~ Ali McNamara: „Secrets and Seashells at Rainbow Bay“ ~

Nachdem ich letzten Sommer drei Bücher von Ali McNamara gelesen habe, die mir als Leser sehr gefallen haben, widmete ich mich nun einem gerade neu erschienenen Buch der Autorin: „Secrets and Seashells at Rainbow Bay“.

After having the pleasure of reading three books in a row by Ali McNamara – which I as a reader really loved and still love – I was very happy to dive into another book of her, which was recently published: „Secrets and Seashells at Rainbow Bay“.

Worum geht es?

Amelia und ihr Sohn Charlie haben es nicht leicht, nachdem Graham – Amelias Mann und Charlies Vater – sie verlassen hat. Sie mussten aus ihrem Haus ausziehen und Amelia arbeitet so hart sie kann, um Charlie und sich selbst durchzubringen, nachdem beide in eine günstigere Wohnsiedlung ziehen mussten. Doch Geld ist knapp und obwohl sie ein gutes Team sind, gibt es doch immer wieder harte Zeiten für die beiden. Dann bekommt sie – neben den obligatorischen Rechnungen – einen Brief, der Hoffnung verspricht…

Chesterford Castle sucht mit Hilfe eines Ahnenforschers nach den rechtmäßigen Erben, die das alte Schloss erben und bewirtschaften sollen. Da Amelias Mädchenname Chesterford ist, liegt diese Verbindung nahe…

Doch was halten die bereits im Schloss lebenden Bediensteten und die dort herumspukenden Geister von der neuen Besitzerin?

So what is this book all about?

Amelia and her son Charlie don’t live the easy life, after Graham – Amelias husband and father of Charlie – abandoned them. They had to move to a more low-cost flat and Amelia does her best to work as hard as she can to bring food to the table for her and Charlie. But money is tight and even though they are a good team, there are many times Amelia worries about their future. But then the postman brings – next to the normal bills – a letter that sounds like hope…

Chesterford Castle is looking for the rightful heir – with the help of genealogist BAlexander Benjamin. If he finds the rightful person, they are to live at the castle ground and operate Chesterford Castle, which is also open to the public. And – with Amelias maiden name being Chesterford, there is a light chance she might be the one for this job…

But what are the thoughts of the people already living there about the new heir? And what do the ghosts of former residents think about Amelia and Charlie being there?

Ali McNamara schreibt wunderbare Bücher – ich kann die englischsprachige Variante nur empfehlen!

Und das Beste? Ein neues Buch ist schon in Arbeit – der Titel: „Kate & Clara’s Curious Cornish Craft Shop“. Erscheinungsdatum: Sommer 2020 🙂

Ali McNamara is writing wonderful novels – and I can definitely recommend the english version with the really lovely covers!

And what is best? A new book is in the works – title: „Kate & Clara’s Curious Cornish Craft Shop“. Publishing Date: Summer 2020 🙂

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Website Ali McNamara

Ali McNamara Twitter

Ali McNamara Instagram

~ Sam Hunt: ‚Montevallo‘ ~

Spricht man von Countrymusic hat jeder eine bestimmte Vorstellung davon. Die einen mögen lieber die traditionellen Countrysongs, andere hingegen favorisieren die eher popig gehaltenen Lieder jüngerer Künstler.

Sam Hunt verbindet beides – und will sich auch nicht auf ein bestimmtes Genre festlegen lassen, wie er in einem Interview mit dem Rolling Stone Magazine bekräftigte.

„I am from the country, and I grew up mostly influenced by country music,“ he says, hitting on semantics again. „So by the definition I have, these are country songs, not pop songs. Even though there may be a pop element, pop is an ambiguous word and can mean a lot of different things. I’m not trying to become a pop artist, and I’m not trying to make sure I stay a country artist. I’m just trying to make sure I make the best music I can, according to my way.“

Der 1984 geborene Künstler hat am College Football gespielt (Quarterback), bevor er sich der Musik zuwandt.

Nach einigen anderen Veröffentlichungen erschien sein erstes Album „Montevallo“ im Oktober dieses Jahres.

In den sozialen Netzwerken ist der Sänger ebenfalls zu finden: Twitter, Facebook, Youtube, Instagram…und hier kann man in sein Album hineinhören.

Wer noch dazu die Lyrics lesen möchte, kann dies hier tun.

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Ihr könnt euch auch in diesem Video näher mit Sam Hunt bekannt machen.

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„Montevallo“ bringt euch 10 Songs, die von Sams markanter Stimme getragen werden und definitiv Wiedererkennungswert haben. Mit seinen Liedern erzählt er Geschichten – wie in Countrysongs meist üblich – und man fühlt sich beim Zuhören mit einbezogen und kann einfach genießen.

Ob eher popig oder ruhig daherkommend – take your time and listen!

Meine Favorites:

* Leave the night on

* Take your time

* House Party

* Make you miss me

* Raised on it

 

~ Romeo & Juliet im Cardiff Castle ~

Zu Zeiten Shakespeares‚ spielten noch die männlichen Akteure alle Rollen – auch die weiblichen. Dies hat sich in der heutigen, „modernen“ Zeit grundlegend geändert und nur noch selten findet man in Theaterstücken Männer, die Frauenrollen übernehmen.

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In the times of Shakespeare male actors also played the female parts. In the times today – the „modern times“ it is a thing very rare to find.

Als Elizabeth I. regierte, gab es eine berühmte Schauspieltruppe: die „Lord Chamberlain’s Men“. William Shakespeare war auch Teil dieser Truppe, nicht nur als Schreiber der Stücke und Schauspieler sondern auch als Teilhaber in geschäftlichen Dingen.

During the reign of Elizabeth I. there was a well known troop of actors, the „Lord Chamberlain’s Men“. William Shakespeare was also a part of them – not only as an actor and writer of the plays, but also as a partner in terms of business.

Ihren Namen haben die Akteure vom königlichen Zeremonienmeister, Lord Chamberlain of the Household. Mit diesem Titel wird der leitende Beamte des britischen Hofes bezeichnet. Zu deutsch würde man Kämmerer sagen. Diesen Titel gibt es übrigens bereits seit 1485. Der „Lord Chamberlain“ ist immer ein Adliger und hat in der heutigen Zeit nurmehr Verwaltungsaufgaben, während es bis 1924 auch eine politische Aufgabe war.

Aktuell ist William James Robert Peel, 3. Earl Peel der amtierende Lord Chamberlain.

The troop is named after the royal master of ceremonies, Lord Chamberlain of the Household. This title is given to the executive officer of the british court. In german this position would be known as „Kämmerer“. Since 1485 this title exists and is always given to a member of the gentry. In todays time they have only to deal with the administration while in former times – until 1924 – the Lord Chamberlain had also political duties.

At the moment, William James Robert Peel, 3rd earl Peel is the acting Lord Chamberlain.

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1642 wurden alle Theater geschlossen. Der Grund: der englische Bürgerkrieg. Das bedeutete natürlich auch das Ende für die „Lord Chamberlain’s Men“.

1642 all the theatres were closed due to the english civil war – and that was the end of the „Lord Chamberlain’s Men“.

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2004 formierte sich eine neue Schauspieltruppe unter dem alten Namen der „Lord Chamberlain’s Men“. Schnell wurden sie zu einer der besten reisenden Theaterkompanien des Königreichs.

Die Schauspieler sind bereits in mehr als 80 Veranstaltungsorten in Großbritannien sowie international während der Sommermonate aufgetreten.

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Mit ihrer Arbeit verkörpern sie das traditionelle Schauspiel, das zu Shakespeares Zeiten nur Männern vorbehalten war und verbinden dies mit interessanten und wunderbaren historischen Kulissen. Hier können die Zuschauer unter freiem Himmel die besten Theaterstücke genießen und einen Hauch elizabethanische Theaterluft schnuppern.

In den Stücken gibt es natürlich auch eine gute Portion Musik sowie Unterhaltung durch Lieder und Comedy.

Information on the „Lord Chamberlain’s Men“ in this time can be found here.

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Am vergangenen Samstag nun hatte ich auch die wunderbare Möglichkeit, der männlichen Theatertruppe zuzuschauen – und das inmitten des Cardiff Castle.

Romeo and Juliet
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19:30 begann das Stück und ich hatte eine vergnügliche Zeit, in der ich den Worten Shakespeare’s lauschen und seine Geschichte von „Romeo und Julia“ verfolgen konnte. Freilufttheater hat eine ganz besondere Atmosphäre als ein Theatersaal, der überdacht ist und bei dem die Bühne beleuchtet wird.

Last saturday I had the chance to see the „Lord Chamberlain’s Men“ in action – on the green grass inside Cardiff Castle.

The play startet at 19:30 and I had a wonderful time listening to the words of Shakespeare and see his story of „Romeo & Juliet“ come to life.

Open Air Theatre has a very special atmosphere to it – really different from a theatre hall where the stage is perfectly illuminated.

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Die Grasfläche innerhalb der Burgmauern war gut gefüllt und so saß ich doch etwas entfernt von der Bühne auf der Wiese, habe aber trotzdem noch alles gut gesehen. Natürlich musste man sich als Zuschauer auch auf die noch vorhandene Sonne einstellen und so genoss ich einen Mix aus wärmender Abendsonne und den Versuchen, die Augen mit den Händen abzuschirmen, um die Bühne besser zu sehen.

The green was crowded with people keen to see the play so I had to sit a little bit further away from the stage but managed to have a good place indeed.

The thing you had to be aware of was the late evening sun, so I could enjoy the warmth of the last sunshine of the day and also had a little bit to struggle with seeing through the rays of sunlight – but it was OK and I really enjoyed a lovely evening with the greatest love story ever told.

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Wie bei guten Veranstaltungen so der Fall, ging auch dieser Abend viel zu schnell vorbei und ich kann mich an dieser Stelle nur noch einmal bei den Schauspielern bedanken, dass sie eine so wunderbare Arbeit geleistet haben und vielen begeisterten Zuschauern einen schönen Sommerabend beschert haben. Danke!

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Like always with good events, the evening went by way to fast and I can only thank again the actors who have done a brilliant job to give the audience at Cardiff Castle such a wonderful and joyful summer evening. THANK YOU!

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Zum Schluss noch einmal zusammengefasst die Internetauftritte der Truppe:

Here the places where you can find information on „The Lord Chamberlain’s Men“ on the internet:

Website: http://www.tlcm.co.uk/index.html

Twitter: https://twitter.com/tlcmuk

Facebook: https://www.facebook.com/groups/123312487096/

 

Mein Dank für die Bilder geht an den Twitter-Account von Awesome_Cardiff (hier die offizielle Website) sowie an die offizielle Website der „Lord Chamberlain’s Men“!

~ Das Oster- Q & A: Matthias Czarnetzki ~

An Karfreitag ist laut Überlieferung Jesus gekreuzigt worden und hat den Tod gefunden.

Auf meinem Blog stirbt heute keiner.

Die Q & A wird „wiederbelebt“ – nach einiger Zeit der Abwesenheit ist die Frage-/Antwortrunde zurück 🙂

 

Mein bereitwilliges „Opfer“ diesmal: der Leipziger Autor Matthias Czarnetzki, dessen bekannteste Heldin Lutetia Stubbs ich in einem früheren Artikel schon einmal vorgestellt habe.

 

Einige kurze Worte zum Autor:

Matthias Czarnetzki ist nicht der typische „Ich werde jetzt Schriftsteller“-Typ von Autor. Er ist mehr. Er hat als Banker und Journalist gearbeitet, Informatik studiert und ist neben seiner Arbeit an künftigen Büchern auch immernoch als Software-Architekt tätig.

Seine Bücher findet man auf amazon und Leseproben gibt es ebenfalls dort oder auf seiner Homepage.

 

Nun… das Q & A:

1. Deine Bücher über Lutetia Stubbs umfassen bisher drei Geschichten, eine vierte ist in Arbeit.
Lutetia ist ja nun keine alltägliche Person und sicherlich möchte man ihr nicht an einem ihrer schlechten Tage begegnen. Was fasziniert dich besonders an ihrem Charakter? Würdest du, sozusagen als ihr „Erschaffer“, etwas an ihr ändern wollen? (auch auf die Gefahr hin, dass sie ziemlich böse werden würde 😉 )

Lutetia hat felsenfeste Ansichten über das, was richtig und was falsch ist und setzt das kompromisslos durch. Genau das fasziniert mich an ihr – und darum beneide ich sie auch.  Wie oft machen wir um des lieben Friedens willen faule Kompromisse? Das würde Lutetia nie einfallen und genau deshalb habe ich sie so erschaffen.
Lutetia hat sich zwar etwas anders entwickelt, als ich das geplant habe, aber ich bin ganz zufrieden mit ihr. (Sorry, sie steht grad hinter mir und ich möchte da sicherheitshalber nichts anderes sagen 😉

 

2. Karl May brachte dich zum Schreiben. Du hast eine sehr konkrete Arbeitsweise, lässt dich möglichst nicht ablenken und bleibst ständig am Ball.
Wenn du dir einen Ort aussuchen könntest – egal wo auf der Welt, von dem du schreiben könntest – wo wäre das? Und wieso gerade da?

Die Long Library am Trinity College in Dublin – vorausgesetzt ich könnte mich da in eine Nische quetschen, die noch nicht von Touristen entdeckt wurde.
Diese Bibliothek ist für mich die Verkörperung der Literatur – hunderttausende Bücher, die Schriftsteller im Lauf der Jahrhunderte geschrieben haben, all ihre Ideen, Träume, Leidenschaften… alles ist dort zu finden. Und die Vorstellung, ein Teil davon zu sein, ist für mich ein gewaltiger Motivationsschub.

3. In meinem ersten Q & A habe ich Patrick Hundt, einen Reiseblogger aus Leipzig, zu Gast gehabt. Diese Art zu arbeiten und zu leben, finde ich persönlich sehr interessant, wüsste jetzt aber nicht auf Anhieb zu sagen, ob es für mich das Richtige wäre.
Könntest du dir vorstellen, neben deinen Kurzgeschichten und den Geschichten um Lutetia einen solchen Karriere- und Lebensweg einzuschlagen (gemäß dem Fall, deine Familie hätte die Zeit mitzumachen)?

Da bin ich wohl zu neugierig. Wenn es etwas Neues zu entdecken gibt – was auf Reisen ja immer der Fall sein sollte, dann lasse ich mich da voll drauf ein. Natürlich könnte ich über diese Entdeckungen Berichte und Artikel schreiben – während meiner Zeit als Journalist habe ich das ja auch getan – aber für meine Bücher brauche ich meine Phantasie. Und die braucht bei mir Ruhe, um reifen zu können.

4. Du hast eine wahre Riege von unterschiedlichen Büchern der verschiedensten Inhalte und Kategorien in deinen Regalen stehen: von Biologie über Mathematik bis hin zu Krimis und Belletristik.
Ich habe es schon an mir beobachtet, wie sich der Buchgeschmack und das Interesse an einzelnen Werken/ Autoren im Laufe der Zeit ändert.
Wie hat sich dein Buch-/Lesegeschmack im Laufe der letzten – sagen wir 5 Jahre – verändert?

Die radikalste Änderung kam durch meinen Kindle. Wenn man Printbücher kauft, dann ist das eine relativ hohe Investition – da ist man doch eher konservativ und setzt auf Autoren und Bücher, die man kennt und von denen man hoffentlich nicht enttäuscht wird.
Durch den Kindle und KDP gibt es jetzt aber die Möglichkeit, tausende neue Autoren kennenzulernen, die ihre Bücher dort veröffentlichen und die in der klassischen Verlagswelt wegen mangelnder wirtschaftlicher Erfolgsaussichten nie eine Chance gehabt hätten.
Natürlich gibt es unter den Selfpublishern auch viele einfach gestrickte Texte, die vollkommen zu Recht in den Schubladen versauern sollten – aber es gibt auch viele unangepasste Bücher, die neue Wege gehen und andere Geschichten erzählen, die mit ihren Ecken und Kanten in kein bekanntes Verlags/Buchhandelsschema passen (ich kann mir Pride and Prejudice and Zombies nicht wirklich in einer Buchhandlung vorstellen) aber bei denen es  einfach nur Spaß macht, sie zu lesen und die die Lust wecken, weiter auf Entdeckungsreise durch dieses Buchuniversum zu gehen.

 

5. Mit Blick in die Zukunft: Wie schätzt du deinen Lesegeschmack und Buchkonsum in – sagen wir 20 Jahren – ein?

Die Zeiten sind vorbei, in denen ich unkritisch alles gelesen habe, was mir unter die Finger kam. Ich achte jetzt mehr auf Qualität – das wird sich in den nächsten Jahren verschärfen. Ich muss zugeben, dass ich bei vielen Büchern nicht einmal die Leseprobe zu Ende lese. Wenn es mich nicht gleich packt, dann muss ich meine Lebenszeit nicht damit verschwenden – dazu ist sie zu wertvoll.
Wie sich mein Geschmack entwickelt, kann ich nicht sagen – das hängt von den Büchern ab, die ich in Zukunft lese. Aber mein Konsum wird steigen. Davon gehe ich aus.

6. Ich habe festgestellt, dass ich komischerweise immer wieder bei Buchserien lande.
Sei es „Young Sherlock Holmes“ (bisher 4 Bände) oder die Geschichten des Autors Ben Aaronovitch um seine Figur Peter Grant. Auch die Romane von Jill Shalvis aus ihrer „Lucky Harbor“-Reihe bevölkern mein Buchregal.

Bist du eher ein Liebhaber von „Einzelbüchern“ oder zieht es dich auch dann und wann zu Buchserien? Gibt es markante Buchserien in deinem Regal?

Ich hab alle Bücher von Terry Pratchett im Regal und die meisten Krimis von Edgar Wallace und Agatha Christie.

Bei Pratchett ist es faszinierend zu beobachten, wie er im Lauf der Jahre immer besser wurde. Die Bücher um Sam Vimes und Dodger enthalten so viel hintergründigen Humor und Satire, dass ich selbst bei mehrfachen Lesen immer noch etwas neues entdecken kann – das möchte ich mit meiner Lutetias-Stubbs-Reihe auch erreichen.

7. Schnellantwort- Runde: (Bitte schreib einfach das auf, was dir als Erstes in den Sinn kommt)

Lieblingsjahreszeit?

Frühling.

E-Book oder gedrucktes Buch?

E-Book

Gesprächspartner für ein Abendessen: Lutetia, George oder Marx (warum)?

Lutetia. George ist mir zu ähnlich, das wäre ein Selbstgespräch, Marx ist mir unsympathisch. Bleibt Lutetia. Außerdem ist sie so emanzipiert, das sie zahlt.

Was ist deiner Ansicht nach das größte Hindernis für heutige Neuschriftsteller – und wie könnten sie dies überwinden?

Ein Buch zu Ende zu schreiben – denn es ist harte Arbeit und trennt schon Spreu vom Weizen. Hier hilft nur Selbstdisziplin. Und wenn man damit fertig ist, dann heißt es wieder durchhalten, bis man seine Leser erreicht.
In den Medien werden immer die Geschichten des Über-Nacht-Erfolgs erzählt. Wenn man sich die Hintergründe ansieht, dann ist jeder Über-Nacht-Erfolg das Ergebnis von sieben Jahren harter Arbeit.
Deshalb sollte sich niemand vom ausbleibenden Erfolg entmutigen lassen, sondern immer weiter machen.

Wo kannst du am besten nachdenken und neue Ideen tanken?

Am See, wenn Wellen an den Strand plätschern. Zum Glück ist der Kulki nur 200 m weit weg.

Bester Film, den du in der letzten Zeit gesehen hast?

The Kings Speech. Ich gehe nicht wirklich oft ins Kino und Fernsehen muss auch nicht wirklich sein.
Eine TV-Serie könnte ich bieten: Castle. Er ist Schriftsteller (wie ich), gut aussehend (wie ich), witzig (wie ich), intelligent (wie ich), phantasievoll (wie ich), reich (ok, er ist ein fiktionaler Charakter). Keine Ahnung, warum ich die Serie so sehr mag 😉

Film – oder Buch-zum-Film?

Buch zum Film. Ich habe Stephen Kings „Es“ lieber gelesen, weil mir die Vorstellung, drei Stunden vor dem Fernseher zu sitzen, grauenhaft erschien.

Die heutige Welt ist durchzogen von Medien. Ohne welche Medien könntest du am ehesten leben? Was ist für dich hingegen unverzichtbar? Und: Aus welchem Grund hast du diese Wahl getroffen?

Überflüssig: Fernsehen. Unverzichtbar: Internet. Denn Fernsehen ist eine Einbahn-Straße, wer davor sitzt ist nur ein passiver Konsument. Im Netz kann man mitmachen, seine eigene Meinung einbringen – selbst was machen.

Größter Wunsch für die Zukunft?

Immer zufrieden zu sein, mit dem was ich erreicht habe, und nie die Lust zu verlieren, etwas Neues zu schaffen.

 

Ich hoffe, euch hat auch dieses Q & A gefallen und interessante Einblicke geliefert.

Matthias Czarnetzki ist übrigens auch auf Twitter, Facebook, xing und tumblr zu finden.

 

An dieser Stelle wünsche ich meinen Lesern schon jetzt ein schönes Osterfest im Kreis von Familie und Freunden und viel Spaß bei zukünftigen Leseabenteuern 🙂

~ Q & A: Marion Schreiner ~

Mit Marion Schreiner verbinde ich eine sehr gute Lesung auf der Buchmesse des vergangenen Jahres in Leipzig. Dort stellte sie ihr Buch „Vielleicht gab es keine Schuld“ vor – und ich war begeistert.

Sicherlich ist es günstiger, eine Trilogie von vorn zu beginnen – mit dem ersten Teil.

Allerdings zeigte sich hier, dass die Bücher rund um Dane Gelton und seine Familie auch einzeln gelesen werden können. Zudem beschäftigte sich der dritte Band auch schwerpunktmäßig mit seinem Sohn Christopher und dessen Problemen.

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Aber zurück zur Autorin selbst:

Geboren wurde Marion Schreiner 1963 im Rheinland. Schon in ihrer Kindheit und Jugend beginnt sie zu schreiben, zunächst Kurzgeschichten und später Krimis und Thriller.

Ihr weiteres Leben gestaltet sich sehr dramatisch und ist auch getrieben von der Lust am Reisen, vor allen in die USA. Sie arbeitet als Au-Pair in Kalifornien, lernt den Schauspieler Bill Bixby kennen und durch ihn erfährt sie auch einen kleinen Einblick in die Schauspielwelt Hollywoods.

Ein tragischer Familienfall führt sie nach Deutschland zurück, wo sie sich den Recherchen über Depressionen und Suizid widmet.

Danach arbeitet sie als Erzieherin an verschiedenen Projekten, ist zwischenzeitlich glücklich verheiratet und Mutter zweier Kinder. Dann der nächste Schock: Brustkrebs!

Sie besiegt den Krebs, erkrankt aber später an Diabetes Typ 1.

Der Kampf um ihr Leben hatte aber einen weiteren positiven Nebeneffekt: Der Wunsch, ein eigenes Buch zu schreiben und zu veröffentlichen wird wieder geweckt.

1995 erwacht ihre Romanfigur Dane Gelton zum Leben.

Danach überschlagen sich die Ereignisse: eine weitere USA-Reise, die Arbeit an einem zweiten Buch, die Gründung eines eigenen Druck- und Verlagsbetriebes – und dessen Schließung, die Arbeit am dritten Roman, Reise und Arbeit in Kanada.

Dann folgt das jähe Ende dieses Abenteuers aus gesundheitlichen Gründen und die Desorientierung bei der Rückkehr nach Deutschland. Und der Schmerz über den Abbruch des Kanada-Abenteuers bleibt bestehen.

Das Gute: es entsteht wieder ein Buch.

2011 findet sich Marion Schreiner dann zum ersten Mal als Gast auf der Leipziger Buchmesse wieder und stellt ihren Roman „Die Scheune“ (den ersten Teil der Trilogie) vor.

In den Folgejahren ist sie immer wieder Gast auf der Buchmesse und stellt auch die Folgebücher vor.

2014 kehrt sie abermals auf die Lesebühne in Leipzig zurück und liest noch einmal aus ihrem Erstlingswerk „Die Scheune“.

Sie ist übrigens auch auf Facebook und Twitter zu finden – und Videos sind auf Youtube zu sehen.

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Nun viel Spaß mit dem Interview:

1. Mit Ihrer Trilogie um die Leben der fiktiven Charaktere Dane Gelton und Christopher Gelton haben Sie einen interessanten und auch brisanten Stoff verarbeitet. Werden Sie sich auch in kommenden Büchern an solche ernsten Themen wagen?

Das kann ich derzeit nur mit „ja“ beantworten. Auch mein nächstes Buch handelt wieder von einem Kind, das nicht aus seiner Opferrolle herausfindet. Ich finde es immer wieder beunruhigend, wenn Menschen, vor allen Dingen Kinder, schlimme Dinge im Leben erfahren müssen und keine angemessene Hilfe bekommen. Die Psyche kann dramatische Entwicklungen verursachen. Ich versuche meine Themen immer in ein spannendes Szenario zu packen und habe die Erfahrung gemacht, dass gefesselte Leser sich schneller sensibilisieren und mit dem eigentlichen Thema auch nach dem Buch noch befassen.

2. Wie empfinden Sie es, dass sich Bob Koman in „Vielleicht gab es keine Schuld“ von der verantwortungsvollen Person, die er als Psychologe darstellt, in diesen Sog von Christopher ziehen lässt? Müsste er keine professionelle Distanz wahren? Was ist es aus ihrer Sicht, das Christopher so besonders anziehend für den Psychologen macht?

Ich finde es ganz spannend und durchaus denkbar, dass sich auch Psychologen von Patienten schlichtweg fasziniert fühlen und sich manchmal nicht vor Emotionen schützen können. Natürlich müsste er professionelle Distanz wahren. Das wäre die Regel. Aber mein Stoff besteht meist aus Entwicklungen, die man zunächst nicht ahnt. Damit will ich verdeutlichen, dass die Psyche uns stets vor Herausforderungen stellt, deren Grenzen wir manchmal nicht einhalten können oder die wir nicht immer mit Bravour zu meistern schaffen.
Bob fühlt sich von Christophers Art der Intelligenz und seinen Begabungen angesprochen und entwickelt eine Zuneigung zu dem Jungen, gemischt mit Mitleid. In ihm wird eine Art Vaterinstinkt und Neugier zugleich geweckt, die sich im Laufe der Geschichte aber in das Gegenteil wandeln.

3. Gescheiterte Existenzen bieten oft Anlass und Raum für Bücher und Filme. Gibt es für Sie ein schriftstellerisches oder filmisches Vorbild, dass Ihnen am Herzen liegt?

Mir ist ein Buch in Erinnerung, das ich nicht weglegen konnte: „Lauf, Jane lauf“ von Joy Fielding. Als ich dieses Buch las, wusste ich, dass ein Buch so gelingen muss, wenn ich jemals schreiben würde. Der Leser muss regelrecht durch die Geschichte hindurchlaufen.

Ein Film, der mich bisher am meisten fasziniert hat ist „Beautiful Mind“.

4. Was lesen Sie für eine Art Buch, wenn Sie nicht gerade selbst eines schreiben?

Ich lese oft Bücher über besondere Menschen, die sich schwer durchs Leben kämpfen. Die findet man in Biografien, Autobiografien, Thrillern, Dramen und Tragödien. Ich lese aber auch gerne Fachbücher über Persönlichkeitsentwicklungen – und störungen oder über Länder, die ich gerne bereisen möchte.

5. Sie lesen am 16. März 2014 erneut auf der Leipziger Buchmesse – aus dem ersten Buch ihrer Trilogie. Ist es für Sie nach Beendigung des Gesamtwerkes eine Art Herausforderung, sich erneut an den Beginn der Geschichte zu begeben? Welche Gefühle haben Sie jetzt gegenüber ihren Charakteren?

Ja, es ist immer wieder eine Herausforderung für mich, Lesern meine Charakteren näherzubringen. Besonders mit dem ersten Buch, als alles begann. Nach drei Jahren bin ich in der Tat immer noch überrascht und fasziniert zugleich, dass ich ständig neue Eigenschaften an ihnen entdecke, die ich völlig unbemerkt eingebracht habe. Oft passiert das durch Gespräche mit Lesern oder einem Interview, wie Ihres. Ich bin dafür sehr dankbar. Somit auch ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle für all die Fragen!

6. Sie haben den Krebs überstanden, sind nach Kanada ausgewandert und nun seit einiger Zeit wieder hier in Deutschland. Können Sie sich zum jetzigen Zeitpunkt vorstellen, irgendwo als digitale Nomadin zu leben (gemäß dem Fall, ihre Familie würde mitmachen)? Als Autorin ist man ja relativ unabhängig von einem festen Arbeitsplatz.

Eine gute Frage. Muss mal nachdenken …Ich könnte mir durchaus vorstellen, eines Tages als Schreiberin völlig zurückgezogen zu leben, wenn ich den richtigen Ort dafür gefunden habe. Der muss inspirierend und ruhig sein. Derzeit habe ich eine Zwischenlösung gefunden, indem ich mein nächstes Buch an einem ruhigen Ort an der Küste Englands schreibe und nach Beendigung wieder zurück nach Deutschland in mein normales Leben mit Familie und Freunde kehre. Ich bin ein Mensch, der absolute Ruhe zum Schreiben braucht. Je einsamer der Ort, je wohler fühle ich mich. Und je besser kann sich meine Phantasie entfalten.

7. Schnellantwortrunde: (Bitte aufschreiben, was Ihnen von den folgenden Dingen am liebsten ist.)

Morgens oder abends: morgens

Sommer oder Winter: Sommer

Ebook oder gedrucktes Buch: gedrucktes Buch

selber lesen oder vorlesen lassen: selber lesen

selbst kochen oder eingeladen werden: selbst kochen

Film oder Buch-zum-Film: Buch-zum-Film

ältere Lieder oder aktuelle Charts: ältere Lieder

Krimi oder Romantische Komödie: nichts von beiden

Vielen Dank für die Fragen!

Herzliche Grüße, Marion Schreiner

 

Vielen Dank an dieser Stelle auch an Marion Schreiner für die Beantwortung der Fragen und die freundlichen Emails.

Ein weiteres Interview findet ihr hier.