~ Santa Clarita Diet: „Wir sind doch nur Makler!“ ~

Note to my english-speaking readers: this article will only be published in german language. Thanks

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Bei Netflix gibt es so manche Serien- und Filmentdeckungen – Santa Clarita Diet ist eine von ihnen.

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„Ich weiß, hier stimmt was nicht…“

Eigentlich sind Sheila (Drew Barrymore) und Joel (Timothy Olyphant) ein ganz normales US-Vorstadt-Ehepaar mit gutem Job (beide sind Immobilienmakler), Haus, Autos und Tochter Abby.

Dann…passiert es: Bei einer Wohnungsbesichtigung mit unentschiedenen Käufern erbricht sich Sheila auf den neu-verlegten Hochflorteppich des Wohnzimmers….und im Bad gehts weiter…mehrfach! Und damit hat sich der Hausverkauf fürs erste erledigt…

Hinterher siehts aus wie nach einem Massaker – und Sheila ist nach dieser Attacke ein neuer Mensch…ähm, Un-Toter… Zombie!

„Wir sind doch nur Makler!“

Und damit fangen die Probleme an: wie ernährt sich ein Zombie? Zunächst von rohem Tierfleisch (Hähnchen etc.), doch dann stellt Sheila nach einer wiederholten Anmache ihres nervigen neuen Kollegen Gary (Nathan Fillion) ihre Ernährung um – auf die Santa Clarita Diet: Mensch. Roh. Ungewürzt.

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Die neue Essensbeschaffung ist nicht das einzige Problem von Sheila und Joel. Sie müssen auch die Sheilas neues Zombie-Ich vor den neugierigen Nachbarn verbergen – und die sind Polizisten und so gestaltet sich das Familienleben von nun an etwas komplizierter…

Zudem sucht Joel verzweifelt nach einer Möglichkeit, die alte Sheila und sein altes normales Leben wiederzubekommen – doch schon bald arrangiert er sich mit der neuen Nebenbeschäftigung zur Sicherung von Sheilas Nahrung: sie betreiben Arbeitsteilung. Schließlich muss man das Töten von bösen Menschen („junge Single-Hitlers“) auch ordentlich vor- und nachbereiten und koordinieren. Es ist ja schließlich nicht nur auflauern, anspringen und essen!

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„Santa Clarita Diet“ ist eine wunderbare Comedy, die vor schwarzem Humor und lustigen Szenen nur so trieft. Drew Barrymore und Timothy Olyphant als gestresstes Mensch-Zombie-Ehepaar auf der Suche nach Essen und Heilung sind ein unschlagbares Team – und auch die Nebenhandlungsstränge rund um Tochter Abby, Nachbarssohn Eric und diverse sonstige Charaktere sind durchweg gelungen.

Hervorzuheben sind auch die humorvollen Zitate, die in der jeweiligen überdrehten Situation noch einmal komischer wirken. So wirkt „Da waren wohl die Augen größer als der Magen“ in Anbetracht einer halb verzehrten Leiche doch etwas schwarzhumoriger als sonst.

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„Ich geh für fünf Minuten raus und du verbrüderst dich mit meinem Essen?“

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An dieser Stelle könnte ich noch so viel über Santa Clarita erzählen – aber besser ist: selber anschauen und sich von der Story und den Charakteren einfangen lassen.

Santa Clarita Diet ist definitiv ein Binge-Watching-Tipp für zu heiße Tage oder für einen langen Abend. Derzeit wird die dritte Staffel gedreht – und ich bin schon gespannt, wie es mit Sheila, Joel, Abby, Eric und dem Zombieproblem weitergeht.

~ Hooten and the Lady ~

Wenn man derzeit eine Serie sucht, die ins Abenteuergenre fällt, dann sucht man lange. Science-Fiction, Fantasy und andere Genre sind weit mehr vertreten als die klassische Abenteuerserie, in der es nicht nur um knallharte Action geht.

Eine kürzliche Entdeckung – die aber leider nur eine Staffel währt – ist eine Serie namens „Hooten and the Lady“, die derzeit Freitags bzw. Samstag Nachmittag auf ZDFneo läuft.

If you are looking for a series which is not just the common Science-Fiction, Fantasy or other genres, but „normal“ adventure series – you can search for a long time. At least if you are looking for a series with some content and not just hard action.

Recently I discovered a lovely series called „Hooten and the Lady“ which currently airs on friday nights and saturday afternoons on german tv channel ZDFneo.

Source: http://fractured-simplicity.net/daydreaming/gallery/albums/-2017/SEPT%208/Hooten%20the%20Lady/S1_001.jpg

Diese Abenteuerserie dreht sich um einen Abenteurer, Hooten, der einige Tiefschläge aus seiner Vergangenheit zu bewältigen hat, und um Lady Alexandra Spencer-Parker, die sich gern auf die Jagd macht, um verschollene Artefakte für das Britische Museum zu besorgen.

This lovely adventure-series is about a man called Hooten, who had some bad times to recover from and is always looking for money. Then he meets Lady Alexandra Spencer-Parker, who is looking for famous things to add to the British Museum she is working in.

Ihre nicht ganz ungefährlichen Reisen führen sie nicht nur in den Dschungel, sondern auch nach Rom, Alexandria, in den Himalaya und andere Gegenden. Dabei geht es nicht nur ein Mal um Leben oder Tod…

Their not so hazard-free adventures get them to not only to the rainforest, but also to places like Rome, Alexandria, to the Himalayas and to other places. Upon arrival there it is likely to be a game of life and death…

source: http://digitalspyuk.cdnds.net/16/37/768×431/gallery-1473948724-pjimage-8.jpg

Diese Serie ist den ein oder anderen Blick wert – und leider wird es mehr auch nicht geben, denn „Hooten and the Lady“ wurde nicht für eine zweite Staffel verlängert.

This series is worth one look or the other – and sadly there won’t be more than that – sadly „Hooten and the Lady“ didn’t get renewed for a second season.

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Also – wagt den Schritt in die Abenteuer von Hooten und Lady Alex und lasst euch aus dem Alltag entführen.

So – be curious and step into the adventures with Hooten and Lady Alex and get lost for a moment in time in this lovely series.

~ „Zoo“ – die neue Serie auf Pro7 ~

Am Mittwoch startete die Serie „Zoo“ auf Pro7.

On wednesday was the german start of the series „Zoo“ on tv-channel Pro7.

I read the book of James Patterson before and was excited about the start. And I was right about it.

Ich hatte schon zuvor das Buch von James Patterson gelesen und habe mich auf die Ausstrahlung gefreut. Und das meiner Meinung nach zu Recht.

Die Geschichte ist total anders aufgebaut als das Buch – und das ist auch eine gute Idee der Entwickler gewesen.

The story is totally different from the one told in the book – and this is of course a good idea made to reality.

Of course there are some articles on the web where the authors say things like: „Oh, it’s not as bloody as in the book“ – or things similar to this.

Bei manchen Artikeln im Internet habe ich schon solche Aussprüche gehört wie: „Oh, ist ja gar nicht so blutig wie im Buch“ – oder ähnliches.

But I think especially this not-bloody-thing of the series is a good thing. If you like to watch bloody animal horror – go and have a look at those movies shown at Tele5.

In „Zoo“ the main point is not the showing of animal-horror or bad animal behaviour which is out of control – in „Zoo“ the main focus is on the human fear.

Aber gerade dieses Nicht-Blutige finde ich gut gemacht. Wer Tierhorror haben will, kann sich ja die mehr oder weniger gut gemachten Filme auf Tele5 anschauen.

In „Zoo“ geht es nicht um die zur-Schau-Stellung von tierischem Jagdverhalten, welches  außer Kontrolle geraten ist – in „Zoo“ ist die Angst der beherrschende Faktor.

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Bisher haben mir die ersten drei Folgen recht gut gefallen und die kommenden Wochen werden zeigen, ob ich mit meiner ersten Beurteilung richtig gelegen habe.

An dieser Stelle nur noch eins: die Schauspieler sind gut gewählt und meine Favoriten sind natürlich Oz (gespielt von James Wolk) und der Tierpathologe Mitch (gespielt von Billy Burke).

The first three episodes were quite good and the following weeks will show if my first impression was right.

Just one more thing: the actors are quite good and my favorites are Oz (played by James Wolk) and Mitch (played by Billy Burke).

Gutes Zitat der ersten Folgen: Ich mag Menschen… Ich fühle mich nur wohler, wenn sie gerade nicht da sind.

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Artikel zur Serie findet ihr u.a. hier, hier und hier.

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Wie sieht es bei euch aus? Habt ihr den Serienstart mitverfolgt? Steht die Serie überhaupt auf eurer Liste?

What is with you – have you seen the start of the series? Do you want to see „Zoo“ at all?

~ Young Sherlock Holmes: „Der Tod ruft seine Geister/ Knife Edge“

Note for my english-speaking readers: In this article the quotes are only in german language. I hope you don’t mind and feel free to read the english version of Andrew Lanes book. Thanks.

Nachdem ich bereits den vergangenen Abenteuern des jungen Sherlock Holmes beigewohnt habe und ihn durch alle Höhen und Tiefen begleitet habe, bin ich nun auch mit dem sechsten Buch in der Reihe des Autors Andrew Lane sehr zufrieden.

After accompanying young Sherlock Holmes with his latest adventures and going through highs and lows with him I finally finished book number 6 in the works of Andrew Lane. And I am really satisfied.

Sherlock is on his way back home – but you can feel from the beginning that this would be no easy return for him.

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Sherlock befindet sich auf dem Weg zurück nach Hause – obwohl natürlich schon zu Beginn klar sein dürfte, dass es keine einfache Rückkehr sein wird.

„Was ist nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe, Sir?“

„Deine Heimkehr. Das ist sie nämlich nie.“ Er hielt inne, während er immer noch zu Sherlock hochstarrte.

„Lass mich dir das große Geheimnis des Sehmannslebens verraten, Junge. Du kehrst niemals heim. Weil der Ort, an den du zurückkehrst, nicht so ist, wie du ihn in Erinnerung hast. Zum Teil, weil er sich verändert hat, zum Teil, weil du dich verändert hast, aber hauptsächlich, weil du dich nicht an die Wahrheit erinnerst, sondern nur an ein strahlendes Andenken, das sich als Wahrheit ausgibt.“

(S. 15)

Im irischen Galway angekommen, wird er auch gleich von seinem Bruder Mycroft in Beschlag genommen. Dieser ist natürlich nicht nur dort, um seinen kleinen Bruder abzuholen, sondern hat gleich eine Aufgabe für den Heimgekehrten.

When he arrived in the irish Galway, he is welcomed by his brother Mycroft. But the older Holmes is not only there to get his young brother back home but to have him at hand to help with something.

„Es gibt da einen Job, den ich hier zu erledigen habe, und dabei brauche ich deine Hilfe.“

(S. 27)

Natürlich ist Sherlock nicht gerade über diesen Schachzug seines Bruders begeistert und macht diesem gegenüber seinen Unmut auch deutlich. Als sich beide Gemüter wieder beruhigt haben, kommen sie auf den Hintergrund von Mycrofts Auftrag zu sprechen.

For sure Sherlock is not really happy with this behavior of his brother and tells him so. When both of them breathed deeply, Mycroft is telling him about his problems.

„Was weißt du über Spiritismus?“

(S. 36)

Als bald werden die beiden in der Heimstätte von Sir Shadrach Quintillan heimisch, einer Burg namens Cloon Ard Castle. Dort soll ein Medium wohnen – und Mycroft soll im Auftrag der britischen Regierung dem vermutlich spirituell veranlagten Mann namens Ambrose Albano ein bisschen auf den Zahn fühlen.

Both of them got rooms in the castle of Sir Shadrach Quintillan called Clood Ard Castle. There a psychic is supposed to live and Mycroft is the one to work out if its real for the british empire. The psychic is a man named Ambrose Albano.

„Eine Bewegung in der Dunkelheit des Eingangs erregte Sherlocks Aufmerksamkeit. Erst als gleich darauf eine dritte Person vortrat, erkannte er, dass es sich um einen Mann handelte, der ungefähr seine Größe und Statur aufwies. Er trug einen schwarzen Anzug samt schwarzem Hut, und sein unmodisch langes Haar fiel in Stufen auf die Schultern herab. Sein rechtes Auge war strahlend blau. Mit durchdringender Neugier starrte es Sherlock entgegen. Sein linkes Auge jedoch bestand aus einer milchig-trüben Glaskugel, die von innen heraus regelrecht zu glühen schien.“

(S. 52)

Nach einer Weile kommen alle Repräsentanten in die Burg und die Vorstellung des Könnens von Mr. Albano kann beginnen. Natürlich gelingt es Sherlock mit seiner Scharfsicht, die Tricks hinter Albanos angeblichen Mediumfähigkeiten zu entlarven.

After a while all the ambassadors of the different countries come to the castle and get to see an example of the works of Mr. Albano. For sure it is Sherlock to get behind the tricks of this man.

After the first shock the talented man shows Sherlock some of his basic techniques and the young man is fascinated by this new things.

Nach dem anfänglichen Schock ist der begabte Mann jedoch bereit, Sherlock in einige kleine Anfangstechniken einzuweisen und dieser ist fasziniert von dem Neuen, das er lernen kann.

***

Natürlich macht Sherlock auch die Bekanntschaft von Sir Shadrachs Tochter Niamh, mit der er sich anfänglich recht gut versteht, die jedoch auch ein Geheimnis hat.

Also Sherlock gets to know the daughter of Sir Shadrach, a girl named Niamh. He gets along with her quite well but she also has some kind of secret.

***

Noch dazu wird es auch auf der Burg gefährlich – spätestens dann, als eine Tote gefunden wird…

And things are getting dangerous when a dead body is found…

„Ein Körper lag unter dem Busch. Es war eine der Burgbediensteten. Sie lag auf dem Rücken und starrte in den Himmel, das Gesicht zu einem Ausdruck blanken Entsetzens verzerrt. Sherlock suchte an ihrem Handgelenk und ihrem Hals nach einem Puls, aber da war nichts. Ihre Haut war kalt, und auf ihren Augen lag eine dünne Schicht aus Staub und Pollen. Es gab keinen Zweifel: Sie war tot.“

(S. 129)

Auch Mr. Crowe und seine Tochter Virginia tauchen auf der Burg auf und sorgen für einige verwirrende Momente in Sherlocks Leben. Virginia hatte sich ja per Brief von Sherlock „getrennt“, da sie nicht wusste, ob dieser je wieder zurückkommen würde. Nun stehen sich beide erneut gegenüber und müssen wieder neu miteiander umgehen.

Also Mr. Crowe and his daughter Virginia are guests at the castle and this leads to some confusing moments in the life of Sherlock. Virginia was the one who quits with Sherlock because she wasn’t sure if he ever would come back. Now both of them have to get along and have to deal with the past and the present.

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Natürlich bleibt es auch bei diesem Abenteuer nicht bei einem Toten – und Sherlock sieht sich alten Feinden gegenüber.

For sure there are more than one dead person in this adventure – and Sherlock is coming against old enemies.

  • Wer sind die alten Feinde, die es auf Sherlock abgesehen haben?
  • Wird er sich wieder mit Virginia vertragen – oder ist für ihn diese Verbindung Vergangenheit?
  • Who are the old enemies who are looking to see Sherlock dead?
  • Is he going to get along with Virginia – or is this relationship over and part of the past?

„Young Sherlock Holmes: Der Tod ruft seine Geister“ ist im englischen Original erhältlich unter dem Titel „Knife Edge“. In der Originalsprache sind bereits weitere Bände erschienen, so dass man auch auf dem deutschen Buchmarkt auf die Fortsetzungen warten kann 🙂

„Young Sherlock Holmes: Knife Edge“ is a great 6th book in this series. In the original language there are more books available and the german readers just have to wait a while for the new adventures.

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Wer sich für die Buchreihe interessiert, kann sich auf folgenden Seiten meine bisherigen Artikel dazu durchlesen:

Ich bin natürlich schon gespannt auf die Folgeromane und auch auf die Abenteuer, die der junge Sherlock noch erleben wird. Die „festen“ Buchcharaktere sind mir als Leser sehr ans Herz gewachsen und so freut man sich natürlich als Leser auf ein Wiedersehen.

Informationen zu den Folgebändern gibt es hier und hier.

I am really excited for the new adventures that will follow. The main characters are very dear to me and so as a reader you feel good when accompanying them in new books.

You can find information on the following books here and here.

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~ James Patterson: „Zoo – Sie werden dich finden“ ~

NOTE for my english readers:

The quotes of the book will not be translated but be sure to check out the book yourself – it’s a good one.

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Wie ich euch bereits mitteilte, gehört die gleichnamige auf dem Buch basierende Serie „Zoo“ zu meinen Favoriten der kommenden Saison.

Like I’ve told you before, „Zoo“ is one of my favorites for the coming series-season.

Now that a 2nd season is being planned I couldn’t resist and bought the E-Book-version of the german edition yesterday.

Nun, da eine zweite Staffel vom Sender CBS beauftragt ist, konnte ich gestern nicht wiederstehen und habe mir die deutsche E-Book-Version für meinen hungrigen Reader besorgt.

DSC_0004Obwohl ich eigentlich einen anderen Leseplan hatte, packte mich gestern nach dem Kauf die Neugier und so war James Pattersons Thriller meine Begleitung für den Abend.

Despite having other plans I skipped them and got along quite well with my reading companion for the late evening.

„Dort im Gras liegt Dominick, Mosas Partner. Er ist älter als sie und das dominante Männchen des Löwenpaars aus Transvaal in Südostafrika. Er schüttelt seine rötliche Mähne und starrt Mosa mit kaltem Blick an.“

(S. 9)

Zu Beginn befinden wir uns im Zoo von Los Angeles und werden Zeuge des ersten Angriffs von Tieren auf die Menschen. Hierbei muss ich sagen, dass James Patterson – und auch der deutsche Übersetzer – es fantastisch geschafft haben, mit den Ängsten des Lesers zu „spielen“ und sämtliche Angriffsituationen realistisch erscheinen lassen.

At the beginning of the book we are at the L.A. zoo and are kind of watching the first attack of animals at the humans. At this place I have to say that James Patterson – and the german translator – did a phantastic work in playing with the fears of the readers and let every attack be really authentic.

„Larson ist nicht in der Lage, auch nur einen Schritt zu gehen, bevor Mosa ihn erreicht. Wie ein Prellball rammt sie ihren Kopf gegen seine Brust. […] Benommen bleibt er liegen. […] Er greift nach seinem Funkgerät, doch in dem Moment legt Mosa ihre Pfoten auf seine Schultern und beißt in sein Gesicht. Ihre riesigen Eckzähne bohren sich in seine Augen, während ihre unteren Zähne sein Kinn durchdringen wie Butter.“

(S. 14)

 

Schon zu Beginn hat man den Verdacht, dass dies nicht alles gewesen ist – und dieser Gedanke setzt sich durch das gesamte Buch fort und bleibt auch am Ende der stumme Begleiter des Lesers.

Right from the start you have the idea, that this is just the beginning – and this thought haunts you until the last sentence and stays with you for a while.

Wir lernen den Protagonisten der Handlung kennen, der sich diesem Phänomen widmet und es ergründen will. Sein Name: Oz. Zumindest ist dies sein Nachname, unter dem er bei den meisten bekannt ist.

Er teilt sich seine Wohnung mit einem geretteten Schimpansen namens Attila, der auch in der Folgehandlung noch eine Rolle spielt.

We get to know the main character called Oz. At least that’s his last name and most of the people call him that. He is sharing his apartment with a saved chimpanzee called Attila who is also having a bigger role in the whole book.

When Oz wants to get through to the core of the attacks he flies to Africa to meet a friend of his. Unfortunately things don’t go that well for one of them.

Zur Klärung dieser seltsamen Angriffe, die sich langsam häufen, begibt er sich zu einem Bekannten nach Afrika, da auch dort Dinge dieser Art passieren. Doch der Ausflug verläuft nicht ganz so wie geplant:

„Das ergab keinen Sinn. Männliche Löwen tun so etwas nicht. Ein Rudel Löwen besteht aus etwa einem Dutzend Löwinnen und einem, manchmal zwei, aber höchstens drei oder vier Männchen, wenn das Rudel ungewöhnlich groß ist. Doch hier war alles anders. […] Abe schwenkte sein Gewehr herum für den nächsten Schuss, als sich das Gras vor dem Wagen öffnete und vor meiner Kamera ein goldfarbener Streifen vorbeihuschte. Eine Pranke erwischte Abraham im Gesicht, und mit einem Geräusch, als würden Knochen brechen, kippte er über die Fahrertür nach draußen.“

(S. 80)

Oz kann sich retten und wird kurze Zeit später ebenfalls zum Lebensretter einer jungen Frau namens Chloe. Ihr Problem: Krokodile.

Oz can save himself and is saving another life a little bit later: the life of Chloe. Her problem: crocodiles.

***

Natürlich ist Pattersons Geschichte nicht nur von den Angriffen der Tiere und der rasanten Erzählweise geprägt, sondern auch von den kleinen lustigen Episoden, die diese Charaktere so menschlich machen. Man muss beim Lesen unweigerlich über einige Szenen schmunzeln und auch über den leichten Sarkasmus, der Oz‘ Gedanken entfleucht.

For sure Pattersons Story is not only the story of the attacks. Sometimes you have funny episodes which make the characters real and human. While reading you have to smile and hope for more of this.

Nevertheless the animals and the attacks – may it be by dogs, ants, rats or bigger cats – are lingering around every corner.

Aber trotz allem sind die Gefahren durch die Tiere – seien es jetzt Hunde, Ameisen, Ratten oder Vertreter der großen Raubtiere – allgegenwärtig:

„Dann bewegt sich dieses Etwas sehr schnell auf ihn zu. Er schaltet die Taschenlampe ein, Augen funkeln ihm wie Edelsteine entgegen. Dann stürzt er nach hinten.

Pardeep hat keine Zeit zu schreien, als ihm der Leopard die Brust bis zum Hals aufschlitzt. […]

Der Leopard ist mit seinen türkisfarbenen Augen wunderschön, aber auch eines der gefährlichsten Tiere der Welt. ‚Springende Kettensäge‘ wird er genannt, weil er, wenn er zuschlägt, sowohl die Hinter- als auch die messerscharfen Vorderkrallen und seine Zähne benutzen.“

(S. 251)

Zunächst wollen die Politiker nichts von den Gefahren wissen – dieses Verhalten ändert sich erst, als sie selbst betroffen sind. Die Tochter der Präsidentin wird von ihrem Hund getötet.

At first the politicians don’t want to know anything about it and are kind of laughing at Oz’s theories. That changes, when they are personally involved – the daughter of the president is killed by her dog.

Then the „ruling“ parts are doing what they can: they are going to solve this case with weapon power. In that they are not listening to other voices – not even the scientists – that try to get them to another solution.

Dann tun die „herrschenden Kräfte“ das, was sie am besten können: Befehle erteilen, um diese Situation so weit möglich militärisch zu bekämpfen. Dabei hören sie nicht auf andere Stimmen – auch nicht die der Wissenschaftler – die ihnen andere Lösungen anraten.

Erst nach und nach kommt man zur Vernunft – nachdem die militärische Intervention nichts gebracht hat!

By and by the are listening – after the military invasion wasn’t successfull!

Now Oz and his collegues finally have something to say.

Oz und seine Kollegen haben einen Vorschlag gemacht und nun wird endlich auf sie gehört.

„Ich habe gerade eine Notversorgung unterzeichnet, mit der alle Mobilfunkmasten und Energieanlagen in den Vereinigten Staaten von Amerika um Mitternacht abgeschaltet werden. […] Auch die Nutzung von Fahrzeugen ist verboten, wer sich dieser Anordnung widersetzt, wird verhaftet. […]

Dieser zweiwöchige Verzicht ist wichtig, damit unsere Wissenschaftler die Gründe für den Mensch-Tier-Konflikt nachweisen und damit wir einen Plan ausarbeiten können, um das zukünftige Vorgehen zu koordinieren.“

(S. 308)

Klingt diese Ankündigung auch zunächst ganz passabel, wird Oz‘ Optimismus jedoch kurze Zeit später eines besseren – oder in dem Sinne: schlechteren – belehrt. Der Mensch – zumindest der Großteil – und das sind auch die „Machthabenden“ – sehen minimale Erfolge und denken, die Gefahr sei vorbei.

Despite the fact, that this announcement sounds pretty good, the optimism of Oz is put to a shocking end when he discovers that, when the „rulers“ are seeing minimal success – they think that the threat is over and quit the thing they are working on.

Humans like Oz are exploited in their thoughts and then – when no longer of use – they are abandoned.

Menschen wie der Charakter Oz werden mit ihren Ansichten und Vorhaben nach Belieben ausgenutzt und dann mit ihren Ansichten wieder „entsorgt“.

In „Zoo“ gehen die Herrschenden sehenden Auges dem Untergang entgegen.

In „Zoo“ the ruling humans are one step away from the edge – and still not wanting to stand still.

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„Zoo“ ist ein sehr aufregendes Buch mit vielen unterschiedlichen Perspektiven, die ein umfangreiches Handlungsbild liefern.

„Zoo“ is a really great book with many different perspectives which make this book quite interesting.

And you have some small rays of light which are fire for the optimism of Oz and also couldn’t tear apart his sarcasm.

Auch gibt es positive Lichtblicke, die selbst den einigermaßen geplagten Sinn für Optimismus von Oz und auch seinen Sarkasmus nicht ganz auslöschen können.

„Ich zeichne dies in einem Bunker auf. Es ist November, die kalte Jahreszeit, und die Temperaturen hier bewegen sich um minus fünfundzwanzig Grad. […] In der fast vierundzwanzigstündigen Dunkelheit jagt der Wind von den Bergen mit hundert Stundenkilometern auf die weiße Wüste des Eiskaps herab. Hier leben fast keine Säugetiere, daher können wir unbeschadet unsere Generatoren und Funkgeräte verwenden. Was haben wir doch für ein Glück.“

(S. 339)

Ich kann „Zoo“ jedem Leser nur empfehlen. Es ist ein anderer Thriller, der den Leser packt, fesselt und den man sich schon wunderbar beim Lesen als Serie vorstellen kann.

I can highly recommend „Zoo“ to every reader. It’s a thriller that haunts you and which is wonderful for your fantasy.

That makes my curiosity for the new series grow even more and I really hope that Pro7 is putting this series at a good time – and hopefully really soon!

Das macht dann meine Neugier auf die filmische Umsetzung nur noch größer und ich hoffe, Pro7 setzt den Tierthriller auf einen guten Sendeplatz – und das ziemlich bald!

~ Catherine Marshall: „Christy“ ~

Nachdem ich mir vor einiger Zeit ein paar Lese-Vorsätze gestellt habe, ist nun der erste Schritt auf deren Bewältigung erfolgt – ich habe den Roman „Christy“ von Catherine Marshall gelesen. Wieder.

Zugegeben, meine erste Begegnung mit diesem Roman liegt nun schon eine Weile hinter mir und genau erinnern kann ich mich auch nicht mehr daran. Ich weiss nur, dass ich beim ersten Lesen entweder nicht in der richtigen Stimmung war – oder das Buch nicht das Richtige zu dieser Zeit war.

Nun habe ich mich erneut in die Welt von Christy begeben und dieses Mal war der Zeitpunkt richtig und auch meine Stimmung passte perfekt zu diesem Re-Read.

Quelle: https://www.jpc.de/image/w600/front/0/9783775153331.jpg

„An jenem Novernachmittag, als ich zum erstenmal Cutter Gap, Tennessee erblickte, hob sich der bröcklige Schornstein von Alice Hendersons Hütte scharf gegen den Himmel ab, pechschwarz von den Flammen, die das Haus vernichtet hatten. Feldgras, Sandkraut und Minze hatten wieder vom Land Besitz ergriffen und alles ausgelöscht, sogar die Umrisse der Grundmauern.“

(S. 9)

Dies ist noch nicht der wirkliche Beginn der Geschichte, sondern stammt aus dem Prolog. In „Christy“ spielen eine Menge Erinnerungen von Catherine Marshalls Mutter eine Rolle, spiegelt die Geschichte doch ihr Leben als Missionslehrerin in den Bergen wieder. Natürlich ist es keine 100-prozentig biografische Geschichte, es gibt auch Elemente der Fiktion.

„Und doch stand ich an dem Ort, den ich schon immer hatte sehen wollen – am Schauplatz der Ereignisse, die mir meine Eltern in den Jahren meiner Kindheit so lebhaft geschildert hatten. Im gewissen Sinne hatte ich ihre Erfahrungen selbst durchlebt. Meine Mutter stand neben mir und blickte schweigend auf das Haus.

In Gedanken war sie vierundsechzig Jahre zurückgeeilt zu der Zeit, da sie den Winkel zum letztenmal gesehen hatte.“

(S. 9)

Die „richtige“ Geschichte beginnt im Jahre 1912, als Christy Huddleston von ihrem Vater zum Bahnhof der Stadt Asheville gebracht wird. Wenn man ein wenig recherchiert, wird man herausfinden, dass die Gegend, in der die Geschichte von Christy spielt tatsächlich existiertnur unter anderem Namen.

***

Zurück zur Geschichte: Während eines Kirchentreffens hatte Christy von den Menschen im Winkel gehört – und von ihren Nöten. Als sie erfuhr, dass genau an dieser Stelle Freiwillige gebraucht wurden – vor allem eine Lehrerin – fühlte sie sich dazu berufen, zu helfen.

„Ich konnte noch immer Dr. Ferrands Stimme hören, als er zum Schluß sagte: „Was wir aber noch weit mehr als Geld brauchen, sind Freiwillige. Jenseits der hohen Berge rufen ausgestreckte Hände und flehende Stimmen: ‚Komm und hilf uns!‘ Diese Menschen aus dem Oberland sind eure Landsleute, eure Nachbarn! Wollt ihr hören und helfen, oder wollt ihr sie in ihrem Elend und in ihrer Unwissenheit lassen?“

Zum erstenmal in meinem Leben hatte ich einen Menschen aus einem bestimmten Anlaß, einer Mission heraus reden hören, an die er mit jeder Faser seines Herzens und jeder Zelle seines Gehirns glaubte.“

(S. 20)

Beflügelt von den Worten des Doktors meldet sich Christy nun als Freiwillige und macht sich bald darauf auf den Weg in die Berge. Ihr Empfang dort ist nicht nur auf Grund des Wetters etwas kühler als sie sich erwartet hatte. Am Bahnhof wird sie nicht empfangen und auch die Frau, bei der sie für die Nacht unterkommt, ist wenig begeistert von den Plänen der jungen Frau:

„Um des Himmels willen, Kind. Sie woll’n unterrichten?

In Cutter Gap?

Warum denn das?“

(S. 29)

Nachdem sie sich gestärkt hatte und eine gute Portion Schlaf bekommen hatte, macht sich die 19-jährige Christy nun auf den Weg in den Winkel – nach Cutter Gap. Natürlich nicht allein, sondern in Begleitung des Postboten Mr. Pentland. Und dies war damals schwieriger als heute.

Nach mehreren Stunden Wanderschaft durch die schneebedeckte und kalte Gegend findet Christy zunächst einen Rastplatz bei Jeb Spencer und seiner Familie und muss bereits hier erkennen, dass die Menschen, die hier leben, noch ärmer sind, als sie es sich vorgestellt hatte.

„Meine Augen gingen immer wieder zu der barfüßigen Frau hinüber, die sich so ruhig und anmutig zwischen Küche und Tisch bewegte und die Familie nun mit heißem Maisbrot und Kaffee versorgte. […] Während ich am Tisch saß, überkam mich ein seltsames, unwirkliches Gefühl. Es war, als ob ich mit dem Durchqueren der Berge auch in eine andere Zeit geraten sei, in ein anderes Jahrhundert, in die Tage der amerikanischen Grenzer. […] hier lebte noch das neunzehnte Jahrhundert. Ich fragte mich, ob wohl alle Hütten im Winkel so primitiv wie diese hier wären.

(S. 46/47)

Christy hat ein wenig Mühe, sich mit den Gepflogenheiten und dem Umgangston in ihrer neuen „Heimat“ anzufreunden, beginnt aber nach einer Weile, sich für die Menschen zu erwärmen und die Gegend mit ihrer Natur zu schätzen.

Auch muss sie zunächst ihre Schulkinder kennenlernen und erfährt auch auf diesem Weg von deren Träumen und Wünschen, die so verschieden sind von denen, die die Menschen in ihrem Heimatort hatten.

Die Kinder wünschen sich Schuhe, genug Töpfe zum kochen, einen Teppich, schreiben zu können, gut zu riechen, viel zu essen zu haben…

„Die meisten Jungen und Mädchen konnten nicht weiter als bis zur nächsten Maisernte denken. Ein Paar Schuhe bedeutete Wohlhabenheit. Kaum einer wußte etwas von der Welt jenseits der Berge.“

(S. 103)

Auch mit den Erwachsenen und deren Ansichten hat Christy so ihre Probleme, und so dauert es seine Zeit, bis sie begreift, dass man die angestammten Denkweisen der Einwohner in den Bergen nicht über Nacht ändern kann. Dass dadurch auch Unglücke geschehen (die man mit anderen Methoden eventuell hätte verhindern können) und man nur mit viel Feingefühl helfen kann, muss sie erst noch lernen.

„Sie müssen noch viel über die Menschen hier lernen“, sagte er [Dr. Neil MacNeill] schließlich.

„Ich habe Opal McHone mein ganzes Leben gekannt. Ihre Großmutter […] wurde in dem Winkel als erfahrene Kräuterfrau verehrt. Sie besaß einige recht solide Kenntnisse, andere waren glatter Unsinn […] Aber Großmutters Worte gelten hier noch immer wie das Evangelium.“

„Sie wollen damit sagen, daß Mrs. McHone nicht auf sie hören würde?“

„Nein, sobald ich etwas anderes als Großmutter sage.“

(S. 129)

So hat Christy im Laufe der Zeit mit so einigem zu kämpfen: dem Körpergeruch ihrer Schüler, der Kälte der Witterung – und für alles versucht sie, eine Lösung zu finden, die sowohl den Kindern als auch ihr selbst helfen können.

Außerdem hat die Lehrerin alle Häne voll zu tun mit ihrer riesigen Klasse von 76 Schülern in unterschiedlichen Altersgruppen. Da müsste man als Lehrerin in heutiger Zeit, die Einteilung in Schulklassen und kleinere ! Gruppen doch zu schätzen wissen.

Und Christy’s Schüler haben nicht nur ein Bedürfnis zu lernen, sondern benötigen noch andere Hilfe, die die Lehrerin ihnen geben muss:

„Zunächst erkannte ich dieses Verlangen nach körperlicher Nähe noch nicht in seiner vollen Bedeutung, selbst wenn ich gewußt hätte, wie weit dieses Bedürfnis in die Kindheit zurückreicht. Eines Tages kam ich darauf, daß bei meinen Kindern irgendeine Verbindung zwischen dem Bedürfnis nach körperlicher Nähe und der Lernfähigkeit bestand.

Drei meiner Schulanfänger […] hatten große Schwierigkeiten, lesen zu lernen. Erst als ich sie nacheinander auf den Schoß genommen und ihnen die Lektion erklärt hatte, begriffen sie es schnell.“

(S. 151)

 In „Christy“ kommen natürlich auch menschliche Werte zu Worte, die auch in heutiger Zeit nichts von ihrer Wichtigkeit verloren haben. Hierbei geht es weniger um die Lehren der Kirche, sondern vielmehr um Werte wie Mitgefühl, Verständnis und Hilfsbereitschaft:

„Lehrerin, ist’s nicht so, Lehrerin, daß, wenn Gott alle Menschen liebhat, wir dann auch alle Menschen liebhaben sollen?“

Erstaunt schaute ich den sechsjährigen Knirps an. „Ja, Klein-Burl, ds ist so. Für immer und immer und ewig.“

In diesem Augenblick gab ich mein Vorrecht auf, irgendwelche Menschen abzulehnen und mich aus allem herauszuhalten, was irgendwie schwierig war. Ein tieferes Verstehen, eine wachsende Anteilnahme wuchsen in mir, und ich stellte fest, daß unangenehme Dinge, gleich welcher Art, kein Problem mehr für mich waren.“

(S. 154)

So entstehen für Christy Huddleston im Laufe der Zeit nicht nur nähere Beziehungen zu ihren Schülern und deren Familien, sondern auch tiefe Freundschaften, die gut für die Seele sind.

„Ich traf mich jetzt oft mit Fairlight Spencer.

Unsere Freundschaft hatte sich ganz natürlich aus den Unterrichtsstunden ergeben. […] schon bald merkte ich, daß ich eigentlich der Nehmende war. So lehrte sie mich, wie man seine Zeit nutzbringend verwenden und trotzdem dabei die kleinen Freuden des Lebens genießen kann. […]

Durch Fairlight erlebte ich eine Freundschaft, die mit den unverbindlichen Beziehungen daheim wenig gemeinsam hatte. Freundschaft in den Bergen knüpft ein festes Band zwischen zwei Menschen: sie hat etwas von edler Vasallentreue an sich. Diese Gefühle reichen in eine längst vergangene Zeit zurück, als das einmal gegebene Wort eines Mannes Bestand hatte und Bluts- und Familienbindungen unzerreißbar waren.“

(S. 199-201)

Allerdings haben Christy und die Bewohner von Cutter Gap auch mit Schwierigkeiten zu kämpfen. So gibt es Alkoholschmuggler, Krankheiten (Typhus) und manchen rauhen Umgangston, der zwischen einzelnen Mitgliedern der Gemeinschaft herrscht.

Diese Zeiten fordern das ein oder andere Opfer, welchem nicht mehr zu helfen ist und auch Christy muss lernen, mit Verlusten zu leben und nicht ihren Optimismus zu verlieren. Ihrem Tatendrang und ihrer Hartnäckigkeit ist es schließlich zu verdanken, dass Cutter Gap mit Spendenleistungen von begüterten und hilfsbereiten Menschen bedacht wird.

Natürlich kommen auch zwischenmenschliche Gefühle in „Christy“ nicht zu kurz und so muss sich die junge Frau zwischen zwei Männern entscheiden, die beide in ihrer eigenen Art für sie empfinden, jedoch unterschiedlicher nicht sein könnten.

Dann kommt der Typhus auch zu Christy…

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Wird Christy diese Krankheit überleben? Zu viele hat Cutter Gap schon an den Typhus verloren – ist nun auch die Lehrerin eins der Opfer?

Für wen schlägt Christy’s Herz?

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Bei diesem erneuten Lesen von Christy hat einfach alles gestimmt: der Zeitpunkt, die eigene Stimmung und das Lesetempo. Christy versetzt einen in eine schwere Zeit, die trotzdem ihre Reize hatte und man kann dieses Leseerlebnis nur noch steigern, in dem man sich die gleichnamige Serie anschaut.

Zusätzlich zur wundervollen Serie mit Kellie Martin in der Hauptrolle erschien 2000 noch ein Film mit dem englisch-sprachigen Titel: „Christy: Return to Cutter Gap“.

Ich kann „Christy“ nur empfehlen – sowohl das Buch als auch die Serie. Nehmt euch die Zeit und macht eine Reise in die Vergangenheit und lasst die Menschen von Cutter Gap in euer Leserherz!