~ Mechthild Gläser: „Die Buchspringer“ ~

Was wäre, wenn du in deine Bücher hineinspringen könntest – zu den Figuren, die dir während des gewöhnlichen Lesens bereits ans Herz gewachsen sind?

In welche Geschichte würdest du springen?

What if you could go into your books – to the characters you began to like while reading the stories in the normal way?

Which story would you dive into?

Die Buchspringer Cover
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„Es waren einmal Alexis und ich, die Dinge in Koffer warfen. Pullover, Hosen, Socken. Ich riss die Sachen aus meinem Schrank und schleuderte sie in den aufgeklappten Trolley hinter mir. Alexis tat im Nebenzimmer das Gleiche. Wir achteten beide kaum darauf, wonach wir griffen, ob wir unsere Lieblingsklamotten erwischten oder nicht. Das Wichtigste war nämlich, dass wir uns beeilten.“

(S. 12)

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Für Amy und Alexis sind solche Gedanken erst einmal nebensächlich, als sie nach Stormsay flüchten. Die kleine Insel hat so ihre Eigenarten und so erfährt Amy im Laufe der Geschichte, dass sie eine Buchspringerin ist. Ihre Mutter war auch eine – hat aber die Insel verlassen, als sie mit Amy schwanger wurde. Nun sind beide wieder dort.

Amy lernt ihre Großmutter kennen und erfährt ein wenig über die kleine Insel. Sie lernt auch Betsy und Will kennen und besucht mit ihnen zusammen die Schule für Buchspringer. Noch ahnt sie nicht, in welches Abenteuer sie hineingeraten ist.

Dann wird Sherlock Holmes ermordet!

Amy and Alexis don’t think about things like that when they began their travel to Stormsay. The small island is a special one and Amy slowly gets to know that she is a bookjumper. Her mom was also one of them – until she decided to leave the island when she became pregnant. Now both of them are back.

Amy gets to know her grandma and also a little bit about the small island. She befriends Betsy and Will and takes lectures in bookjumping with them. But she doesn’t have a clue on what adventure she’s getting into.

Then the famous Sherlock Holmes is murdered!

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„“Schlimme Dinge gehen vor sich. Schreckliche Dinge. Jemand ist auf der Jagd. Jemand stielt sie. Jemand, der böse ist.“ […] „Heißt das, es wurden noch mehr Ideen gestohlen?“ […] „Dornröschen ist mitten in ihrem hundertjährigen Schlaf aufgewacht und weigert sich, auf den Prinzen zu warten“, wisperten sie. „Dorian Gray hat sein Bildnis verloren. Der Erlkönig ist untergetaucht. Es wird jeden Tag schlimmer. Immer mehr Ideen verschwinden. Und es sind nicht bloß irgendwelche Ideen. […] Es sind die ersten Ideen des Autors, die Ideen, ohne die eine Geschichte in sich zusammenbricht. Jemand schleicht durch die Buchwelt und klaut sie.“

(S. 136/ 137)

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Amy und Will machen sich auf und versuchen herauszufinden, wer hinter dem Chaos steckt. Dabei erfährt Amy im Laufe der Zeit, dass sie nicht zu 100 % menschlich ist. Und das sie doch einen Vater hat.

Beide machen immer wieder Abstecher in die Welt der Geschichten, und gehen Hinweisen nach, um den Dieb zu fassen. Dieser scheint aber immer einen Schritt schneller zu sein. Und Amy und Will läuft die Zeit davon. Denn sie haben eine Theorie entwickelt…

Amy and Will are trying to find out who is responsible for this chaos and Amy gets to know that she is not entirely 100% human. And she has a father who is living on Stormsay.

Both of them – Will and Amy – are doing jumps into the stories and try to find the thief who always seems to be one step ahead. Time is ticking…. but Amy and Will have a theory…

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Welche Theorie verfolgen Amy und Will? What theory are Amy and Will following?

Wer ist Amys Vater? Who is the father of Amy?

Finden Will und Amy den Dieb der Ideen? Are Will and Amy finding the thief?

Welche Rolle spielt ein kleines verdrecktes Mädchen bei der Sache? What is the role of the small and dirty young girl?

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Lest „Die Buchspringer“ von Mechthild Gläser und erfahrt mehr über Amy und Will und die anderen Bewohner von Stormsay. Taucht ein in die Geschichten und begegnet dem Tige aus dem Dschungelbuch, dem traurigen Werther, den Hexen aus MacBeth und noch vielen anderen mehr.

Read this book by Mechthild Gläser and get to know more about Will and Amy and the others living on Stormsay. Dive into the stories and get to know the tiger of the jungle book, the sad Werther, the witches of MacBeth and many more.

Die Autorin: Mechthild Gläser
Die Autorin: Mechthild Gläser

Ich kann „Die Buchspringer“ nur empfehlen. Es lässt sich leicht lesen und der Schreibstil der Autorin passt gut zur Geschichte. Das Ende ist mehr oder weniger offen, also könnte eine Fortsetzung möglich sein.

I can highly recommend this book. It’s nicely written and the end is more or less open – so keep your eyes open for a following book.

Weitere Rezensionen zum Buch findet ihr:

* kleiner Artikel von Tintenhain

* Rezension von Katze mit Buch

* ein wunderbarer Artikel von Astrolibrium und ein Interview mit der Autorin

* Artikel auf Nightingale’s Blog

~ Young Sherlock Holmes: Der Tod kommt leise ~

Nachdem ich bereits in der Vergangenheit über die bereits erschienenen Bücher von Andrew Lane berichtet habe (Buch 1, Buch 2, Buch 3, Buch 4) widme ich mich nun auch dem fünften Abenteuer des jugendlichen Sherlock Holmes.

 

Screencap by me
Screencap by me

Nachdem der junge Detektiv am Ende der vierten Geschichte gekidnappt wurde, findet er sich nun an Bord der Gloria Scott wieder.

Er freundet sich mit dem Schiffskoch Wu Chung an und ist froh, von der Mannschaft mehr oder weniger akzeptiert zu werden. Jedenfalls ist er an Bord dieses Schiffes sicherer, als an vielen Orten an denen er zuvor gelebt hat.

Wu Chung lehrt Sherlock auch die Technik des T’ai chi ch’uan. Diese Kenntnisse sind ihm im Verlauf der Geschichte noch von Nutzen und wahrscheinlich auch lebensrettend.

Als die Gloria Scott einen zahlenden Passagier aufnimmt, beginnt man als Leser zu ahnen, dass nichts Gutes in der Luft liegt. Und: man soll Recht behalten.

Jacobus Arrhenius geht in Sabang an Bord des Schiffes – und er ist ein ungewöhnlicher Gast:

„Ein Mann stach aus der Menge hervor. Er trug einen schmuddeligen Leinenanzug und einen Strohhut. Sein weißes Hemd war zerknittert und von Schweißflecken bedeckt. Aber das Auffälligste – und Merkwürdigste – an ihm war, dass Gesicht und Haare komplett von einem schwarzen Florschleier bedeckt waren, ähnlich denen, die sonst lediglich Imker trugen. […]“ (S. 54)

Sherlock spürt auf Grund seiner bisherigen Erfahrungen sofort, dass mit diesem Mann irgendwas nicht stimmt.

Und er soll sich im weiteren Verlauf bestätigt fühlen, auch wenn wir erst gegen Ende des Romans vollständig über Arrhenius Taten aufgeklärt werden.

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Nachdem die Gloria Scott im chinesischen Shanghai festgemacht hat, geht auch Sherlock von Bord um sich umzusehen. Sein Freund Wu Chung nutzt die Zeit, um seine Familie zu besuchen und lädt auch Sherlock ein, vorbeizuschauen.

Zunächst hat er jedoch kein Glück, wird er doch von ansässigen Jugendlichen angegriffen und fast seines Geldes beraubt. Glücklicherweise macht er die Bekanntschaft eines Jungen namens Cameron, der ihm zur Seite steht:

„Schräg hinter den Jungen stand ein europäischer Jugendlicher, der etwa so groß und alt wie Sherlock war. Der Neuankömmling hatte eine schlanke Figur und trug eine metallgerahmte Brille. Sein weissblondes, aus der Stirn gestrichenes Haar war so lang, dass es ihm über Ohren und Kragen fiel. Er trug chinesische Kleidung, die jedoch neuer und sauberer wirkte als die der meisten Leute in der Umgebung.“ (S. 118)

Camerons Vater ist gebürtiger Amerikaner und so lädt sein neuer Freund Sherlock auch ein, mit ihm zu seinem Haus zu kommen und dort zu Abend zu essen.

Die Eltern Camerons sind einverstanden und so findet sich Sherlock nicht nur in Gesellschaft der Mackenzies wieder, sondern lernt auch die höhere Besatzung des amerikanischen Kriegsschiffes USS Monocacy kennen, die ebenfalls zu Gast ist.

***

Der Abend verläuft recht gut und so setzen sich Cameron und Sherlock in die nächtliche Luft, um sich über Amerika zu unterhalten. Unterbrochen werden sie von leisen Geräuschen und dem Angriff einer Gestalt, die beide nicht identifizieren können.

Nachdem nichts schlimmeres vorgefallen ist, machen sich beide auf den Weg zu Wu Chung, als sie von seiner verzweifelten Frau aufgehalten werden:

„“Helft mir doch! Mein Mann … er ist krank! Er stirbt!“

Ihr verzweifelter Gesichtsausdruck zeugte deutlich von ihrer Panik. Es war ganz offensichtlich, dass sie um das Leben ihres Ehemannes bangte.“ (S. 164)

 

Wu Chung ist leider nicht der Einzige, der von einer vermeintlichen Schlange gebissen wurde und an der Verletzung stirbt.

Auch Camerons Vater wird in seinem Büro aufgefunden – tot.

Es gibt aber in beiden Fällen keinen Hinweis auf einen Eindringling noch ein ins Zimmer eingedrungenes Tier.

Sherlock vermutet mehr dahinter und macht sich mit gemeinsam mit Wu Chung und Cameron auf die Suche nach Erklärungen.

Dabei begegnet er auch Kreaturen, die ihm unbekannt sind, für ihn jedoch eine Gefahr ausstrahlen:

„Zu Tode erschrocken, taumelte Sherlock nach hinten, als die Kreatur, die neben ihm im Morast auf der Lauer gelegen hatte , sich auf vier kurzen Beinen erhob – Beine, die in gefährlich aussehenden Klauen endeten.

Ohne jegliche Emotion starrte das Tier Sherlock aus schmalen, an Steinsplitter erinnernden kalten Schlitzaugen an. […]“ (S. 298)

 

Wird Sherlock den Angriff überstehen?

Welche Gestalt wird Sherlock noch angreifen – und in welchem Verhältnis steht sie zu Mr. Arrhenius?

Welchen Plan verfolgt der Mitreisende der Gloria Scott – und kann er vereitelt werden?

Wird Sherlock zurück nach England reisen?

Welchen Inhalt hat der Brief, den Sherlocks Bruder Mycroft ihm zukommen ließ?

Wie wird er Sherlock verändern?

 

Fazit:

Young Sherlock Holmes 5 „Der Tod kommt leise“ ist ein weiterer interessant geschriebener Band in der Reihe von Andrew Lane. Auch als Hörbuch sind die Bücher zu bekommen.

Für Freunde der Abenteuer des jungen Detektivs geht es auch in Zukunft weiter: der sechste Band trägt im englischen Original den Titel „Knife Edge“ und führt den Hauptcharakter noch nicht wieder zurück nach England zu seiner Familie…

Wir können gespannt sein, ob auch diese Geschichte in deutscher Sprache überzeugt.

Wer nicht so lange warten will, kann gern die britische Variante lesen 🙂

~ Sherlock: „His Last Vow“ ~

AUCH heute wurden die Sherlock-Fans nicht enttäuscht und durften ein sehr interessantes, rasantes und atemberaubendes Finale der aktuellen Staffel erleben.

Alles begann mit einer Befragung des Mannes, den wir als Charles August Magnussen kennenlernen – der „Bösewicht“ der Staffel, der die bedroht, die Sherlock liebt.

Äußerlich sieht er nicht besonders bösartig aus, aber er verbreitet Angst dadurch, dass er die „pressure points“ / Auslöser für die Ängste der Leute kennt und gut recherchiert.

Um nicht zu viel zu verraten, hier nur einige Eckpunkte:

* wir erleben einen drogenabhängigen Sherlock

* wir sehen einige der schönsten Ohrfeigen der Serie

* Sherlock in einer Beziehung?

* wir erfahren, wer Blackbeard ist und was er für Sherlock bedeutet

* Ist Mary eine Mörderin?

* Wer bringt Sherlock zurück ins Leben?

* Es gibt ein wundervolles Wiedersehen 🙂

* wir haben einmal mehr einen wütenden John

* wir sehen einen wunderbaren Liebesbeweis

* wir erfahren Sherlocks vollständigen Namen und

 

Wir erfahren, wie weit Sherlock gehen würde, um seine Lieben zu beschützen!

 

Definitiv eine wunderbare Episode, die das Warten auf eine vierte Staffel umso länger erscheinen lässt.

 

 

~ Sherlock, „die“ Hochzeit und ein vergnüglicher Abend ~

HEUTE war es wieder einmal soweit: „Sherlock“ auf BBC1 – und wieder einmal: einfach nur ein Fest 🙂

Dieses Serienfest begann mit etwas Panik seitens Sherlock, dessen Hilferuf gleich die gesamte Polizei auf den Plan rief: Hubschrauber, Polizeifahrzeuge mit Blaulicht,…

Und das alles, weil er „bitte“ geschrieben hatte 😉

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Aber es ist ja doch etwas ungewöhnlich, wenn Sherlock Holmes himself eine Hochzeitsrede halten soll!

Also macht sich unser „high functioning Sociopath“ fertig für den Weg in den Kampf a.k.a. Hochzeitsfeier.

Aber noch jemand anderes macht sich für das Ereignis fertig, der noch eine Rolle spielen wird…

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Natürlich wird auch diese Folge den Ansprüchen gerecht, den die Zuschauer und Fans an sie stellen.

Es gibt eine Hochzeit, Erinnerungen an vergangene Fälle und eine Hochzeitsrede, die zunächst schockiert, dann überrascht und ebenfalls zu Tränen rührt.

Mal abgesehen davon, dass Amanda Abbington als Mary Marston wundervoll in ihrem Hochzeitskleid aussieht und man als Zuschauer dem glücklichen Paar alles Gute wünscht, wird in der Handlung auch deutlich, wie sehr Mary ihren John und Sherlock versteht und wie wichtig es ihr ist, dass beide wieder gut zusammenarbeiten.

Außerdem gibt es auch wieder Szenen, die einen zum Lachen bringen – man kann Sherlocks Künste im Serviettenfalten bewundern, es gibt ein wunderschönes Wuscheln durch die Haare und es gibt einen sehr interessanten angetrunkenen/ betrunkenen Consulting Detective.

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Für die Freunde der Fälle des Sherlock Holmes gibt es natürlich auch noch etwas zu sehen.

Und die Erklärung findet Sherlock – wie sollte es auch anders sein – auf der Hochzeitsfeier, die den Rahmen für alle anderen Handlungen bietet.

„Lets play a game. Lets play murder.“

Und das Spiel ist am Laufen, denn es steht jemand auf der Todesliste. Eine Person ist schon ermordet worden, wer ist der nächste?

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Einige ganz bezaubernde Szenen spielen zu Ende dieser Folge, als Sherlock die Anwesenden und natürlich das Hochzeitspaar mit Klängen auf seiner Geige erfreut, zu denen der erste Tanz des verheirateten Ehepaares Watson stattfindet.

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Und: wir erfahren auch, dank Sherlocks wunderbaren Deduktionsfähigkeiten, wieso die Folge „The Sign of Three“ heisst.

Hier noch ein Vorgeschmack auf die nächste Folge:

~ Das Warten hat ein Ende: Sherlock Season 3 ~

Mark Gatiss und Steven Moffat haben es geschafft: sie haben Millionen von Fernsehzuschauern lange Zeit warten lassen und dann mit „The Empty Hearse“ einen fulminanten Einstieg in die dritte Staffel der beliebten Serie geschafft.

Die erste Folge dieser Staffel hatte alles, wonach sich die Herzen von Sherlock-Fans weltweit sehnen: Dramatik, Action, viel Humor aber auch leise, sanfte Töne.

Und, was ich am besten fand: das Lachen des berühmten Privatdetektivs.

Sonst kennt man Sherlock nur als leicht mürrisch, grüblerisch und mit Emotionen nicht gerade großzügig ausgestattet.

in „The Empty Hearse“ wird gezeigt, dass er auch viel Humor hat.

Da ich an dieser Stelle nicht spoilern möchte, weise ich nur darauf hin, dass für Liebhaber der Serie, der Schauspieler und der kreativen Köpfe hinter „Sherlock“ am Freitag, 03. Januar 2013 auf BBC 3 diese Folge wiederholt wird.

Auf BBC folgt dann bereits am 05.Januar die zweite Folge mit dem Titel „The Sign of Three“.

 

Ich kann nur empfehlen, sich Sherlock in der Erstausstrahlung dieser Staffel nicht entgehen zu lassen 🙂

 

Cheers to Benedict Cumberbatch, Martin Freeman, Steven Moffat, Mark Gatiss und all die anderen Kreativen hinter der Produktion.

 

Young Sherlock Holmes: „Nur der Tod ist umsonst“

Es beginnt alles bei einem Tätowierer.

Ein alter Mann mit grauem Haar…

Gerade noch hatte er einen Kunden, dann stürmt eine Wand von einem Mann in den Laden. Ihm folgt: ein neuer Kunde.

Er war kleiner und besser gekleidet als sein Herold und hielt einen kleinen Gehstock in der Hand. Eine Kältewelle schien mit ihm in den Raum gekommen zu sein. Eine seltsame Empfindung durchfuhr Kai Lung, und er brauchte einen Moment, um darauf zu kommen, was es war.

Angst. Es war Angst.“ (S. 10)

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Danach springen wir rasant weiter ins erste Kapitel und werden Zeuge einer Violinenstunde, die Sherlock bei seinem Lehrer Rufus Stone hat. Dieser erweist sich in dieser Unterrichtsstunde als besonders ungeduldig:

„„Aufhören!“, rief Rufus Stone. „Du machst mich noch fertig!“ – Sherlock hob den Bogen von den Violinensaiten. „Nur nicht so melodramatisch.““ (S. 13)

Während der Violinenstunde, die Rufus Stone gibt, werden wir Zeuge des Phänomens, das Autor Andrew Lane in seine Sherlock-Bücher eingebaut hat: „Learning by Reading“.

Wir bekommen einen kurzen Einblick in die Musikwelt geboten, mit zwei ihrer Abkürzungen und deren Bedeutungen. So erfahren wir, welche Bedeutung ein # und ein tiefgestelltes b haben. Wir erfahren, dass italienische Begriffe als Orientierungshilfe bezüglich der Pausen oder Be- und Entschleunigung der Musikstücke dienen.

Im Laufe des Romans werden dem Leser noch einige „Learning by Reading“ – Fakten über den Weg laufen.

Auch gewinnen wir einen Einblick in die Gefühlswelt bzw. welche Bedeutung Gefühle für Sherlock haben. Es zeigt sich, dass schon der hier dargestellte junge Sherlock Gefühle zwar kennt und einordnen kann, sie ihm aber immer etwas fremd bleiben werden.

Ich…ich bin nicht sehr gut, was Emotionen anbelangt.“ (S. 22)

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Im weiteren Verlauf des Buches erhalten wir – wie auch schon in den vergangenen Büchern – Einblicke in die Wahrnehmungsfähigkeit Sherlocks.

Abgerundet wird dieser Band durch die witzige und aufrichtige Freundschaft Sherlocks zu Matty. Dieser steht ihm in allen Lebenslagen zur Seite und rettet ihm durch eine Freundschaftsgabe das Leben.

Sherlock ist ein Junge mit Gerechtigkeitssinn. Das wird auch deutlich, als er sich Gedanken über die sozialen Standesunterschiede zwischen den Menschen macht:

Er fand es schlichtweg dumm, dass etwas so Simples wie ererbter Grundbesitz einen von den anderen Menschen abheben konnte. Wenn er erst einmal erwachsen war, würde er schon dafür sorgen, dass er niemals derartige soziale Unterschiede zwischen den Menschen machte.“ (S. 27)

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Auch treffen wir Mrs. Eglantine wieder, die stets schwarz gekleidete Haushälterin mit großem Geheimnis. Sie sieht sich als Hauseigentümerin und setzt den Onkel Sherlocks unter Druck:

Langsam richtete sich Mrs. Eglantine auf. „Sie Narr“, sagte sie langsam und jedes Wort betonend. „In diesem Haus haben Sie nichts mehr zu melden. Jetzt habe ich hier das Sagen.“ (S. 34“)

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Im Laufe der Geschehnisse des Bandes kommen Sherlock Erinnerungen hoch. Erinnerungen an die Paradolkammer, die er lieber verdrängen möchte.

So sieht er auf einem Markt zwei verdächtige Männer, die ihm noch in Zukunft begegnen werden: Einem fehlt das rechte Ohr, und er hat einen straffen Pferdeschwanz. Der andere ist ein blonder Mann mit Pockennarben.

Beide sind auf der Suche nach Amyus Crowe und seiner Tochter Virginia.

Da Sherlock die Vermutung hat, dass dies nichts gutes zu bedeuten hat, will er seinen Lehrer und dessen Tochter warnen.

Zuvor wird er aber noch der Wünsche Mrs. Eglantines für seine Zukunft gewahr:

„So endgültig“, zischte sie, „dass ich wünschte, man würde ihn in Stücke hacken und seine Einzelteile so verstreuen, dass niemand jemals auch nur ein Fitzelchen von ihm wiederfindet.“ (S. 63)

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Als Sherlock endlich seinen Lehrer aufsuchen will, findet er das Cottage verlassen vor:

Der Raum war bar jeder persönlichen Gegenstände. Amyus und Virginia Crowe waren nicht einfach nur nicht da. Vielmehr gab es auch keinerlei Zeichen dafür, dass sie jemals hier gelebt hatten.“ (S. 138)

Auf der Suche nach Hinweisen stoßen Sherlock und Matty auf des Rätsels Lösung – auf einer Pferdekoppel. Ein Kaninchenbau. Was hat das wohl zu bedeuten?

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Wohin sind Amyus Crowe und seine Tochter geflohen?

Aus welchem Grund haben Sie Farnham verlassen?

Wird Rufus Stone unbeschadet am Ziel ihrer Reise ankommen?

Welche weiteren Spuren hat der große Amerikaner gelegt, um von Sherlock gefunden zu werden?

Werden sie Crowe und seine Tochter finden?

Was haben ein Kaninchen und ein Braunbär mit der Lösung dieses Falles zu tun?

Wer ist der Mann mit den Tätowierungen und wieso steht Virginias Name auf seiner Stirn?

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Diese und noch andere Fragen beantwortet der Autor in seinem neuesten Buch, das den englischen Titel „Fire Storm“ trägt.

Am Ende dieses Abenteuers findet sich Sherlock wieder zu Hause in der Bibliothek wieder. Ein neues freundliches Hausmädchen wurde eingestellt und alles scheint in Ordnung zu sein.

Aber der Schein trügt oft und ehe er sich versieht befindet sich der junge Detektiv schon mitten in einem neuen Abenteuer.

Auf einem Schiff in Richtung China….. oder Japan…

Wir werden es erfahren…

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In der englischen Originalsprache sind bereits Band 5 („Snake Bite“) und 6 („Knife Edge“) erhältlich. Neben Andrew Lanes Arbeit als Autor haben auch die deutschen Übersetzer eine gute Arbeit geleistet.

„Nur der Tod ist umsonst“ lässt sich wunderbar leicht lesen und die Bilder rasen nur so im Kopf hintereinander her.

Wie ich auch schon bei den vorigen Bänden gesagt habe: Eine Verfilmung dieses Stoffes wäre grandios.

Bis dahin können Interessierte sich mit den Hörbüchern die Zeit vertreiben. Probehören kann man auf youtube hier.

* Last but not least: Ein herzliches Dankeschön an Frau Bachar vom Fischer Verlag für die Bereitstellung des Buchexemplars.