Heute war ich seit langem mal wieder im Kino.
Nicht im großen Cinestar in Leipzig, sondern in dem beschaulichen und gemütlichen Saal mit Namen „Filmeck“ in den Passagekinos.

Die Wahl des Films fiehl mir nicht schwer. „Der große Trip – Wild“ sollte es sein.
Wenn man den Namen Reese Witherspoon hört, denkt man an viele interessante und auch lustige Filme, die ihre bisherige Karriere gepflastert haben. Die 1976 geborene Aktrice spielte u.a. in
* „Die Spur des Windes“ (1993)
* „Freeway“ und „Fear – Wenn Liebe Angst macht“ (beides 1996)
* „Pleasantville“ (1998)
* „Eiskalte Engel“ (1999)
* „Natürlich Blond 1 & 2“ (2001/ 2003)
* „Ernst sein ist alles“ und „Sweet Home Alabama“ (beides 2002)
Ebenfalls viel Beachtung fanden ihre Darstellungen in „Walk the Line“, „Solange du da bist“ oder „Machtlos“.
An der Fülle der bisherigen Arbeiten Reese Witherspoons erkennt man: sie kann nicht nur lustig, sondern auch ernst, schnippisch und alle anderen Differenzierungen bis hin zum Tragischen.
Nun hat sie mit „Der große Trip – Wild“ erneut einen großen Coup gelandet.

Reese Witherspoon ist Cheryl Strayed.
Eine junge Frau mit eine Vielzahl an Problemen auf der Suche. Nicht nur auf der Suche nach sich selbst, sondern auch auf der Suche nach Vergebung für Fehler, die sie in ihrem bisherigen Leben begangen hat.
Also wirft sie alles über Bord und beschließt, den Pacific Crest Trail zu bewandern!

4240 km!
Zunächst bemerkt man als Zuschauer, dass sie nicht wirklich 100%ig auf ihr Abenteuer vorbereitet ist. Sicher – ihr Rucksack ist gepackt – doch stellt sie im Laufe der Geschichte fest, dass sie vieles von dem, was sie eingepackt hat, nicht wirklich braucht.
Allerdings hat sie zusätzlich noch eine ganze Menge an seelischem Gepäck mitzuschleppen, den sie nur langsam verarbeitet und los wird.
Besonders schwer nagt an ihr der Verlust ihrer Mutter, die mit 45 ihr Leben an den Lungenkrebs verlor. Auch suchen sie immer wieder Erinnerungen an ihre Kindheit heim und damit auch Gedanken an ihren Vater, der zu Gewalt neigte und zu dem sie keinerlei Kontakt mehr hat.
Cheryl’s Mutter wird übrigens ganz phantastisch verkörpert von Laura Dern, die mancher vielleicht noch aus Jurassic Park als Paläontologin Ellie Sattler kennt – oder aus einem ihrer neueren Filme.

Zu ihr kann ich nur sagen: großartige Leistung: sie verkörpert diese Lust zu Leben, diese Freude an den guten Dingen einfach wunderbar. Zu Recht ist sie auch – neben Reese Witherspoon – für einen Oscar nominiert.
***
Für diejenigen unter euch, die lieber das Buch zuerst lesen möchten: dies habe ich mir heute auch „gegönnt“ und werde demnächst darüber berichten.
Auch die bisherigen Artikel und Interviews zum Film sind lesenswert und interessant, allen voran auch diejenigen mit Cheryl Strayed persönlich.
Hier mal eine Auswahl:
* kurzer Artikel auf filmtourismus.de
* Interviews mit Cheryl Strayed auf den Internetportalen von Zeit und Spiegel
* Artikel zum Film auf den Internetportalen von Zeit, der Süddeutschen, der Stuttgarter Nachrichten oder N-TV
* Interviews mit Reese Witherspoon hier, hier und hier
* Artikel/ Interview mit Laura Dern hier und hier
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FAZIT
„Der große Trip – Wild“ ist auf alle Fälle sehenswert und eine Erfahrung für sich. Es ist kein typisches Mainstream-Kino, aber deswegen keinen Deut schlechter.
Im Gegenteil.
Reese Witherspoon und sämtliche am Film Beteiligte erzählen eine wahre Geschichte – und das mit allen gegebenen Emotionen und viel Gefühl.
Ein Film zum Genießen, Bewundern und Nachdenken!

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