On wednesday was the german start of the series „Zoo“ on tv-channel Pro7.
I read the book of James Patterson before and was excited about the start. And I was right about it.
Ich hatte schon zuvor das Buch von James Patterson gelesen und habe mich auf die Ausstrahlung gefreut. Und das meiner Meinung nach zu Recht.
Die Geschichte ist total anders aufgebaut als das Buch – und das ist auch eine gute Idee der Entwickler gewesen.
The story is totally different from the one told in the book – and this is of course a good idea made to reality.
Of course there are some articles on the web where the authors say things like: „Oh, it’s not as bloody as in the book“ – or things similar to this.
Bei manchen Artikeln im Internet habe ich schon solche Aussprüche gehört wie: „Oh, ist ja gar nicht so blutig wie im Buch“ – oder ähnliches.
But I think especially this not-bloody-thing of the series is a good thing. If you like to watch bloody animal horror – go and have a look at those movies shown at Tele5.
In „Zoo“ the main point is not the showing of animal-horror or bad animal behaviour which is out of control – in „Zoo“ the main focus is on the human fear.
Aber gerade dieses Nicht-Blutige finde ich gut gemacht. Wer Tierhorror haben will, kann sich ja die mehr oder weniger gut gemachten Filme auf Tele5 anschauen.
In „Zoo“ geht es nicht um die zur-Schau-Stellung von tierischem Jagdverhalten, welches außer Kontrolle geraten ist – in „Zoo“ ist die Angst der beherrschende Faktor.
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Bisher haben mir die ersten drei Folgen recht gut gefallen und die kommenden Wochen werden zeigen, ob ich mit meiner ersten Beurteilung richtig gelegen habe.
An dieser Stelle nur noch eins: die Schauspieler sind gut gewählt und meine Favoriten sind natürlich Oz (gespielt von James Wolk) und der Tierpathologe Mitch (gespielt von Billy Burke).
The first three episodes were quite good and the following weeks will show if my first impression was right.
Just one more thing: the actors are quite good and my favorites are Oz (played by James Wolk) and Mitch (played by Billy Burke).
Gutes Zitat der ersten Folgen: Ich mag Menschen… Ich fühle mich nur wohler, wenn sie gerade nicht da sind.
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Artikel zur Serie findet ihr u.a. hier, hier und hier.
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Wie sieht es bei euch aus? Habt ihr den Serienstart mitverfolgt? Steht die Serie überhaupt auf eurer Liste?
What is with you – have you seen the start of the series? Do you want to see „Zoo“ at all?
Like I’ve told you before, „Zoo“ is one of my favorites for the coming series-season.
Now that a 2nd season is being planned I couldn’t resist and bought the E-Book-version of the german edition yesterday.
Nun, da eine zweite Staffel vom Sender CBS beauftragt ist, konnte ich gestern nicht wiederstehen und habe mir die deutsche E-Book-Version für meinen hungrigen Reader besorgt.
Obwohl ich eigentlich einen anderen Leseplan hatte, packte mich gestern nach dem Kauf die Neugier und so war James Pattersons Thriller meine Begleitung für den Abend.
Despite having other plans I skipped them and got along quite well with my reading companion for the late evening.
„Dort im Gras liegt Dominick, Mosas Partner. Er ist älter als sie und das dominante Männchen des Löwenpaars aus Transvaal in Südostafrika. Er schüttelt seine rötliche Mähne und starrt Mosa mit kaltem Blick an.“
(S. 9)
Zu Beginn befinden wir uns im Zoo von Los Angeles und werden Zeuge des ersten Angriffs von Tieren auf die Menschen. Hierbei muss ich sagen, dass James Patterson – und auch der deutsche Übersetzer – es fantastisch geschafft haben, mit den Ängsten des Lesers zu „spielen“ und sämtliche Angriffsituationen realistisch erscheinen lassen.
At the beginning of the book we are at the L.A. zoo and are kind of watching the first attack of animals at the humans. At this place I have to say that James Patterson – and the german translator – did a phantastic work in playing with the fears of the readers and let every attack be really authentic.
„Larson ist nicht in der Lage, auch nur einen Schritt zu gehen, bevor Mosa ihn erreicht. Wie ein Prellball rammt sie ihren Kopf gegen seine Brust. […] Benommen bleibt er liegen. […] Er greift nach seinem Funkgerät, doch in dem Moment legt Mosa ihre Pfoten auf seine Schultern und beißt in sein Gesicht. Ihre riesigen Eckzähne bohren sich in seine Augen, während ihre unteren Zähne sein Kinn durchdringen wie Butter.“
(S. 14)
Schon zu Beginn hat man den Verdacht, dass dies nicht alles gewesen ist – und dieser Gedanke setzt sich durch das gesamte Buch fort und bleibt auch am Ende der stumme Begleiter des Lesers.
Right from the start you have the idea, that this is just the beginning – and this thought haunts you until the last sentence and stays with you for a while.
Wir lernen den Protagonisten der Handlung kennen, der sich diesem Phänomen widmet und es ergründen will. Sein Name: Oz. Zumindest ist dies sein Nachname, unter dem er bei den meisten bekannt ist.
Er teilt sich seine Wohnung mit einem geretteten Schimpansen namens Attila, der auch in der Folgehandlung noch eine Rolle spielt.
We get to know the main character called Oz. At least that’s his last name and most of the people call him that. He is sharing his apartment with a saved chimpanzee called Attila who is also having a bigger role in the whole book.
When Oz wants to get through to the core of the attacks he flies to Africa to meet a friend of his. Unfortunately things don’t go that well for one of them.
Zur Klärung dieser seltsamen Angriffe, die sich langsam häufen, begibt er sich zu einem Bekannten nach Afrika, da auch dort Dinge dieser Art passieren. Doch der Ausflug verläuft nicht ganz so wie geplant:
„Das ergab keinen Sinn. Männliche Löwen tun so etwas nicht. Ein Rudel Löwen besteht aus etwa einem Dutzend Löwinnen und einem, manchmal zwei, aber höchstens drei oder vier Männchen, wenn das Rudel ungewöhnlich groß ist. Doch hier war alles anders. […] Abe schwenkte sein Gewehr herum für den nächsten Schuss, als sich das Gras vor dem Wagen öffnete und vor meiner Kamera ein goldfarbener Streifen vorbeihuschte. Eine Pranke erwischte Abraham im Gesicht, und mit einem Geräusch, als würden Knochen brechen, kippte er über die Fahrertür nach draußen.“
(S. 80)
Oz kann sich retten und wird kurze Zeit später ebenfalls zum Lebensretter einer jungen Frau namens Chloe. Ihr Problem: Krokodile.
Oz can save himself and is saving another life a little bit later: the life of Chloe. Her problem: crocodiles.
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Natürlich ist Pattersons Geschichte nicht nur von den Angriffen der Tiere und der rasanten Erzählweise geprägt, sondern auch von den kleinen lustigen Episoden, die diese Charaktere so menschlich machen. Man muss beim Lesen unweigerlich über einige Szenen schmunzeln und auch über den leichten Sarkasmus, der Oz‘ Gedanken entfleucht.
For sure Pattersons Story is not only the story of the attacks. Sometimes you have funny episodes which make the characters real and human. While reading you have to smile and hope for more of this.
Nevertheless the animals and the attacks – may it be by dogs, ants, rats or bigger cats – are lingering around every corner.
Aber trotz allem sind die Gefahren durch die Tiere – seien es jetzt Hunde, Ameisen, Ratten oder Vertreter der großen Raubtiere – allgegenwärtig:
„Dann bewegt sich dieses Etwas sehr schnell auf ihn zu. Er schaltet die Taschenlampe ein, Augen funkeln ihm wie Edelsteine entgegen. Dann stürzt er nach hinten.
Pardeep hat keine Zeit zu schreien, als ihm der Leopard die Brust bis zum Hals aufschlitzt. […]
Der Leopard ist mit seinen türkisfarbenen Augen wunderschön, aber auch eines der gefährlichsten Tiere der Welt. ‚Springende Kettensäge‘ wird er genannt, weil er, wenn er zuschlägt, sowohl die Hinter- als auch die messerscharfen Vorderkrallen und seine Zähne benutzen.“
(S. 251)
Zunächst wollen die Politiker nichts von den Gefahren wissen – dieses Verhalten ändert sich erst, als sie selbst betroffen sind. Die Tochter der Präsidentin wird von ihrem Hund getötet.
At first the politicians don’t want to know anything about it and are kind of laughing at Oz’s theories. That changes, when they are personally involved – the daughter of the president is killed by her dog.
Then the „ruling“ parts are doing what they can: they are going to solve this case with weapon power. In that they are not listening to other voices – not even the scientists – that try to get them to another solution.
Dann tun die „herrschenden Kräfte“ das, was sie am besten können: Befehle erteilen, um diese Situation so weit möglich militärisch zu bekämpfen. Dabei hören sie nicht auf andere Stimmen – auch nicht die der Wissenschaftler – die ihnen andere Lösungen anraten.
Erst nach und nach kommt man zur Vernunft – nachdem die militärische Intervention nichts gebracht hat!
By and by the are listening – after the military invasion wasn’t successfull!
Now Oz and his collegues finally have something to say.
Oz und seine Kollegen haben einen Vorschlag gemacht und nun wird endlich auf sie gehört.
„Ich habe gerade eine Notversorgung unterzeichnet, mit der alle Mobilfunkmasten und Energieanlagen in den Vereinigten Staaten von Amerika um Mitternacht abgeschaltet werden. […] Auch die Nutzung von Fahrzeugen ist verboten, wer sich dieser Anordnung widersetzt, wird verhaftet. […]
Dieser zweiwöchige Verzicht ist wichtig, damit unsere Wissenschaftler die Gründe für den Mensch-Tier-Konflikt nachweisen und damit wir einen Plan ausarbeiten können, um das zukünftige Vorgehen zu koordinieren.“
(S. 308)
Klingt diese Ankündigung auch zunächst ganz passabel, wird Oz‘ Optimismus jedoch kurze Zeit später eines besseren – oder in dem Sinne: schlechteren – belehrt. Der Mensch – zumindest der Großteil – und das sind auch die „Machthabenden“ – sehen minimale Erfolge und denken, die Gefahr sei vorbei.
Despite the fact, that this announcement sounds pretty good, the optimism of Oz is put to a shocking end when he discovers that, when the „rulers“ are seeing minimal success – they think that the threat is over and quit the thing they are working on.
Humans like Oz are exploited in their thoughts and then – when no longer of use – they are abandoned.
Menschen wie der Charakter Oz werden mit ihren Ansichten und Vorhaben nach Belieben ausgenutzt und dann mit ihren Ansichten wieder „entsorgt“.
In „Zoo“ gehen die Herrschenden sehenden Auges dem Untergang entgegen.
In „Zoo“ the ruling humans are one step away from the edge – and still not wanting to stand still.
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„Zoo“ ist ein sehr aufregendes Buch mit vielen unterschiedlichen Perspektiven, die ein umfangreiches Handlungsbild liefern.
„Zoo“ is a really great book with many different perspectives which make this book quite interesting.
And you have some small rays of light which are fire for the optimism of Oz and also couldn’t tear apart his sarcasm.
Auch gibt es positive Lichtblicke, die selbst den einigermaßen geplagten Sinn für Optimismus von Oz und auch seinen Sarkasmus nicht ganz auslöschen können.
„Ich zeichne dies in einem Bunker auf. Es ist November, die kalte Jahreszeit, und die Temperaturen hier bewegen sich um minus fünfundzwanzig Grad. […] In der fast vierundzwanzigstündigen Dunkelheit jagt der Wind von den Bergen mit hundert Stundenkilometern auf die weiße Wüste des Eiskaps herab. Hier leben fast keine Säugetiere, daher können wir unbeschadet unsere Generatoren und Funkgeräte verwenden. Was haben wir doch für ein Glück.“
(S. 339)
Ich kann „Zoo“ jedem Leser nur empfehlen. Es ist ein anderer Thriller, der den Leser packt, fesselt und den man sich schon wunderbar beim Lesen als Serie vorstellen kann.
I can highly recommend „Zoo“ to every reader. It’s a thriller that haunts you and which is wonderful for your fantasy.
That makes my curiosity for the new series grow even more and I really hope that Pro7 is putting this series at a good time – and hopefully really soon!
Das macht dann meine Neugier auf die filmische Umsetzung nur noch größer und ich hoffe, Pro7 setzt den Tierthriller auf einen guten Sendeplatz – und das ziemlich bald!
Zugegeben, meine erste Begegnung mit diesem Roman liegt nun schon eine Weile hinter mir und genau erinnern kann ich mich auch nicht mehr daran. Ich weiss nur, dass ich beim ersten Lesen entweder nicht in der richtigen Stimmung war – oder das Buch nicht das Richtige zu dieser Zeit war.
Nun habe ich mich erneut in die Welt von Christy begeben und dieses Mal war der Zeitpunkt richtig und auch meine Stimmung passte perfekt zu diesem Re-Read.
„An jenem Novernachmittag, als ich zum erstenmal Cutter Gap, Tennessee erblickte, hob sich der bröcklige Schornstein von Alice Hendersons Hütte scharf gegen den Himmel ab, pechschwarz von den Flammen, die das Haus vernichtet hatten. Feldgras, Sandkraut und Minze hatten wieder vom Land Besitz ergriffen und alles ausgelöscht, sogar die Umrisse der Grundmauern.“
(S. 9)
Dies ist noch nicht der wirkliche Beginn der Geschichte, sondern stammt aus dem Prolog. In „Christy“ spielen eine Menge Erinnerungen von Catherine Marshalls Mutter eine Rolle, spiegelt die Geschichte doch ihr Leben als Missionslehrerin in den Bergen wieder. Natürlich ist es keine 100-prozentig biografische Geschichte, es gibt auch Elemente der Fiktion.
„Und doch stand ich an dem Ort, den ich schon immer hatte sehen wollen – am Schauplatz der Ereignisse, die mir meine Eltern in den Jahren meiner Kindheit so lebhaft geschildert hatten. Im gewissen Sinne hatte ich ihre Erfahrungen selbst durchlebt. Meine Mutter stand neben mir und blickte schweigend auf das Haus.
In Gedanken war sie vierundsechzig Jahre zurückgeeilt zu der Zeit, da sie den Winkel zum letztenmal gesehen hatte.“
(S. 9)
Die „richtige“ Geschichte beginnt im Jahre 1912, als Christy Huddleston von ihrem Vater zum Bahnhof der Stadt Asheville gebracht wird. Wenn man ein wenig recherchiert, wird man herausfinden, dass die Gegend, in der die Geschichte von Christy spielt tatsächlich existiert – nur unter anderem Namen.
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Zurück zur Geschichte: Während eines Kirchentreffens hatte Christy von den Menschen im Winkel gehört – und von ihren Nöten. Als sie erfuhr, dass genau an dieser Stelle Freiwillige gebraucht wurden – vor allem eine Lehrerin – fühlte sie sich dazu berufen, zu helfen.
„Ich konnte noch immer Dr. Ferrands Stimme hören, als er zum Schluß sagte: „Was wir aber noch weit mehr als Geld brauchen, sind Freiwillige. Jenseits der hohen Berge rufen ausgestreckte Hände und flehende Stimmen: ‚Komm und hilf uns!‘ Diese Menschen aus dem Oberland sind eure Landsleute, eure Nachbarn! Wollt ihr hören und helfen, oder wollt ihr sie in ihrem Elend und in ihrer Unwissenheit lassen?“
Zum erstenmal in meinem Leben hatte ich einen Menschen aus einem bestimmten Anlaß, einer Mission heraus reden hören, an die er mit jeder Faser seines Herzens und jeder Zelle seines Gehirns glaubte.“
(S. 20)
Beflügelt von den Worten des Doktors meldet sich Christy nun als Freiwillige und macht sich bald darauf auf den Weg in die Berge. Ihr Empfang dort ist nicht nur auf Grund des Wetters etwas kühler als sie sich erwartet hatte. Am Bahnhof wird sie nicht empfangen und auch die Frau, bei der sie für die Nacht unterkommt, ist wenig begeistert von den Plänen der jungen Frau:
„Um des Himmels willen, Kind. Sie woll’n unterrichten?
In Cutter Gap?
Warum denn das?“
(S. 29)
Nachdem sie sich gestärkt hatte und eine gute Portion Schlaf bekommen hatte, macht sich die 19-jährige Christy nun auf den Weg in den Winkel – nach Cutter Gap. Natürlich nicht allein, sondern in Begleitung des Postboten Mr. Pentland. Und dies war damals schwieriger als heute.
Nach mehreren Stunden Wanderschaft durch die schneebedeckte und kalte Gegend findet Christy zunächst einen Rastplatz bei Jeb Spencer und seiner Familie und muss bereits hier erkennen, dass die Menschen, die hier leben, noch ärmer sind, als sie es sich vorgestellt hatte.
„Meine Augen gingen immer wieder zu der barfüßigen Frau hinüber, die sich so ruhig und anmutig zwischen Küche und Tisch bewegte und die Familie nun mit heißem Maisbrot und Kaffee versorgte. […] Während ich am Tisch saß, überkam mich ein seltsames, unwirkliches Gefühl. Es war, als ob ich mit dem Durchqueren der Berge auch in eine andere Zeit geraten sei, in ein anderes Jahrhundert, in die Tage der amerikanischen Grenzer. […] hier lebte noch das neunzehnte Jahrhundert. Ich fragte mich, ob wohl alle Hütten im Winkel so primitiv wie diese hier wären.
(S. 46/47)
Christy hat ein wenig Mühe, sich mit den Gepflogenheiten und dem Umgangston in ihrer neuen „Heimat“ anzufreunden, beginnt aber nach einer Weile, sich für die Menschen zu erwärmen und die Gegend mit ihrer Natur zu schätzen.
Auch muss sie zunächst ihre Schulkinder kennenlernen und erfährt auch auf diesem Weg von deren Träumen und Wünschen, die so verschieden sind von denen, die die Menschen in ihrem Heimatort hatten.
Die Kinder wünschen sich Schuhe, genug Töpfe zum kochen, einen Teppich, schreiben zu können, gut zu riechen, viel zu essen zu haben…
„Die meisten Jungen und Mädchen konnten nicht weiter als bis zur nächsten Maisernte denken. Ein Paar Schuhe bedeutete Wohlhabenheit. Kaum einer wußte etwas von der Welt jenseits der Berge.“
(S. 103)
Auch mit den Erwachsenen und deren Ansichten hat Christy so ihre Probleme, und so dauert es seine Zeit, bis sie begreift, dass man die angestammten Denkweisen der Einwohner in den Bergen nicht über Nacht ändern kann. Dass dadurch auch Unglücke geschehen (die man mit anderen Methoden eventuell hätte verhindern können) und man nur mit viel Feingefühl helfen kann, muss sie erst noch lernen.
„Sie müssen noch viel über die Menschen hier lernen“, sagte er [Dr. Neil MacNeill] schließlich.
„Ich habe Opal McHone mein ganzes Leben gekannt. Ihre Großmutter […] wurde in dem Winkel als erfahrene Kräuterfrau verehrt. Sie besaß einige recht solide Kenntnisse, andere waren glatter Unsinn […] Aber Großmutters Worte gelten hier noch immer wie das Evangelium.“
„Sie wollen damit sagen, daß Mrs. McHone nicht auf sie hören würde?“
„Nein, sobald ich etwas anderes als Großmutter sage.“
(S. 129)
So hat Christy im Laufe der Zeit mit so einigem zu kämpfen: dem Körpergeruch ihrer Schüler, der Kälte der Witterung – und für alles versucht sie, eine Lösung zu finden, die sowohl den Kindern als auch ihr selbst helfen können.
Außerdem hat die Lehrerin alle Häne voll zu tun mit ihrer riesigen Klasse von 76 Schülern in unterschiedlichen Altersgruppen. Da müsste man als Lehrerin in heutiger Zeit, die Einteilung in Schulklassen und kleinere ! Gruppen doch zu schätzen wissen.
Und Christy’s Schüler haben nicht nur ein Bedürfnis zu lernen, sondern benötigen noch andere Hilfe, die die Lehrerin ihnen geben muss:
„Zunächst erkannte ich dieses Verlangen nach körperlicher Nähe noch nicht in seiner vollen Bedeutung, selbst wenn ich gewußt hätte, wie weit dieses Bedürfnis in die Kindheit zurückreicht. Eines Tages kam ich darauf, daß bei meinen Kindern irgendeine Verbindung zwischen dem Bedürfnis nach körperlicher Nähe und der Lernfähigkeit bestand.
Drei meiner Schulanfänger […] hatten große Schwierigkeiten, lesen zu lernen. Erst als ich sie nacheinander auf den Schoß genommen und ihnen die Lektion erklärt hatte, begriffen sie es schnell.“
(S. 151)
In „Christy“ kommen natürlich auch menschliche Werte zu Worte, die auch in heutiger Zeit nichts von ihrer Wichtigkeit verloren haben. Hierbei geht es weniger um die Lehren der Kirche, sondern vielmehr um Werte wie Mitgefühl, Verständnis und Hilfsbereitschaft:
„Lehrerin, ist’s nicht so, Lehrerin, daß, wenn Gott alle Menschen liebhat, wir dann auch alle Menschen liebhaben sollen?“
Erstaunt schaute ich den sechsjährigen Knirps an. „Ja, Klein-Burl, ds ist so. Für immer und immer und ewig.“
In diesem Augenblick gab ich mein Vorrecht auf, irgendwelche Menschen abzulehnen und mich aus allem herauszuhalten, was irgendwie schwierig war. Ein tieferes Verstehen, eine wachsende Anteilnahme wuchsen in mir, und ich stellte fest, daß unangenehme Dinge, gleich welcher Art, kein Problem mehr für mich waren.“
(S. 154)
So entstehen für Christy Huddleston im Laufe der Zeit nicht nur nähere Beziehungen zu ihren Schülern und deren Familien, sondern auch tiefe Freundschaften, die gut für die Seele sind.
„Ich traf mich jetzt oft mit Fairlight Spencer.
Unsere Freundschaft hatte sich ganz natürlich aus den Unterrichtsstunden ergeben. […] schon bald merkte ich, daß ich eigentlich der Nehmende war. So lehrte sie mich, wie man seine Zeit nutzbringend verwenden und trotzdem dabei die kleinen Freuden des Lebens genießen kann. […]
Durch Fairlight erlebte ich eine Freundschaft, die mit den unverbindlichen Beziehungen daheim wenig gemeinsam hatte. Freundschaft in den Bergen knüpft ein festes Band zwischen zwei Menschen: sie hat etwas von edler Vasallentreue an sich. Diese Gefühle reichen in eine längst vergangene Zeit zurück, als das einmal gegebene Wort eines Mannes Bestand hatte und Bluts- und Familienbindungen unzerreißbar waren.“
(S. 199-201)
Allerdings haben Christy und die Bewohner von Cutter Gap auch mit Schwierigkeiten zu kämpfen. So gibt es Alkoholschmuggler, Krankheiten (Typhus) und manchen rauhen Umgangston, der zwischen einzelnen Mitgliedern der Gemeinschaft herrscht.
Diese Zeiten fordern das ein oder andere Opfer, welchem nicht mehr zu helfen ist und auch Christy muss lernen, mit Verlusten zu leben und nicht ihren Optimismus zu verlieren. Ihrem Tatendrang und ihrer Hartnäckigkeit ist es schließlich zu verdanken, dass Cutter Gap mit Spendenleistungen von begüterten und hilfsbereiten Menschen bedacht wird.
Natürlich kommen auch zwischenmenschliche Gefühle in „Christy“ nicht zu kurz und so muss sich die junge Frau zwischen zwei Männern entscheiden, die beide in ihrer eigenen Art für sie empfinden, jedoch unterschiedlicher nicht sein könnten.
Dann kommt der Typhus auch zu Christy…
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Wird Christy diese Krankheit überleben? Zu viele hat Cutter Gap schon an den Typhus verloren – ist nun auch die Lehrerin eins der Opfer?
Für wen schlägt Christy’s Herz?
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Bei diesem erneuten Lesen von Christy hat einfach alles gestimmt: der Zeitpunkt, die eigene Stimmung und das Lesetempo. Christy versetzt einen in eine schwere Zeit, die trotzdem ihre Reize hatte und man kann dieses Leseerlebnis nur noch steigern, in dem man sich die gleichnamige Serie anschaut.
Ich kann „Christy“ nur empfehlen – sowohl das Buch als auch die Serie. Nehmt euch die Zeit und macht eine Reise in die Vergangenheit und lasst die Menschen von Cutter Gap in euer Leserherz!
Aber zunächst möchte ich euch in die Welt der Borgia entführen: ins Italien am Ende des 15. Jahrhunderts – zu einem Papst, der seine Macht möglichst vergrößern will und dafür seine ganze Familie einspannt.
Now I have finished the second-to-last of my won books…and only one more to go…
But for now I would like to welcome you into the world of the Borgia: to Italy at the end of the 15th century – to a pope who is very hungry for power and is using his family for his goals.
Wir begegnen in Sarah Dunants Werk den bekannten Namen der Geschichte: Rodrigo Borgia -besser bekannt als Papst Alexander VI., Lucrezia Borgia – die nicht wirklich eine Wahl hatte bezüglich ihrer Männer und natürlich Cesare Borgia – der nicht für die Kirche geschaffen war und anderweitig Ruhm suchte.
In the book of Sarah Dunant we get to know the famous names of history: Rodrigo Borgia – better known as pope Alexander VI., Lucrezia Borgia – who really didn’t have a choice in her husbands and Cesare Borgia – who is not born for the church and is looking for glory in other ways.
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„Die Dämmerung färbt den Nachthimmel blassblau, als im Palast ein Fenster aufgeht und ein Gesicht erscheint, die Züge verzerrt vom Feuerschein der Fackeln an der Wand. Die Soldaten auf der Piazza schlafen. Aber sie fahren auf, als vom Fenster der Ruf erschallt: ‚Habemus papam!'“
(S.17)
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1492 beginnt die Handlung des Buches – und wir werden eingeladen, leserisch am Konklave teilzuhaben, welches den Namen Borgia noch bekannter werden lässt.
It is 1492 and we are invited to take part in the conclave which will make the name Borgia a very famous one.
Rodrigo Borgia hat natürlich – wie sicherlich auch andere Teilnehmer – seine Verbündeten und ist ständig dabei, ihre Anzahl zu erweitern. Wir erhalten schon hier einen Einblick in das Machtstreben der Beteiligten: wie sie sich ihre Zellen aussuchen, wie sie sich untereinander verhalten – und natürlich auch, wie sie sich in strategischen Schachzügen üben.
Rodrigo Borgia has – like usually most of the other members – his allies and is doing his best to get new ones. While reading we get to take a look at the hunger for power of all the members and how they act: how they choose their cell, how they interact with each other – and how they work strategically for their goals.
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„Und dann, als das Ergebnis verkündet wird, füllt ein lautes ‚AAAAH‘ den Raum, teils wutentbrannt, teils triumphierend […] Aber dieser massige Mann, ein Meister feingeschliffener politischer Verstellungskunst, springt auf und reckt beide Fäuste in die Luft wie ein Preisringer, der seinen stärksten Gegner besiegt hat.
„Ja!“, schreit er. „Ja, ich bin der Papst!“ Und er jauchzt in kindlichem Entzücken.“
(S. 33)
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Die weiteren Geschehnisse, die man lesend im Buch verfolgen kann, hangeln sich an der Geschichte entlang und bieten keine sonderlichen Überraschungen. Wer die ZDF-Serie „Borgia“ gesehen hat, findet zumindest bei der Ansicht der Hauptcharaktere Zugang zum Kopfkino.
You can follow the things happening in a good way and they orientate themselves in the way they happened in reality so there are no great surprises. If anyone has seen the ZDF-series „Borgia“ you also have the nice looks in mind while reading.
„Der Palast der Borgia“ (Blood and Beauty) ist gut geschrieben und natürlich nicht vollständig. Der Roman endet zu dem Zeitpunkt, als sich Lucrezia auf den Weg macht in ihre neue Heimat – Ferrara. Sie hat zu der Zeit schon zwei Ehen hinter sich und ein Kind geboren, welches sie zurücklassen muss. Auch diese dritte Ehe ist aus machtpolitischen Gründen arrangiert und sie wird sich wohl damit abfinden müssen.
„Blood and Beauty“ is well written and for sure not complete. The novel ends with Lucrezia going on her way to Ferrara – her new home. At this time she has already been married twice and has given birth to a son whom she had to leave behind. Even this third marriage of her is arranged by her father and she has to cope with it.
Alles in allem ein schöner Ausflug ins mittelalterliche Italien – im Angesicht von Vertrauen, Misstrauen, Liebe und Hass, Politik und Macht.
All in one this book is a lovely getaway to the medieval Italy of trust and distrust, love and hate, politics and power.
Und wie hat die Autorin Cesare Borgia so schön in den Mund gelegt:
Nachdem mit „Dracula: Untold“der Fürst der Finsternis auch in den Kinos seine Geschichte verbreitet, ging gestern auch auf VOX die US-amerikanische Serie „Dracula“mit Jonathan Rhys Meyers an den deutschen TV–Start.
Allerdings ist das Vergnügen der Bekanntschaft nur ein kurzes, wurde die Serie doch nach den 10 Episoden der ersten Staffel abgesetzt.
War das eine gute oder eine schlechte Entscheidung?
Die erste Episode besticht vor allem durch die imposanten Kostüme und die gute Musik.
Es beginnt alles damit, dass Van Helsing sich mit einem Assistenten in die Grabkammer Draculas hinunterlässt. Der Assistent überlebt nicht lange und dient (geldgierig wie er war) als Erweckungsmahlzeit für den dunklen Fürsten.
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Sprung ins Jahr 1896, nach London:
Wir lernen Alexander Grayson kennen, der natürlich kein geringerer als Dracula selbst ist.
Sein Diener/ Assistent Renfield (nicht verrückt, sondern intelligent und eher eine Art Leibwächter) kümmert sich um das Wohl und Ansehen von Grayson. Dieser Renfield hat nichts gemein mit dem unterwürfigen Verrückten, den Stoker und evtl. die Verfilmung „Dracula – Tod aber glücklich“ uns zeigen. Dieser dunkelhäutige Beschützer ist wohl von echtem Wert für Alexander Grayson.
Natürlich gibt es auch die altbekannten Gesichter: Jonathan Harker, hier Journalist; Mina Murray, die unter anderem bei Van Helsing Medizin studiert und eine blonde Lucy Westenra.
An dieser Stelle sei angemerkt, das es ein ziemlich ungewöhnliches Bild war, die aus „Merlin“ bekannte Katie McGrath erblondet zu sehen.
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Die Gesamthandlung der ersten Episode dreht sich um die Einführung der Charaktere, ihrer Ziele und der Darstellung der zwischenmenschlichen Beziehungen.
Dazu dient ein von Grayson gegebener Ball, auf dem er eine neue Erfindung präsentiert und sich in der Gesellschaft Londons bekannt macht.
Allerdings verfolgt er vorrangig nur ein Ziel: er will seine Feinde ausmachen und wissen, mit wem er es zu tun hat.
Dabei hofft er auch auf die Hilfe von Jonathan Harker, dem er bereitwillig ein Interview gibt. Die hier verfolgte Strategie ist natürlich bekannt, hat man als Zuschauer doch sofort beim ersten Augenkontakt von Mina und Alexander festgestellt, dass eine gewisse Anziehung vorhanden ist.
Dass Alexander Grayson ein komplizierter Charakter ist, hält der Journalist dann in seinen Notizen in drei Worten fest: Visionär, Wahnhaft, Egomane…
***
Das erklärte Ziel von Grayson/ Dracula: das Auffinden und Vernichten des Drachenordens.
Der Grund: sie haben vor Jahrhunderten seine große Liebe Ilona auf dem Scheiterhaufen verbrannt und ihn zusehen lassen. Danach haben sie Dracula verflucht.
Um sein Ziel zu erreichen, arbeitet Dracula auch mit Van Helsing zusammen. Ob das nur eine Art Zweckgemeinschaft ist werden wir wahrscheinlich in den kommenden Folgen herausfinden…
FAZIT:
„Dracula“ ist – gemessen an der ersten Folge – ein opulentes Fernsehvergnügen, dass leider beim amerikanischen Publikum nicht gut ankam.
Es hätte auch anders für die Serie laufen können, bedenkt man, dass sie auch von den Machern von „Downton Abbey“ stammt…
Noch lässt sich für mich nicht genau erkennen, ob sich „Dracula“ auch längerfristig bewährt hätte, aber der Anfang war nicht schlecht und Jonathan Rhys Meyers als Blutsauger ist allemal einen zweiten Blick wert.
(Nicht immer richtige) Artikel gibt es hier und hier.
Serien sind eine Sache, auf die man sich entweder einlässt – oder nicht.
Hat man einmal eine gute, für einen selbst interessante Serie gefunden, bleibt man dieser eigentlich auch treu – es sei denn, man wird als treuer Zuschauer extrem in seiner Serienliebe erschüttert.
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An dieser Stelle möchte ich euch einige Serien vorschlagen, auf die der ein oder andere Leser eventuell ein Auge haben könnte…
* Salem
– erste Serie, die für WGN America entwickelt wurde
– spielt im 17. Jahrhundert im amerikanischen Massachussetts
– Schwangere Frau, Hexen und Hexenverfolgung…
* Killer Woman
– kurzlebige Serie, die vor allem Texaner auf die Palme brachte…
– basiert auf einer mexikanischen Serie
– ehemalige Schönheitskönigin wird Texas Ranger
* The 100
– Romanverfilmung (Kass Morgan)
– Handlung spielt 97 Jahre nach nuklearer Katastrophe
– jedes Verbrechen zieht den Tod nach sich, nur Jugendliche werden in Haft genommen
– 100 Jugendliche werden auf die Erde geschickt, um sie wieder zu besiedeln
* The After
– über die Serie wurde abgestimmt
– 8 sich fremde Leute müssen zusammenarbeiten
– Pilotfolge kann über Amazon.com angeschaut werden
– Grusel, Außerirdische, Mystery
* Penny Dreadful
– Name früherer britischer Fortsetzungsromane
– viktorianisches London: verschiedene Helden kämpfen gegen das Böse
– Treffen mit Dorian Grey, Mina Harker, Frankenstein und anderen
– Hochkarätige Besetzung mit Eva Green, Timothy Dalton, Josh Hartnett,…
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