls was ich aus der Lesung beurteilen kann – ist interessant geschrieben, eben typisch Dystopie.

Von mir gibts hier auch eine Empfehlung – wenn man einmal in der Geschichte drin ist, wird es spannend.

 

Lesung 1 – „Die ägyptische Maschine“

(Autor Christian Lange)

Hier haben wir es mit einem Steampunk-Roman zu tun, der im viktorianischen Zeitalter spielt.

Folgendes ist die Situation: Es gibt kein britisches Empire, Amerika wurde noch nicht entdeckt und die Ägypter wollen nach der Ermordung ihres Vizekönigs Osiris mit der Hilfe einer Maschine den Geist des Toten zurückholen.

Die britische Forscherin Eve nimmt den Auftrag an und reist nach Ägypten.

Der Autor hatte eine interessante und abwechslungsreiche Lesestimme, die einen gut zuhören lässt. Er las verschiedene kurze Teile vom Anfang vor, die von verschiedenen Charakteren handelten: Osiris, Eve, Hauke und Borchert.

Die Story klingt sehr interessant, zwar ist sie nicht mit mir nach Hause gekommen, dennoch habe ich das Buch im Hinterkopf.

Definitiv eine Empfehlung!

 

Lesung 2 – „Die Krone der Dunkelheit“

(Autorin: Laura Kneidl)

Ein interessantes Buch mit interessanter Heldenreise: Freya sucht ihren Bruder und Ceylan will eine Wächterin werden.

Die Hörprobe zu dem Buch beginnt die Autorin am Anfang, der mit guten Beschreibungen des Umfelds aufwartet. Sie hat insgesamt eine Viertelstunde gelesen und sich dann noch Zeit genommen, die Fragen des Publikums zu beantworten.

In diesem High-Fantasy-Roman hat Laura Kneidl eine vielfältige Welt erschaffen, über die man sich u.a.  hier informieren kann.

Wer in neue Welten eintauchen möchte und diese erkunden will, ist bei „Die Krone der Dunkelheit“ am richtigen Platz.

Interessant fand ich, dass diese Lesung auch mit Übersetzung für Hörgeschädigte in Gebärdensprache stattfand – definitiv ein weiterer Pluspunkt.

 

Meine vorletzte Lesung hab ich nur teilweise verfolgen können, aber nichtsdestotrotz war sie interesssant. In „Verrückt aber glücklich“ erzählt Autorin Klara Fall von ihrem Burn-Out und ihren Depressionen, die schleichend ankamen und die sie zuerst nicht für voll und wichtig nahm. Sie erzählt davon, dass sie sich immer zurück genommen hat und allem hat gerecht werden wollen und allen helfen wollte. Das hat dann irgendwann seinen Tribut gefordert und dieses Buch soll den schleichenden Verlauf der Krankheit aufzeigen und den Betroffenen Hilfestellung sein und aufzeigen, dass man gestärkt aus diesem negativen Lebenstief herauskommen kann.

Definitiv eine Empfehlung.

Meine letzte Lesung war auch nur Zufall, denn sie fand direkt im Anschluss an Klara Fall’s Lesung statt.

„Die Melodie des Mörders“ ist ein Teil der Krimireihe von Miriam Rademacher um Tanzlehrer Collin Duffet, der auch in Mordfällen ermittelt. Er kann in den Menschen lesen – und dieses Talent finden seine Freunde Jasper (Pfarrer) und Norma (Krankenschwester) gelungen genug, um ihn in die Mordfallermittlung mit hinein zu ziehen. Denn eigentlich wollte Collin Duffet seinen Ruhestand genießen…Doch damit wird es nichts, als in der Vorweihnachtszeit ein Mord geschieht und der Organist seiner Gemeinde ums Leben gebracht wird.

Die Autorin liest einfach fantastisch und der Roman hat eine Menge guten Humor  zu bieten, wie man es für Romane geradezu verlangt, die in Großbritannien spielen.

Definitiv eine Empfehlung.

Und sonst noch so?

Diverse Autogramme, gekaufte Bücher und ein sehr schön verbrachtes Buchmesse-Wochenende.

Bis zum nächsten Jahr – auf der Buchmesse 2020!

Wie war eure Buchmesse so?

Dieses Jahr habe ich mich nicht so auf die Cosplayer fixiert, aber einige wunderschöne Kostüme gesehen – habt ihr euren Fokus dieses Jahr darauf gesetzt?

~ Tag 1 und Tag 2 auf der Leipziger Buchmesse 2019 / Day 1 and Day 2 at Leipzig Book Fair 2019 ~

Note to my english speaking readers:

due to the short time frame this article will only be available in german language.

Should you be interested in an english translation, please contact me. Otherwise you can try to get the text translated with an online tool. Thank you for your understanding.


Willkommen zur Leipziger Buchmesse.

In diesem Jahr ohne Schnee oder Regen, sondern mit perfektem Frühlingswetter, dass zahlreiche Lese- und Buchliebhaber nicht nur in die Innenhallen der Neuen Messe in Leipzig lockt, sondern auch in die Außenbereiche zwischen und vor den Hallen.


Kurzbericht zu meinen Tagen 1 und 2:

Donnerstag hatte ich länger eingeplant, dann hatte ich noch einen spontanten Termin, der meine Planung hinfällig machte. Deshalb nur die obligatorische Freischaltung des Presseausweises, ein wenig Herumstöbern in Halle 1 und eine Lesung zum Thema Gesundheit/ Psyche, die mich sehr beeindruckt hat.

Gelesen hat Dominique de Marné aus ihrem Buch „Warum normal sein gar nicht so normal ist…und warum reden hilft“. Sie erhielt vor einiger Zeit die Diagnose „Borderline“ und in ihrem Buch erzählt sie von der Diagnose, der Krankheit selbst und von ihrem Umgang damit.

Die Lesung fand großen Anklang und da psychische Erkrankungen in unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken und teilweise zunehmend sind, ist es ein wichtiges Thema und Bücher wie diese helfen hoffentlich den Betroffenen selbst und deren Umfeld im längerfristigen Umgang.


Freitag sah es schon etwas anders aus:

Zwar habe ich ebenfalls einige Lesungen (2 Stück) entfallen lassen, da entweder schon zu viele Menschen am Leseort standen oder die Zeit nicht ausgereicht hätte, ordentlich durch die Gänge zu stöbern. Man muss ja auch mal Prioritäten setzen, oder?

Als erstes hörte ich einen Vortrag zum Thema „Rewilding“, was definitiv ein wichtiges Thema ist. Natur und Umwelt und die mögliche Renaturierung von Lebensräumen, die durch den menschlichen Einfluss stark beeinträchtigt wurden. Man hat gemerkt, dass es ein Vortrag einer Wissenschaftlerin war, allerdings war das Themengebiet interessant – und so ein Vortrag ist ja nicht mit einer normalen Lesung zu vergleichen. Alle Erwartungen, die ich im Vorfeld and den Vortrag hatte, wurden erfüllt und zum Abschluss gab es noch ein kleines Stück Schokolade – was will Frau denn mehr?

***

Dann kam das Highlight meines Tages: die Lesung von Akram El-Bahay zu seinem neuesten Buch „Herzenmacher“.

Wie üblich war es wieder sehr schön, dem Autor beim Lesen zuzuhören und zu spüren, wie die Figuren zum hörbaren Leben erwachten.

Natürlich hab ich mir auch noch meine Exemplare von „Bücherkönig“ und „Herzenmacher“ signieren lassen. Was mich besonders gefreut hat, war, dass Akram El-Bahay mich wiedererkannt hat und natürlich zum jeweiligen Buch passende Worte für seine Signatur parat hatte.


Daneben habe ich  noch einiges mit nach Hause genommen, seien es gekaufte Exemplare von interessanten Büchern, Leseproben, Postkarten von Büchern oder dekorative Postkarten von Tushita.

Aber schaut selbst:

Und, wie waren eure ersten Messetage?

Was habt ihr von der Messe bis jetzt mitgenommen?

Was war euer Highlight?

~ Leipziger Buchmesse 2017 – Tag 1-3 / Leipzig Book Fair – Day 1-3 ~

Es ist wieder soweit – Frühling ist in Leipzig Buchmessezeit und dieses Wochenende zieht es wieder viele Buchliebhaber in die Messestadt.

It’s this time of the year – spring, wonderful weather – and in Leipzig this means: Time for the Leipzig Bookfair which leads many interested readers and lovers of animes and cosplay into the city.

Laut LVZ vom 25.3.2017 (heute) gibt es bereits zur Halbzeit einen Besucherrekord auf der #LBM17. Zur Halbzeit am Freitag waren es laut Zeitungsbericht 80.000 Besucher, die sich auf der Messe getummelt haben. – Von meiner persönlichen Empfindung her auf alle Fälle nachvollziehbar, denn bereits am Donnerstag waren es gefühlt mehr Menschen als im vergangenen Jahr. Am heutigen Samstag nahm das Gedränge dann noch einmal mehr zu, da natürlich das Wochenende, die Cosplayer und das gute Wetter viele Menschen dazu einlädt, das Messegelände zu besuchen.

In today’s LVZ (daily newspaper of Leipzig) is an article in which you can read that by friday (half-time of the fair) 80.000 visitors have been attending the annual fair in Leipzig. And – I definitely can tell you, that from my point of view and my feelings – this is definitely true. Even at the first day of #LBM17 there have been more people around than last year. And today, on saturday, the busiest day of the fair – it was nearly impossible to walk with a certain speed – you just could stay relaxed and go with a slower pace. And enjoy the view of the cosplayers, most of them in very good costumes. And enjoy the sunshine and the fresh air if you spend your lunchbreak outside.

***

Da ich diesen Beitrag etwas kürzer halten möchte, aber dennoch meine ersten 3 Messetage Revue passieren lassen will – folgt jetzt der Überblick über meine besuchten Lesungen in stichpunktartiger Form:

For I want this article to be short but also want to show you where I have been on these first three days – I will keep you informed in headwords.

Info – for now there will be only the german version of my readings – if you are interested it would be nice if you could wait for the english version a few days – or just mail me 🙂


DONNERSTAG – 23.3.2017 – THURSDAY

  • nur 1 Lesung / just one reading
  • „Die Gefährlichkeit des Täters“ von Thomas Galli
  • 9 Fallgeschichten aus dem Erfahrungsschatz eines Gefängnisdirektors
  • kein Fachbuch, sondern für interessierte Leser
  • Hauptfrage: Wie schätzt man „Gefahr“ ein?
  • Beispiel: hochgefährliche Sicherungsverwahrte => „Die Frau im Käfig“
  • Geschichte erzählt von Ulf, Sexualtäter in Sicherungsverwahrung, unauffällige Familie – jedoch er fällt schon im Kindesalter durch sein Verhalten auf (u.a. Tierquälerei); mit 18 Jahren begeht er den ersten Mord
  • ist eigentlich ein höflicher und ruhiger Mensch, dem man seine Taten nicht zutrauen würde
  • ihm fehlen Empathie und Mitgefühl => Therapiebemühungen zielen darauf ab, dieses zu entwickeln
  • Genehmigung von Tagesausflügen mit therapeutischer Nachsorge
  • Die Therapeuten sehen nicht die Gefahr die von ihm ausgeht
  • 3-tägiger Ausflug => Ulf kehrt nicht in die Anstalt zurück!
  • Die Lesung lässt das Ende der Geschichte offen!
  • 2. Lesebeispiel: „Das Opfer“
  • Opfer werden zwar für Strafbestimmung „missbraucht“, aber es wird sich zu wenig um sie gekümmert

=> ziemlich intensives Thema, manchmal etwas langgezogen, aber intensiv!

 

FREITAG  – 24.3.2017 – FRIDAY

Lesung 1 – Reading 1: „Seel’s Tierleben“

  • Geschichten mit Tieren in Versform
  • Beispiele: Flöhe, Hühner, Motten, Papageien, Schwein/ Schweinehund, Bienen, Dohlen, Bären, Storch (Adebar)
  • sehr sympathischer Autor
  • menschliche Züge in tierischen Zusammenhängen
  • humorvolle, aber auch ernste Themen (Bienen)

*Heute hab ich mich auch mit Kathrin von Phantasienreisen getroffen und wir haben uns gegenseitig auf den neuesten Stand gebracht – war eine sehr schöne wenn auch kurze Zeit :-)*

*Today I also met with Kathrin of Phantasienreisen  and we used the little time we had to keep us informed on some things – a nice but short time :-)*


Lesung 2 – Reading 2: „Obenauf in DownUnder“

  • Reisebericht von Wolf Leichsenring
  • erst Neuseeland bereist, dann Rundreise durch Australien
  • sympathischer Autor, der sichtlich viel zu erzählen hat
  • Beispiele: Sydney-Tower, Nullarbor-Ebene
  • ruhige Lesestellen, die die Weite Australiens verdeutlichen
  • informativ, jedoch hatte ich mir ein bisschen mehr erhofft
  • hatte später Gespräch mit Autor, hat noch viel über Australien erzählt
  • Fazit: ein guter und interessanter Autor, der nur die Lesestelle etwas schlecht gewählt hat!

Lesung 3 – Reading 3: „White Zone – Letzte Chance“

  • Antarktis 2030, junge Strafgefangene und ihr Betreuer
  • interessantes Thema
  • Autorin war selbst in der Antarktis und hat sich dort „umgeschaut“
  • A. kann allerdings nicht gut und fesselnd lesen, so dass ich diese Lesung vorzeitig abgebrochen habe

Ersatz-Lesung 4 – Extra-Reading 4: „Die kleine Meerjungfrau“

  • wunderschön bebilderte Version des bekannten Märchens von H.C. Andersen
  • Bilder stammen vom St. Petersburger Künstler Anton Lomaev
  • Vorleser ist versiert und arbeitet auch mit verschiedenen Stimmlagen
  • weiterer Pluspunkt: Musikuntermalung
  • zweites Märchen: Das tapfere Schneiderlein
  • Fazit: guter Ersatz für die früher verlassene Lesung 3
source: https://buch-findr.de/media/die-kleine-meerjungfrau-5_9783946693017_295.jpg

SAMSTAG – 25.3.2017 – SATURDAY

Lesung 1 / Reading 1: „Henriette und der Traumdieb“

  • interessante Story
  • Autor, Akram el-Bahay, kann sehr gut lesen, mit verschiedenen Stimmlagen, steigert die Phantasievorstellung der Leser
  • Textauswahl gut
  • hohe Geräuschkulisse durch die vielen Messebesucher
  • kurzer Inhalt: Henriette kann gut träumen, Dieb stiehlt Träume und macht Fehler (lässt eine Traumtür auf), Henriettes Bruder Nick landet in ihrem Traum und es wird gefährlich; beide treffen bei der Suche nach Traumdieb u.a. auf Alben (bescheren schlimme Träume), eine Hexe, einen Riesen und mehr…

Lesung 2 / Reading 2 – „Alice – Follow the White…“

  • interessante Geschichte
  • Autorin, Stephanie Kempin, ist gute Leserin und hat schöne Stellen ausgewählt
  • macht definitiv neugierig auf das Buch
  • Buchstand der papierverzierer hat noch mehr interessantes Lesematerial zu bieten

***   ***   ***   ***   ***

So weit der Überblick über meine ersten 3 Messetage…So much for the 3 days of #LBM17

Welche Bücher haben den Weg zu mir gefunden? Which books are now living with me?

Wartet’s ab – ihr werdet es noch erfahren…Stay tuned – you will know in time…

~ Tag 1 auf der LBM / Day 1 at Leipzig Book Fair ~

So, Tag 1 der Buchmesse in Leipzig liegt hinter mir und war doch sehr ereignisreich – aber zugleich auch entspannt.

So the first day of the Leipzig Book Fair is over and was a really good one – and a relaxed one.

Nachdem ich in Vorbereitung auf diese Veranstaltung meinen Messeplan mehrmals überarbeitet habe und eine Menge Lesungen rausgeflogen sind, sah meine Planung für heute doch sehr übersichtlich aus.

After going through my plans in the time before the Fair many events have been scratched from my plan – and so everything looks a little less stressful.

Als erstes – nach der Freischaltung meines Presseausweises – bahnte ich mir meinen Weg durch die bereits zahlreich erschienenen Besucher zum Stand von 3SAT in der Glashalle.

So – first thing in the morning – after getting my press ticket unlocked –  I went to the stand of 3SAT to listen to Horst Evers.

P1200399

Dort warteten neben mir noch einige weitere Interessierte geduldig auf das Erscheinen von Horst Evers, der sein neuestes Buch „Alles außer irdisch“ vorstellte.

The author and cabaret artist was there to tell about his new book „Everything but terrestrial“.

P1200415

Das als Lesung angepriesene Ereignis war jedoch mehr ein Gespräch mit einer Textpassage angereichert. War ja nicht schlimm. So konnte man mehr über den Inhalt erfahren und dem Autor und Kabarettisten in seiner unnachahmlichen Art lauschen.

The „reading“ was a little more than that – it was more a conversation with some small readings. Wasn’t that bad. So you had the chance to get a little more information on the content of the book.

It’s a fantasy-sci-fi-novel which has the interesting and fresh humour of the author in it.

Er erzählte von seinem skurrilen Fantasy-Sci-Fiction-Roman, der natürlich auch wieder mit einer Menge Humor aufwartet und bestimmt viele interessierte Leser findet.

P1200406

Was mich an dieser Veranstaltung sehr geärgert hat: sie hat ihren Zeitrahmen nicht ausgefüllt. Angedacht war sie von 11:00 – 11:30 und doch war bereits ca. 11:19 Schluss mit Lustig…ähm…Evers.

What was the negative thing about this event: they weren’t using all the time they had. The reading/ conversation was supposed to go from 11:00 to 11:30 – but ended earlier at 11:19. Not a good thing to do! (although we don’t know the reasons for that short time)

P1200418

Nach dem Ende der sehr verkürzten „Lesung“ widmete sich der Autor noch einigen Autogrammwünschen von Zuschauern.

After the conversation the author was happy to sign some books and talk to people who came by.

***

Danach traf ich mich mit Kathrin von Phantasienreisen und wir verbrachten eine kurze Zeit zusammen, redeten über die neuesten Entwicklungen und stöberten ein wenig über die Messe. Hierbei waren wir u.a. beim Verlagshaus Jacoby & Stuart und auf der Antiquariatsmesse.

After this I met with Katrin of the blog Phantasienreisen and we spent some quality time talking and getting ourselves up-to-date with the newest developments in each others lifes.

***

Anschließend – es war bereits kurz vor 13:00 – ging es zu einer Lesung… ähm – eher: einem Gespräch zum Thema „Die Sprache der Seele“. Geht so in die Richtung Schamanismus und die natürlichen Heilkräfte des Körpers.

Next thing for me was a conversation – or better: a talk about „The language of the Soul“. It’s kind of the natural powers of healing of your body and shamanism.

P1200425

Der Autor, Reinhard Stengel, hat selbst schon einige schwierige Krankheiten hinter sich. Er hat ein halbes Jahr in Montana gelebt und arbeitet als Heiler und Schamane und gibt Vorträge und Seminare.

The author lived through some illnesses and lived for half a year in Montana. He works as healer and shaman and also is available for talks and workshops.

P1200428

An sich finde ich solche Vorträge sehr spannend und Herr Stengel hat auch einige interessante Impulse gegeben. Allerdings bin ich – trotz, dass ich denke, man müsste Naturheilkunde und moderne Schulmedizin kombinieren – immer ein wenig skeptisch bei solchen Themen.

I usually like these kind of talks and find them quite interesting. But… I am – although I think you have to combine the healing powers of nature and the modern medicine – always a little bit sceptical with those things.

Was haltet ihr von solchen Themen?

What do you think about these things?

***

Anschließend vertiefte ich bereits bestehende Kontakte und schaute bei Anke Wasser und dem Motte-Verlag vorbei. Wir unterhielten uns eine Weile sehr nett, machten Fotos und tauschten Neuigkeiten aus. Der Motte-Verlag hat ein neues Projekt laufen, welches sehr interessant ist und sich „Die längste Leseschleife der Welt“ nennt.

Next I was on time to meet Anke Wasser of the Motte-Verlag. We talked for a while, took pictures and got each other up-to-date with news. The publisher has a new project running which is quite interesting: „The longest reading-loop of the world“.

Go, find the Motte-Verlag and talk to them!

Tip: Einfach mal beim Verlag vorbeischauen und nachfragen!

P1200436

Meine nächste geplante Lesung wurde aus Krankheitsgründen abgesagt 😦

Gerne hätte ich mir „Die verlorenen Zeilen der Liebe“ angehört und die Autorin gesehen.

Naja, kann man nicht ändern.

***

Dafür „stolperte“ ich auf dem Weg zu meiner letzten Lesung sozusagen über Qindie.

After walking around for a while I stumbled upon Qindie.

Qindie – that is some independent authors and other „book-people“ and they want to show that not every book needs to have a big publishing agency behind them and that also free productions can be great in times of form and content.

Dieses Netzwerk unabhängiger Autoren und anderer „Buchmenschen“ will zeigen, dass keinesfalls Verlage hinter Indie-Büchern stehen müssen und auch verlagsunabhängige Produktionen formal und inhaltlich Qualität zeigen können.

P1200440

Qindie bietet Bücher in verschiedenen Kategorien unter anderem dieses hier:

Screenshot_1
Quelle: http://www.qindie.de/janaoltersdorff_desnachtsimfinstrenwald_cover-klein-2/

Tip: Schaut vorbei und lasst euch das Verlagsprogramm erklären. Es lohnt sich.

***

Als letztes ging es zu einer interessanten Lesung von Deborah Feldman zu ihrem Buch „Unorthodox“. Die autobiografische Erzählung ist sehr eindrucksvoll und gehört zu den Bestsellern der New-York-Times.

Last thing of the day was an interesting talk with some reading. The author Deborah Feldman talked about her book „Unorthodox“ which is autobiographical and was a NY-Times Bestseller.

P1200452

Deborah Feldman schildert ihr Aufwachsen in und ihre Flucht aus einer strengen Sekte und ihren Neuanfang. Sie hat auch im Gespräch mit ihrem Verleger die Hintergründe des Buches beleuchtet, welche die Folgen des Holocaust und die Entwicklung der chassidischen Juden und ihrer Lebensart in Amerika mit einschließen.

Deborah Feldman tells about her growing-up in a jewish community which is very devout. Also in a talk with a member of her publisher she tells about the reasons behind the book.

I need to read the book first to get a position to it.

P1200477

Eine sehr sympathische Autorin, die ihr Leben in die Hand genommen hat, sich von Schuldgefühlen frei gekämpft hat und nun freier lebt.

She seems to be a lovely author who took her life in her hands and now seems to live a life more free than before.

P1200469

Mal schauen, wass der zweite Tag für mich bereit hält…

Let’s see what the second day will have to see for me…

~ Tag 3 auf der LBM / Day 3 at the Book Fair ~

Nachdem ich nun den ersten und zweiten Buchmessetag hinter mich gebracht habe, machte ich mich nun heute auf zu Tag 3 auf dem Messegelände. Dabei sah ich natürlich auch heute wieder gut gekleidete Cosplayer mit schönen Kostümen, nur hatte ich leider nicht immer die Zeit zum anhalten und fotografieren bzw. für ein kurzes Gespräch. Vielleicht wird das ja morgen besser 🙂

So, after a good first and second day on the book fair today was my third day at the convention. Of course there were many many well dressed Cosplayers with lovely costumes but sadly I didn’t have enough time to take fotographs or talk a little bit with them. Maybe tomorrow…

Meine erste Veranstaltung führte mich heute zu PEN. Diese Abkürzung steht für Poets, Essayists und Novelists – also für die Schreiber verschiedener literarischer Kategorien.

Die Mitarbeiter von PEN kümmern sich um inhaftierte bzw. im Exil lebende Autoren und versuchen, ihnen ein Stück ihrer künstlerischen Identität wiederzugeben. Laut den gegebenen Informationen ist die gefährlichste Gegend für Schriftsteller momentan China und Mexiko die Tödlichste.

In dieser Veranstaltung nun wurden kurze Werke inhaftierter bzw. schon verstorbener Künstler von Mitarbeitern von PEN vorgetragen. Hierbei handelte es sich um Gedichte, Kurze Geschichten bzw. Auszüge von Romanen. Die betreffenden Autoren sind Liu Xiabo, Abdalrachman Munif und Fadhil al-Azzawi.

An sich fand ich diese Veranstaltung sehr lehrreich und informativ, wenn auch etwas kurz! Von den zur Verfügung stehenden 30 Minuten wurden gut 15 genutzt und dann wurden die Zuhörer „entlassen“. Vielleicht waren die Veranstalter „messemüde“, aber ich hätte mir ein besseres Szenario für diese Veranstaltung vorstellen können. Man hätte zum Beispiel auch die Autoren beleuchten können, die in unserem Land im Exil leben und von PEN gefördert werden – hier wären auch Gastauftritte möglich gewesen, um auf die Komplexität des Themas hinzuweisen.

Vielleicht nächstes Mal…

My fist event today was leading me to a reading of PEN, which stands for poets, essayists and novels – for the writers of different kinds of literature.

The people of PEN care for Writers in prison or those living in exile and are trying to give them back a part of their artistic identity. It was told that the most dangerous region for authors right now is China and Mexiko being one of the deadliest.

During this event members of PEN read short creations of artists which are in prison right now or have already died. There were creations by Liu Xiabo, Abdalrachman Munif and Fadhil al-Azzawi.

At first sight this event was really informative – but a bit short! They had 30 minutes time and only used 15! Maybe they were already tired of the fair, but I could think of better ways to tell people about their work. They could have told the people not only about the writers in prison but also about the writers in exile. Then they maybe could have some guest readings as well to show the good work to the listeners.

Maybe next time…

P1100506

Als nächstes ging es zum „Wagnis in Amerika“. Dort erzählte die Autorin Dorothe Kress eine Geschichte, die von Kulturschocks handelt, von der Liebe, vom Leben in einem fremden Land und von den Problemen, die mit allem verbunden sind. Zu erwähnen ist hier noch, dass es sich bei diesem Titel um eine romanhafte Biografie handelt und die Autorin selbst all dies durchlebt hat.

Bereits in dem ersten Buch von Frau Kress wird beschrieben, wie die Lehrerin aus dem Erzgebirge den jungen Amerikaner kennenlernt und sich in ihn verliebt. In diesem Buch nun gibt es die Fortsetzung, obwohl die Autorin betonte, dass auch beide Bücher unabhängig voneinander gelesen werden können.

Sie beschreibt die Anfänge in den USA, die interessant, verwirrend und schockierend zu gleich waren. Den Alltag in der Schule für die Kinder, der auf Grund der fehlenden Sprachkenntnisse zunächst auch nicht sonnig war – und die Schwierigkeiten der alltäglichen Anpassung. Da geht es auch ums Bezahlen mit Kreditkarte, schließlich kannte die Ostdeutsche so eine Art von Bezahlung nicht. Auch die Kommunikation spielt eine Rolle, ebenso wie die unterschiedlichen Feiertage in dem „fremden Land“.

Auf alle Fälle ein sehr interessantes Buch, welches ich mir merke…

Next I got to listen to a story of Dorothe Kress. She read from her new book which deals with culture shocks, love, the life in a new country and the problems everybody has to face. You should know that this title, „Wagnis in Amerika“, is a biografical romance.

In the first book the author has described how the young teacher met and fell in love with the young American and now this is the following book – but Dorothe Kress stressed that one could read both books autonomous.

She writes about die start in the USA, which were interesting, crazy and shocking at the same time. The normal day at school for her children – which isn’t always so nice because of the missing knowledge of the english language. Its also about the small things that are different between the former GDR and the USA – f.e. paying with credit card or the differences between the holidays they know and the kind of holidays they have in America.

A really interesting book which I definitely keep in mind…

 

Danach ging ich zu meiner nächsten Lesung/ Vortrag, zu dem ich etwas früh dran war. Deshalb konnte ich noch den Rest der vorigen Lesung erleben, in der es um Transplantationen und die Auswirkungen ging. Die Autorin erzählte vom Organgedächtnis und erzählte auch anhand von persönlich erlebten Geschichten die Auswirkungen solcher Eingriffe.

Da wäre eine Frau, die unheilbar erkrankt war und dringlichst ein Spenderherz benötigte. Sie hatte eine unglaubliche Ausstrahlung mit glänzenden Augen und einem wachen Geist. Die Transplantation hat zwar für einige Zeit ihr Leben verlängert, aber ihren Charakter total verändert. Das Strahlen war weg und sie selbst und auch ihr Ehemann fühlten sich nicht mehr so stark verbunden wie vorher.

Die nächste interessante Geschichte drehte sich um einen introvertierten Mann, der ebenfalls eine Herztransplantation benötigte. Nach der Operation hat sich sein komplettes Leben verändert. War er vorher introvertiert, wich dieses Naturell nun einem extrovertierten – mit allen negativen Auswirkungen. Im ersten Jahr nach dem Unfall hatte er drei Unfälle. Hängt es damit zusammen, dass das Herz von einem extrovertierten Motorradfahrer stammt, der tödlich verunglückte?

Genug Stoff zum Nachdenken!

After this I walked to my next reading. I was too good in time so I catched the last minutes of the earlier reading. It was about transplantation and the impacts of this. The author told us about the memory of the organs and also about two incidents she witnessed.

The first was about a woman who was terribly ill and could only be saved by a transplantation (heart). She had a wonderful charisma with glowing eyes and a good spirit. The transplantation had saved her life for a little time – but she completely lost her self. The glowing eyes were gone and also her husband wasn’t as close to her as before.

The next story was about an introvert young man who also needed a new heart. After the surgery his whole life changed. Not only did he become a total extrovert, he also had 3 accidents in the first year after the surgery. Is this related to the fact that his new heart belonged to a young motorcycle-driver who had a horrible accident before he died?

Enough things to think about…

***

Dann kam eine ruhige und angenehme Messezeit, in der ich mal nicht von Termin zu Termin hastete, sondern mich mit Kathrin von Phantasienreisen traf. Wir hatten uns lange nicht gesehen und so wunderte es auch nicht, dass wir uns in die Bloggerlounge verzogen und erstmal redeten. Kathrin kam von einer Signierstunde mit Benjamin Lacombe und ich muss zugeben, dass mich seine Werke optisch definitiv ansprechen. Wir stromerten dann noch ein wenig durch die Halle und landeten dann zu unserer letzten Lesung für den heutigen Tag.

Then came a quieter and more peaceful time of the fair where I don’t had to „run“ from event to event. I met with Kathrin of Phantasienreisen and since we hadn’t seen each other in a while we went to the Bloggerlounge and began talking. Kathrin came from a signature with Benjamin Lacombe and I have to confess that I also like his works. We walked a little bit around the hall and then went on to listen to our last reading for the day.

ie
Bildquelle: http://www.ostsee-portal.info/images/stories/Literatur2/Im_Eisland_Bd1_01901.jpg

Diese drehte sich um die Franklin Expedition, die spurlos verschwand und dessen Mitglieder nicht mehr gefunden werden konnten. Viele Geheimnisse gibt es noch heute um dieses Thema und die Autorin und Illustratorin des Werkes, Kristina Gehrmann, beantwortete viele Fragen rund um ihre Arbeitsweise und um die Entstehung der Graphic Novel. Gut ein halbes Jahr arbeitet sie an einem Buch – ohne die Recherchen! Für diese zieht sie Fachliteratur aber auch Romane hinzu und hat Hilfe erhalten von Fachleuten auf diesem Gebiet, die unter anderem auch Schiffsmodelle bauen, die sie für ihre Zeichnungen verwendet. Die ganze Vorbereitung geschieht (bis auf das Storyboard) am PC und „Im Eisland“ ist die erste Graphic Novel, die der Hinstorff Verlag herausgebracht hat.

Nähere Informationen zur Künstlerin findet man u.a.  hier und hier.

The last reading is about the Franklin Expedition which got lost completely and whose memnbers couldn’t be found – not even the skeletons of them. Until today there are many mysteries surrounding this theme and the author and illustrator Kristina Gehrmann answered to many questions regarding her work and the formation of the Graphic Novel. She works half a year on one book – just the drawing – without the research! For this she is using specialist literatur as well als novels and got help by specialists at this theme who also built models of the ships which Kristina used for her drawings. The whole work (except the storyboard) is done on computer. „Last Man Standing: Franklin Expedition“ is the first graphic novel being published at the Hirnstorff.

Information on the artist can be found f.e. here or here.

 

 

So, dieser Buchtag ist auch zu Ende gegangen – und ich hab „nur“ 2 Bücher mitgenommen: einmal „Im Eisland“ (signiert) und dann hab ich noch eins zufällig gefunden: „Die Eule, die gern aus dem Wasserhahn trank“ – ein sehr hübsches Buch mit schönem Cover und anrührender Geschichte.

mumble
Bildquelle: http://files.hanser.de/hanser/pics/978-3-446-44328-0_20141127113530502.jpg